Die 1. Runde hatte Tuspo Nürnberg, der Vizemeister der Kreisklasse 5, am Mittwoch mit einem 2:0-Sieg über den SSV Elektra Hellas genommen, parallel dazu kegelte der Tabellendritte der abgelaufenen Runde der Kreisklasse 5, der ESV Flügelrad, mit einem 1:0 den SC Germania aus der Kreisliga. Am Sonntag nun gab es das Aufstiegsendspiel auf dem satten Grün des TB Johannis 88, das auch der heftige Regen wenige Stunden davor nichts anhaben konnte. In der Liga hatte Flügelrad das Hinspiel mit 5:3 gewonnen, das Rückspiel endete mit einem 1:1-Remis.
Sven Weinig (in gelb) war mit seinen Freistößen in der Anfangsphase der Gefahrenpunkt in der Tuspo-Hälfte.
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Das Wiedersehen vor stattlicher Kulisse, die bei Anpfiff noch eine bemerkenswerte Schlange vor der Kasse bildete, war über weite Strecken eine ausgeglichene Angelegenheit. Der Tuspo kam über Youngster Hofmann zur ersten Chance, doch der Angreifer zögerte einen Moment zu lange und die Möglichkeit war vertan (7.). Auf der Gegenseite sorgten immer wieder die Standards für Gefahr für das Tuspo-Tor. Ein Kopfball von Witkowitsch ging daneben (10.). Richtig brenzlig wurde es erstmals in der 20. Minute, als Weinig den ruhenden Ball Richtung Tor zirkelte und Reinwand mit den Fingerspitzen im Verbund mit der Querlatte zur Ecke retten konnte. Auf der Gegenseite rutschte eine Rendina-Flanke ab und klatschte gegen den Pfosten, so dass die Aluminium-Bilanz schnell egalisiert war (22.). Rendina war es auch, der nach einem Dribbling knapp verzog (25.). Und bei Flügelrad war es wieder eine jener Hereingaben von Weinig, die Geist am langen Pfosten ans Außennetz köpfte (27.). Die beste Chance vor dem Gang in die Kabinen hatte aber der Tuspo, als Hofmann klasse freigespielt wurde, dieser Keeper Kumpf schon bezwungen hatte, aber ein Abwehrspieler des ESV gerade noch vor der Linie retten konnte (35.).
Ein wirklich enges Match lieferten sich Manuel Widmann (ESV Flügelrad) gegen Lukas Meyer (Tuspo Nürnberg) mit ihren Teams.
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Der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag. Tim Kett hatte eine Ecke mit viel Effet aufs Tor gezogen, Kumpf wollte den Ball wegfausten, legte sich die Kugel aber unglücklich selbst in die Maschen (50.). Passenderweise für die wirklich auf Augenhöhe geführte Partie folgte der Patzer des Tuspo dann wenig später. Weinigs Freistoß ins Zentrum konnte von der Hintermannschaft nicht geklärt werden, ESV-Kapitän Hummel bedankte sich mit dem 1:1-Ausgleich (53.). Allzu viel gab der zweite Durchgang nicht mehr her. Einzig beim Uslu-Team wurden die Alternativen geringer, nachdem Amtmann mit Achillessehnen-Beschwerden raus musste und auch Witkowitsch verletzt raus war. Der Gang in die Verlängerung überraschte, dem Spielverlauf entsprechend, kaum.
Nachdem Flügelrads Lennart Albrecht (in gelb, vorne links am Boden) die Riesenchance auf den Aufstiegstreffer in der letzten Spielminute vergeben hatte, ging es ins Elfmeterschießen.
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Das Spielgeschehen blieb auch weiterhin recht ausgeglichen, allerdings lag das Chancenplus in der Verlängerung nun deutlich auf Seiten der Räder. Widmann und Köberlein gaben gewissermaßen gemeinsam einen Schuss ab, den Reinwand zur Ecke parierte (92.), dann verzog Geist nach einem Solo (103.) und war Widmanns Abschluss zu unplatziert (104.). Jener Widmann sollte dann in der zweiten Hälfte der Extrazeit die Siegchance auf dem Fuß haben, als er von der Mittellinie auf Reinwand zulief, der Keeper aber das Duell für sich entschied (110.). Auch dem emsigen Birkel ging beim Abschluss die Kraft aus (118.), ehe die mit Abstand größte Chance unmittelbar vor dem Abpfiff folgte: Albrecht tanzte die Tuspo-Abwehr aus und brauchte eigentlich nur noch einzuschieben, verfehlte dabei aber das Ziel aus kurzer Distanz, was sich mit dem dabei erlittenen Muskelkrampf erklären ließ. Großes Glück für Tuspo, Entsetzen bei Flügelrad! Es ging ins Stechen vom Punkt: Dabei zeigte sich die Kett-Truppe treffsicher, verwandelte alle vier Versuche, ein Fünfter musste gar nicht mehr schießen, weil Weinig zuvor den Ball drüber gejagt hatte und auch Bilir an Reinwand scheiterte.
Somit feiert Tuspo Nürnberg nicht nur den direkten Durchmarsch von der A-Klasse in die Kreisliga, sondern auch die Rückkehr nach exakt 18 Jahren ins Kreisoberhaus! Für den ESV Flügelrad wurde es nichts mit dem Doppelaufstieg, nachdem die 2. Mannschaft B-Klassen-Meister geworden war, es steht eine neuer Anlauf im kommenden Jahr an.
Spielbericht eingestellt am 16.06.2019 19:09 Uhr