Die Rollen vor der Relegationspartie zur Kreisliga waren auf dem Gelände des SV Wacker klar verteilt: Während der ESV Flügelrad als Drittplatzierter Kreisklasse 5 quasi nichts zu verlieren hatte, musste sich der Kreisligist vom SC Germania gegen den drohenden Abstieg stemmen.
Torschütze Sven Weinig wurde in der ESV-Jubeltraube förmlich erdrückt.
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Die erste Chance gehörte den Germanen, Al Hassan scheiterte nach nicht einmal 120 Sekunden aus spitzem Winkel am aufmerksamen ESV-Schlussmann Kumpf. In der 6. Minute lief Ramadan auf das ESV-Gehäuse zu, verzog aber aus aussichtsreicher Position. Auch nach einer guten Viertelstunde gehörte die nächste Möglichkeit den Germanen, aber SCG-Kapitän Dimitrov verfehlte am Ende eines langen Solos knapp das lange Eck. Die erste offensive Szene der „Räder“ inszenierte Geist, dessen Distanzschuss rechts am Kasten vorbei flog (18.). Fünf Zeigerumdrehungen später kam Rahnhöfer nach einer Einzelaktion über den linken Flügel unverhofft erneut ans Leder, setzte dieses aber zu überhastet flach am kurzen Eck vorbei. In der 28. Minute fuhr der ESV erneut einen Angriff über den linken Flügel, an dessen Ende Weinig an die Pille kam und diese aus gut 20 Metern via Innenrist über Germania-Keeper Varjacic hinweg zum 1:0 des Kreisklassisten verwandelte. Drei Zeigerumdrehungen vor der Pause hätte sich die Uslu-Elf nicht beschweren dürfen, wenn Referee Bode nach einem Halten vom Witkowitsch im eigenen Sechzehner gegen Muric auf den Elfmeterpunkt gezeigt hätte - eine „Kann“-Entscheidung. So ging es mit einer knappen ESV-Führung in die Kabinen.
Germania-Angreifer Ali Rashid Alhassan (in blau) war wie seine Offensivkollegen bei der Flügelrad-Abwehr um Sascha Amtmann gut aufgehoben.
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Die zweite Hälfte eröffnete Flügelrad-Kapitän Hummel mit einem zu hoch angesetzten Distanzkracher (48.), ehe Muric ESV-Keeper Kumpf aus der Entfernung vor keine großartigen Probleme stellte (50.). In der 53. Minute parierte Kumpf einen Siebenkäs-Schlenzer in „Titan-Manier“, doch der Germane stand sowieso in der verbotenen Zone. Nach exakt 62 Minuten musste Flügelrad-Kapitän Hummel verletzungsbedingt passen, ihn ersetzte Bilir in der Innenverteidigung. Mitte der zweiten Hälfte versuchte es Wenig mit einem tückischen Aufsetzer auf durchnässtem Geläuf, doch Varjacic packte fest zu (67.). Knifflig wurde es in der 71. Minute, als Rahnhöfer und Dimitrov im SCG-Sechzehner beim Laufduell um das runde Leder zu Fall kamen und Schiri Bode unter lautstarkem ESV-Protest (zu Recht) weiterspielen ließ. Nach 82 Minuten hatte der Germania-Anhang den Torschrei bereits auf den Lippen, doch Murics Kopfstoß nach einer Ecke wurde von einem ESV-Verteidiger auf der Linie per Kopf entschärft - Pech für den Kreisligisten! Kurz vor Spielende trat Bazzi zum Germanen-Freistoß an, verfehlte den Giebel aber um gut zwei Meter (88.). Bis zum Schlusspfiff der sechsminütigen Nachspielzeit passierte nichts mehr, wodurch der Abstieg des SC Germania besiegelt wurde.
Konträre Gefühlswelt nach dem Schlusspfiff: Flügelrad jubelte, Germania schlich mit hängenden Köpfen vom Feld.
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Der ESV Flügelrad hat somit nach dem knappen Sieg in der ersten Runde am kommenden Sonntag gegen Ligakonkurrent Tuspo Nürnberg die Chance, ab 15 Uhr auf dem Gelände des TB Johannis 88 den Kreisliga-Aufstieg zu realisieren. Für die Germanen geht es nach dem bitteren Abstieg nach der Sommerpause in der Kreisklasse weiter.
Spielbericht eingestellt am 12.06.2019 22:12 Uhr