Auf der Ammerndorfer Alm fanden sich 474 Zuschauer für eine tolle Kulisse ein, die noch durch den ehemaligen Stadionsprecher des FCN, Guido Seibelt, ehrenamtlich am Mikrofon und der Musikanlage unterstrichen wurde. Johannis 88 schlug als Vizemeister der Kreisklasse 4 in Runde eins den FC Serbia (3:0) und traf dadurch am Samstagnachmittag auf den SV Losaurach, der seinerseits in der ersten Runde mit einem 2:1-Erfolg den Abstieg des SV Poppenreuth aus der Kreisliga besiegelt hatte.
Die Johanniser (in blau) gaben im ersten Durchgang den Ton an und gingen verdient in Front.
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Die erste Halbchance der Partie gehörte den Losaurachern, doch Stief wurde gleich zweimal beim Schussversuch von der Sechzehnerkante erfolgreich geblockt. Nach ruhigem Beginn übernahmen dann die Johanniser das Kommando. Erst zielte Wagner aus der Drehung am Pfosten vorbei (14.), ehe Mitspieler Ried eine Wagner-Ecke per Kopf einige Meter am Ziel vorbei setzte (17.). 120 Sekunden später fand ein TBJ-Diagonalball den umtriebigen Wagner, der das Leder vor das Tor brachte, wo zunächst Rose das Leder nicht voll traf und der heraneilende Wahl zur umjubelten Führung abstaubte. Losaurachs angeschlagener Torjäger Dominic Meyer reagierte auf den Rückstand mit einem Abschluss knapp am Tor vorbei, stand dabei aber auch im Abseits (28.). Bis zur Pause war es eine von (sehr fairen) Zweikämpfen geprägte Partie, wobei der Turnerbund zielstrebiger wirkte und daher verdient mit dem knappen Vorsprung in die Kabine ging.
Dominic Meyer (Nr. 14) lässt sich für seinen 1:1-Ausgleichstreffer umarmen.
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Neun Minuten nach Wiederanpfiff hätte der TB Johannis 88 mit der ersten Chance im zweiten Durchgang auf 2:0 erhöhen müssen, als sich Wagner auf dem rechten Streifen durchtankte und quer auf Torschütze Wahl legte, der wohl gedanklich schon beim erneuten Torjubel war und dann freistehend den bereits liegenden SVL-Keeper Stahringer aus etwa sieben Metern anschoss. Zehn Zeigerumrundungen später fand ein Diagonalball von Lorenz plötzlich Losaurachs Goalgetter Meyer, der das Leder gekonnt runternahm, sich zügig drehte und ins lange Eck zum Ausgleich einschoss. Der Ausgleich wirkte für den SVL auf und neben dem Feld wie ein Weckruf, zeigten sich doch die Cavallo-Schützlinge inklusive Fan-Anhang nun wesentlich präsenter als noch vor der Pause. In der 71. Minute zielte Stief für den SVL nach einer Eckert-Ablage zu hoch und auch Heinlein hatte nach einem Balltreiben über das halbe Feld sein Visier nicht genau genug eingestellt. Bis in die Schlussphase schenkten sich beide Kontrahenten nichts, bevor Marius Schneider aus der Drehung sowie spitzem Winkel am Giebel vorbei schoss (85.) und auf der Gegenseite Wagner mit einem strammen Schuss aufs kurze Eck am Losauracher Schlussmann scheiterte (88.). In der Nachspielzeit narrte noch der eingewechselte Farsin zwei Gegenspieler auf links, doch Schneider wurde im letzten Moment beim Einschuss aus elf Metern geblockt. So musste die Verlängerung herhalten, in der auch SVL-Torjäger Meyer wieder mitwirken konnte, nachdem er in der regulären Spielzeit rund eine Viertelstunde seine Wunden lecken konnte und dann ab der Nachspielzeit via Rückwechsel wieder auf dem Feld stand.
Standesgemäß war der Jubel im Lager des SV Losaurach nach dem Schlusspfiff.
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In der Verlängerung musste dann das bessere Nervenkostüm entscheiden, beiden Kontrahenten merkte man die schwindenden Kräfte an. In der 97. Minute gab Wahl einen ersten Warnschuss für Johannis aus 25 Metern ab, ehe sechs Minuten später die Latte des Losauracher Tores wackelte, weil TBJ-Kapitän Ried eine Wagner-Ecke ans Aluminium köpfte und so das 2:1 verpasste. Von Losaurach kam in der Verlängerung nicht viel, doch man sollte die Rechnung nie ohne Torjäger Dominic Meyer machen. Dieser wurde in der 116. Spielminute erneut von Lorenz bedient, erlief einen Steilpass und netzte unter Keeper Elbracht hindurch zum entscheidenden und umjubelten 2:1 für Losaurach ein. Johannis hatte noch eine letzte Möglichkeit, aber Ried verpasste per Kopf nach einer Ecke den Ausgleich. Damit zieht Losaurach in die entscheidende dritte Runde der Kreisliga-Relegation gegen Fortuna Neuses am kommenden Samstag ein, während für Johannis 88 im letzten Spiel unter Kurt Heininger eine bittere Niederlage steht und man in der neuen Saison in der Kreisklasse einen neuen Anlauf ins Kreisoberhaus nehmen muss, dann mit Jörg Tauchmann an der Seitenlinie, der sich erneut ein Bild seiner künftigen Mannschaft machen konnte.
Spielbericht eingestellt am 11.06.2022 21:24 Uhr