Durch eine klare Leistungssteigerung der Gäste in Hälfte zwei war dieser Sieg absolut verdient und hätte bei besserer Chancenausbeute durchaus auch höher ausfallen können. Eine weitere bittere Pille mussten die Büchenbacher kurz vor Schluss schlucken, als Torwart Thomas Nadolski die Rote Karte sah und somit im Rückspiel zuschauen muss.

Nachdem vor dem Spiel auf Erlanger Seite die BSC-Torwart-Institution Matthias Hinze gebührend verabschiedet wurde – er wird zu den „Alten Herren“ wechseln – konnte die Partie unter besten Bedingungen mit zweiminütiger Verspätung starten. Von der ersten Minute an konnten die Zuschauer in Erlangen-Büchenbach, die wohl zu zwei Dritteln der Anhängerschar des ASV Pegnitz angehörten, die Marschroute der Kontrahenten um den Landesliga-Aufstieg erkennen. Beide Teams wollten aus einer kompakten Defensive heraus spielen und für gelegentliche Nadelstiche in den gegnerischen Strafräumen sorgen.

"Danke Matze", sagte der BSC Erlangen um Manfred Dedaj (links) vor dem Spiel. Im Rückspiel wird Torwart Matthias Hinze noch einmal gefordert sein.
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Für den ersten sorgte der Gast aus Pegnitz in Person von Patrick Jordan, der mit einem Freistoß aus rund 20 Metern zum ersten Mal Büchenbachs Keeper Thomas Nadolski prüfte und dieser sich auszeichnen konnte, indem er den Ball mit den Fingerspitzen noch über die Querlatte lenken konnte (8.). Da sich beide Teams weiterhin hauptsächlich auf ihre Defensivarbeit konzentrierten, waren packende Torraumszenen zunächst Mangelware, so dass der Gastgeber erst nach 18 Minuten erstmals richtig gefährlich wurde, als Goalgetter Marco Müller eine Flanke aus dem Halbfeld artistisch herunterpflückte und direkt abzog, jedoch am parierenden ASV-Schlussmann Dominik Schuster scheiterte. Kurz darauf rückte erneut Müller in den Fokus, als er nach einem Eckball zuerst mit dem Kopf an den Ball kam, jedoch das Tor nicht traf (20.). In der Folge verflachte die Partie etwas, da keine der beiden Mannschaften recht viel riskieren wollte, was auch Beleg dafür war, dass in keinster Weise ein Klassenunterschied vorlag. Die nächste nennenswerte Gelegenheit spielte sich in der 38. Minute ab, als man auf Erlanger Seite erneut Marco Müller suchte, der Pegnitzer Schlussmann jedoch erneut auf dem Posten war und den Ball ablaufen konnte.

Großer Jubel: Florian Kretschmer (vorne) hatte zum 1:0 getroffen und wurde daraufhin von seinen Mitspielern "gejagt".
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Ohne bis dahin eine klare Torchance herausgespielt zu haben, gingen die Gäste dann mit 0:1 in Führung. ASV-Angreifer Florian Kretschmer kam rund 17 Meter vor dem Tor an den Ball und schoss nach kurzem Antritt trocken ins rechte untere Eck, BSC-Keeper Nadolski war bei diesem platzierten Schuss machtlos (43.). Während die Pegnitzer sich noch über die Führung freuten, zappelte das Netz bereits im eigenen Gehäuse. Erlangens Lukas Brütting tankte sich auf rechts durch und schlug eine Maßflanke auf Marco Müller, der per wuchtigem Kopfball ASV-Keeper Schuster keine Abwehrmöglichkeit ließ (44.). Mit diesem bis dahin leistungsgerechten Unentschieden ging es dann auch in die Pause.

Von Beginn der zweiten Hälfte an konnte man bei den Gästen aus Pegnitz, die bis dato gegen die robust auftretenden Büchenbacher eher zurückhaltend wirkten, eine andere Körpersprache erkennen. Bereits eine Minute nach Wiederanpfiff wurde dies deutlich, als der Pegnitzer Alexander Lindner einen schlecht gespielten Querpass ablief, seine Hereingabe jedoch für Ralf Stiefler kaum zu verarbeiten war (46.). Doch die Gäste übernahmen nun immer mehr die Initiative. In der 48. Minute war es erneut Lindner, der auf Torschütze Kretschmer quer spielte, dieser legte den Ball noch einmal auf Christopher Schraml ab, doch Torwart Nadolski spielte mit und konnte den Ball abfangen. Wiederum nur zwei Minuten später kam Schraml nach einem langen Ball an die Kugel und schloss aus spitzen Winkel ab, was Keeper Nadolski zu einer Parade zwang (50.). Nach 56 Minuten sollte die Drangphase der Gäste belohnt werden. Nach einem Ballverlust in der Hälfte der Pegnitzer wurde Florian Kretschmer mit einem Steilpass geschickt, entledigte sich per einfacher Körpertäuschung seines Gegenspielers und erzielte nach einem 40-Meter-Solo kaltschnäuzig das 1:2. Kurz darauf hätte Ralf Stiefler das Spiel erhöhen können, doch sein Kopfball nach einem Müller-Freistoß knallte an den linken Pfosten (60.).

Das war Kretschmers zweiter Streich: BSC-Keeper Thomas Nadolski blieb keine Abwehrmöglichkeit - der ASV Pegnitz siegte mit 2:1 in Erlangen.
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Erneut nur zwei Minuten später folgte der nächste Aufreger, als die Erlanger Abwehr eine Ecke nicht entscheidend klären konnten und der eingewechselte Pascal Haberberger per Nachschuss Thomas Nadolski zu einer weiteren Flugeinlage zwang (62.). Obwohl die Pegnitzer nun das Tempo wieder etwas drosselten, um sich auf ihre Defensivarbeit zu konzentrieren, fanden die Gastgeber keine Mittel mehr, um die ASV-Hintermannschaft ernsthaft in Not zu bringen und auch die nächste Gelegenheit konnten die Gäste für sich verbuchen. Ralf Stiefler erkämpfte im Mittelfeld den Ball und leitete über Patrick Jordan einen Konter ein, der letztlich beim starken Kretschmer landete, welcher in dieser Situation aber an einem Reflex von Nadolski scheiterte (73.). Nach 75 Minuten gaben die Büchenbacher in Person von Lukas Brütting ein Lebenszeichen, der sich mangels Anspielmöglichkeiten aus der Distanz probierte, ASV-Keeper Schuster jedoch nicht wirklich in Not brachte. Nur eine Minute später hätte dann das 1:3 fallen müssen. Patrick Jordan setzte sich auf links gut durch und bediente Pascal Haberberger, der völlig frei vor dem Tor verzog und den Ball in die Wolken haute (76.).

Der ASV Pegnitz (in schwarz) dominierte das Geschehen nach der Pause und hat beste Aussichten den Aufstieg in die Landesliga am Samstag zu Hause zu realisieren.
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Die Gastgeber, die in Hälfte zwei bis dahin fast nur durch Standardsituationen vor das gegnerische Tor kamen, starteten dann mit einem fulminanten Schuss von Marco Jakl die Schlussoffensive, doch auch in diesem Fall war Dominik Schuster zur Stelle (80.). Die BSC-Akteure rannten nun an, um den wichtigen Ausgleich zu erzwingen, scheiterten aber ein ums andere Mal am Pegnitzer Abwehrbollwerk. Vielmehr musste der BSC aufpassen, nicht durch einen Konter noch höher in Rückstand zu geraten. Wie nach 82 Minuten, als der starke Kretschmer auf Pascal Haberberger ablegte, diesem jedoch ein Erlanger den Ball gerade noch vom Fuß spitzeln konnte. Nach weiteren erfolglosen Anrennversuchen auf Seite der Heimmannschaft verloren die Erlanger zu allem Übel auch noch Torwart Nadolski, da er als letzter Mann Pegnitz’ Kretschmer, welcher erneut nach einem Konter alleine auf dem Weg zum Büchenbacher Gehäuse war, regelwidrig zu Fall brachte und somit eine klare Torchance verhinderte (87.). So kam dann auch der eigentlich bereits verabschiedete Ersatzkeeper Hinze noch zu einem unfreiwilligen Einsatz und wird womöglich sein „Abschiedsspiel“ im Relegations-Rückspiel am kommenden Samstag in Pegnitz bestreiten. Am Ende feierten die Gäste aus Pegnitz einen absolut verdienten Auswärtssieg, da die Heimelf in der Offensive über weite Strecken zu harmlos agierte und die Gäste gerade in Hälfte zwei eine tadellose Leistung an den Tag legten.

BSC Erlangen: Nadolski, Brütting, Frey (88. Hinze), Nemetz, Cords, Weber, Kreuzer, Jakl, Walthier (63. Önen), Helisch (63. Yanik), M. Müller

ASV Pegnitz: Schuster, Rolzing, Sigl, F. Müller (76. T. Haberberger), Jordan, Zeilmann, Schraml (60. P. Haberberger), Stiefler (76. Held), Lindner, Vogler, Kretschmer

Tore: 0:1 Kretschmer (43.), 1:1 Müller (44.), 1:2 Kretschmer (56.)

SR: Heidt (TSV Buch) / Zuschauer: 400.