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Artikel veröffentlicht am 10.06.2022 um 11:28 Uhr

Sportgerichtsurteil eindeutig: Oberasbach - Megas muss neu gespielt werden!

Die Kreisklassen-Relegation verschiebt sich! Weil die Partie vom Dienstag zwischen Oberasbach und Megas Alexandros gemäß dem gestrigen Urteil des Kreissportgerichts zu Unrecht abgebrochen wurde, gibt es am Sonntag (15 Uhr, wieder bei Eintracht Süd) eine Neuansetzung. Zur Wahrung der Chancengleichheit wurde nun auch der weitere Fahrplan rund um diese Partie angepasst, so dass die Relegation bis 25. Juni gehen könnte.

Von Marco Galuska

Für die DJK Oberasbach ist die Entscheidung freilich "gefühlt ein Schlag ins Gesicht", wie der am Dienstag als Spielertrainer fungierende Daniel Pfaffinger im Nachgang sagte, als die Option einer Neuansetzung immer konkreter wurde. Schließlich hatten die Oberasbacher in der Verlängerung schon mit 3:1 geführt, der Gegner seine dritte Ampelkarte kassiert, als der Schiedsrichter in der 102. Minute die Partie vorzeitig abgebrochen hatte. Noch am selben Abend glühten die Telefonleitungen. Recht schnell zeichnete sich das Bild, dass der Abbruch definitiv das falsche Mittel gewesen sei, das der Unparteiische gewählt hatte.

"Keine Tätlichkeit und auch kein Versuch einer Tätlichkeit"

Klar geregelt ist, dass bei einem körperlichen Angriff auf den Schiedsrichter ein Abbruch zwingend erfolgen muss. "Ein Spielabbruch stellt das äußerste Mittel dar und kann erst dann ausgesprochen werden, wenn alle Mittel, die eine Fortsetzung der Partie ermöglicht hätten, ausgeschöpft sind (eine Ausnahme stellt ein körperlicher Angriff auf den SR dar, welcher aber nicht vorliegt)", hält auch das Kreissportgericht (KSG) fest. "Aus Sicht des KSG hat der SR keine ausreichenden Mittel ergriffen, um das Spiel regulär zu Ende zu führen."

Eine Aussage, die sich mit der Stellungnahme der Verbandsaufsicht bei diesem Spiel deckt. Und selbst der Bericht des Schiris im Nachgang zeichnet zwar ein Bild von Protesten des A-Klassisten gegen eine Entscheidung des Linienrichters sowie Beleidigung und eine "bedrohliche Körperhaltung" durch einen Megas-Spieler, aber eben kein entsprechendes Vergehen, das einen Abbruch rechtfertigen würde, wie das KSG in seinem Urteil betont: "Festzuhalten bleibt, dass niemand den SR tätlich attackiert hat oder es den Versuch einer Tätlichkeit gab. Ob der Spieler wirklich kurz davor war, den SR zu attackieren stellt eine Einschätzung des SR dar. Diese kann dem Spieler aber nicht als strafbare Handlung angelastet werden, vor allem da dies eine subjektive Wahrnehmung darstellt."

"Schiri war nicht auf sich allein gestellt"

Da das Relegationsspiel auf neutralem Platz bei der DJK Eintracht Süd, die vorbildlich einen Ordnungsdienst gestellt hatte, ausgetragen wurde, bekräftigt dies die Meinung des Sportgerichts, dass der Rahmen für eine reguläre Beendigung der Partie auch nach der ominösen 102 Minute noch gegeben war: "Aus Sicht des KSG kommt zur Beurteilung der Sicherheitslage des SR im betreffenden Spiel hinzu, dass er nicht auf sich allein gestellt auf dem Sportgelände anwesend war. Es war ein Schiedsrichtergespann anwesend, eine Verbandsaufsicht und neutrale Ordner des gastgebenden Vereins (diese kamen auch zum SR auf das Spielfeld und waren bereits aufgrund der hitzigen Stimmung in Bereitschaft gegangen). Dies stellt eine deutlich andere Situation dar, als wenn ein SR komplett auf sich alleine gestellt, sich auf dem Sportgelände befindet. Nach Einschätzung der vor Ort befindlichen Verbandsaufsicht befand sich das Schiedsrichtergespann in keiner akuten Bedrohungslage, lediglich [...ein] Spieler habe sich danebenbenommen, sei aber von seinen Mannschaftskollegen unter Kontrolle gehalten worden. Der Ordnungsdienst habe die Situation jederzeit unter Kontrolle gehabt."

Klares Urteil - bittere Pille für Oberasbach

Dementsprechend klar fiel das Urteil aus: "Aus Sicht des KSG war der Spielabbruch des Schiedsrichters nicht gerechtfertigt und das Spiel ist vom Spielleiter neu anzusetzen." Dass es zum Zeitpunkt des Abbruchs nach Ergebnis und Spielsituation recht klar zu Gunsten der DJK Oberasbach stand, ist irrelevant, weil der Spielabbruch Megas Alexandros nicht anzulasten ist. Daher gibt es nur die Möglichkeit einer Neuansetzung.

Freilich ist das Urteil aus Oberasbacher Sicht eine ganz bittere Pille, wie auch Megas-Vorstand Eleftherios Burgutzidis betont: "Ich kann absolut verstehen, dass die Oberasbacher sauer und enttäuscht sind! Das würde uns an ihrer Stelle nicht anders gehen. Aber es kann auch nicht sein, dass der Schiedsrichter ein Spiel einfach so abbricht. Umso mehr bedanke ich mich für das faire Handeln und die objektiven Aussagen aller Beteiligten, die zu diesem Urteil beigetragen haben. Nun sind wir am Sonntag gefragt, auch entsprechend sportlich aufzutreten!"

Relegationsfahrplan überarbeitet

Kreisspielleiter Thomas Raßbach wird am Sonntag persönlich als Verbandsaufsicht bei Eintracht Süd vor Ort sein. Dann wird es bei null losgehen, allerdings gewiss mit einem anderen Schiedsrichter. Dieser hat nach Aussagen mehrere neutraler Zuschauer am Dienstag mit seinem Gespann einen besonders bleibenden Eindruck hinterlassen - und nebenbei der Kreisspielleitung und einigen Vereinen mit dem (nicht gerechtfertigten) Abbruch noch ein besonderes Ei ins Nest gelegt. Denn der Fahrplan der Kreisklassen-Relegation musste nun überarbeitet werden.

Nicht nur der TV Glaishammer muss als kommender Gegner weiter auf den Sieger der Neuansetzung warten, auch das ebenfalls für Sonntag geplante Spiel des Gegners in der finalen Runde zwischen Türk FK Gostenhof und TSV Schnelldorf wird um eine Woche auf den 19. Juni verlegt. Im vorläufigen Spielplan ist nun der 25. Juni als neuer Termin für das Endspiel festgesetzt. Im gegenseitigen Einvernehmen könnte diese Partie aber durch die beteiligten Vereine noch verlegt werden.

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