
Vorgeschichte: So wurde die Idee zu Vereinsticket geboren
Die Total Fansports Mitgründer Gregor Demmer (32) und Johannes Nicknig (34) kennen sich vom gemeinsamen BWL-Studium in Trier. Im Jahr 2011, noch als Studenten, gründeten sie ihr erstes gemeinsames Unternehmen. Im Laufe der Jahre entwickelte sich EURESAreisen zu einem der größten AIDA und Mein Schiff Kreuzfahrtvermittler im deutschsprachigen Raum und hatte zwischenzeitlich fast 40 Teammitglieder am Standort in Saarburg. Der Beginn der Corona-Krise hat der Touristik dann den Stecker gezogen und stellte die Frage: Was tun? Ziel war es, alle Mitarbeiter zu halten.
In der Folge zahlte es sich aus, dass man stets alles selbst erledigt hat – von der Kundenberatung über Backoffice-Aufgaben wie die Buchhaltung, Grafik-Erstellung und Video-Produktion, das Verfassen von Texten und die Programmierung der Reiseportale.
Mit diesen Fähigkeiten begann man, als Digitalisierungs-Agentur für Kunden zu arbeiten: Websites erstellt, Logos designt, 360-Grad-Foto-Rundgänge für Geschäfte und Fitnessstudios erstellt und Online-Ticketsysteme für mehrere Schwimmbäder in der Heimatregion entwickelt. Mit diesen Ticketsystemen konnten die Schwimmbäder die Besucheranzahl kontrollieren, Zeitslots zur Buchung anbieten, die Kontaktdaten bei der Buchung abfragen und vor Ort kontaktlos per QR-Code-Scan erfassen – niemand musste einen Kuli anfassen und es bildeten sich keine Schlangen. Das hat sich herumgesprochen und die Lokalzeitung – der Trierische Volksfreund – hat darüber berichtet.
Geschäftsführer Gregor Demmer, der in seiner Freizeit als Fußball-Schiedsrichter aktiv ist, wurde im Sommer 2020 auf dem Sportgelände des FSV Trier-Tarforst von einem Mitarbeiter des Sportdezernats der Stadt Trier auf das Ticketsystem angesprochen. Dabei wurde er gefragt, ob das System nicht auch für Sportvereine geeignet wäre. Nach einigen Tests war klar: Die Lösung hilft Vereinen weiter und das Interesse ist da.
Schnell war aber auch klar: Den Amateursportvereinen fehlt das Geld für ein eigenes Ticketsystem. Umgekehrt verfügen Vereine über eine große Relevanz und zahlreiche Anhänger, was sie interessant für Sponsoren macht. So kam man auf die Idee, nicht die Vereine, sondern diejenigen für Vereinsticket bezahlen zu lassen, die den Amateursport unterstützen und in diesem attraktiven Umfeld werben möchten.
Innerhalb kurzer Zeit nutzten fast 100 Vereine das System. Den Lockdown, der die Saison 2020/2021 unterbrochen hat, nutzte man, um die Vereinsticket-Idee in eine eigene Unternehmung zu überführen und weiterzuentwickeln. An der neu gegründeten Total Fansports GmbH beteiligte sich neben Gregor und Johannes auch ein Business Angel, später kamen weitere Geldgeber dazu, darunter die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz über zwei Fonds. Diese Konstruktion ermöglicht es, mit voller Power an Vereinsticket zu arbeiten und die Lösung weiter auszubauen.