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FC Bosna Nürnberg

A-Klasse 7 Nürnberg/Frankenhöhe - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 30.06.2021 um 11:45 Uhr

Aufsteiger - FC Bosna: Nach 13 langen Jahren ist die Rückkehr perfekt

Nach 13 Jahren kehrt der FC Bosna Nürnberg in die Kreisklasse zurück. Es ist zugleich ein Durchmarsch, den die Bosnier von der B-Klasse aus geschafft haben. Von einem weiteren Aufstieg will man am Finkenbrunn vorerst nicht sprechen, kann aber dennoch zuversichtlich in die Zukunft blicken, obwohl der Trainer nicht mehr ganz so euphorisch ist.

Von Marco Galuska

Der FC Bosna hat den Durchmarsch geschafft und spielt erstmals seit 2008 wieder in der Kreisklasse.

fussballn.de / Gitzing

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Eine Konstante kehrt zurück

Mitte der 1990er-Jahre spielte der FC Bosna im Kreisoberhaus, schnupperte einst sogar an der Bezirksliga. Auch nach dem Abstieg 1998 waren die Bosnier ein komplettes Jahrzehnt in der Kreisklasse konstant vertreten. Den Abschied von Jasmin Halilic als Dreh- und Angelpunkt auf und neben dem Platz konnte der Verein nach 2007 aber nicht so wirklich auffangen. Es folgte der Abstieg, vier Jahre in der A-Klasse, ehe für eine ganze Weile kompletter Stillstand herrschte. Erst zur Saison 2016/17 wagte der Verein den Neustart - und dieser sollte fundiert sein. Nach zwei dritten Plätzen gelang in der Saison 2018/19 die ersehnte Meisterschaft, die unter Trainer Dzavid Ahmemulic (mit Hilfe von Jasmin Halilic, der nebenbei einsprang) gefeiert werden konnte.

2019 gelang der ersehnte Aufstieg aus der B-Klasse, dem nun der Durchmarsch in die Kreisklasse folgen sollte.

fussballn.de / Strauch

Der nächste Schritt: raus aus der A-Klasse

Einen Namen machten sich die Bosnier in der Neuzeit vor allem durch ihre erfolgreichen Hallenauftritte, die bis zum Bezirksturnier reichten. In der A-Klasse wollte man sich mit der gut besetzten Truppe nicht mit Mittelmaß abfinden, jedoch war der Start nicht sonderlich berauschend. Ende September 2019 gelang den Verantwortlichen dann ein Coup, als man Ex-Profi Aleksandar Abutovic für den Trainerposten gewinnen konnte. Die Verbindung des frisch vom SK Lauf gekommenen Übungsleiters mit Ahmemulic, der Vereinsführung und der Mannschaft hatte sich schnell als erfolgreich erwiesen. Beim Einstand gegen Megas Alexandros gab es noch ein torloses Remis, dann aber folgten ausnahmslos Siege und der Marsch an die Tabellenspitze der A-Klasse 7.

Aleksandar Abutovic (links) ist seit September 2019 Chefcoach und gemeinsam mit Dzavid Ahmemulic für den sportlichen Werdegang des FC Bosna verantwortlich.

fussballn.de / Strauch

Nach einer erneut erfolgreichen Hallensaison mit Halbfinaleinzug bei der Bezirksmeisterschaft kam die erste Corona-Pause. Und Abutovic machte vor dem Wiedereinstieg das, was zu einem Trainerjob eben auch dazugehört; er legte den Finger in die Wunde und stellte "die Mentalitätsfrage", nachdem der Trainingseifer etwas gebrochen schien. Rückblickend war es wohl der richtige Moment, um nach der Euphorie aus der Vor-Corona-Zeit sich wieder an Grundtugenden zu erinnern: "Die Ergebnisse und die Auftritte danach haben gezeigt, dass wir damals die richtige Diskussion geführt haben", sagt der Trainer, der mit drei weiteren Siegen beim Re-Start in der Liga den Spitzenrang festigen konnte.

Vorbereitung gestartet - 2. Mannschaft neu gemeldet

Die Hoffnung auf den Gewinn der Meisterschaft auf dem Rasen erfüllte sich zwar nicht, der Aufstieg via Abbruch und Quotientenregel war aber zweifelsohne dennoch verdient. "Es hat sich durch die Pausen lange gezogen, aber letztlich sind wir froh, dass wir den Schritt nun geschafft haben", sagt Abutovic, der sich mit seinem Team mitten in der Vorbereitung auf die kommende Saison in der Kreisklasse 5 befindet und mit einem 1:1 im Testspiel beim Bezirksligisten ASV Weisendorf schon ein erstes Ausrufezeichen setzen konnte. "Das war ein super Spiel von uns, gerade in der ersten Halbzeit. Allgemein ist es schön, wieder den Rasen zu riechen, wieder den Fußball zu erleben. Aber wir wissen auch, dass wir noch einige Arbeit vor uns haben", verweist der Coach beispielhaft auf das 3:3, das einen Tag später beim ebenfalls frisch gebackenen Kreisklassen-Aufsteiger TV Glaishammer folgte.

Im vergangenen Oktober trafen Bosna und Azzurri Südwest im Ligapokal aufeinander. Eine Chance zur Revanche gibt es nun beim Testspiel am Wochenende.

fussballn.de / Gitzing

Als "ein echtes Highlight" bezeichnet Abutovic das am Samstag folgende Testspiel beim TSV Azzurri Südwest (17 Uhr), weil dort auch die neu gemeldete 2. Mannschaft (15 Uhr) auflaufen wird: "Das ist zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte, dass wir auch ein Vorspiel mit eigener Mannschaft haben. Außerdem haben wir da noch etwas gutzumachen, denn gegen Azzurri hab ich meine einzige Pflichtspielniederlage mit Bosna im Ligapokal erlebt."

Verletzungen und Abgänge schmerzen

Im Hinblick auf das kommende Spieljahr in der höheren Klasse sagt Abutovic: "Wir freuen uns auf die Liga, auf super Plätze, auf ein Derby mit Serbia oder Flügelrad. Aber wir werden vor allem mit Demut in die Saison gehen. Ich bin ehrlich: Ganz so euphorisch, wie noch vor ein paar Monaten bin ich derzeit nicht, da uns doch wichtige Leistungsträger weggebrochen sind, von daher sind wir sicher nicht stärker geworden." Schmerzlich vermisst werden freilich die Stupac-Brüder, die sich beide einen Kreuzbandriss im Pokalmatch bei Azzurri zugezogen haben. Zudem wird Sandro Fridrih ("ein Riesenkicker", Abutovic) aus beruflichen Gründen nach Kroatien ziehen und die Benko-Brüder, die eigentlich erst im Winter gekommen waren, sind mittlerweile auch schon wieder Geschichte, "weil es nicht gepasst hat."

Hoffnung hat der Bosna-Coach, dass aber noch der eine oder andere unverhofft dazustößt: "Es kann immer passieren, dass da beispielsweise jemand aus Bosnien herzieht. Das hatten wir ja auch in der Vergangenheit schon." Aktuell geht die Zielausrichtung auf das "Stabilisieren in der höheren Liga". Schließlich musste man auch 13 lange Jahre auf die Rückkehr dorthin warten.