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SG Fuchsmühl

Kreisklasse Ost - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 19.06.2016 um 06:00 Uhr

Meisterportrait SG Fuchsmühl : Eigentlich hatte sie niemand auf dem Zettel

Das war einmal eine echte Überraschung. Dass sich die Höfer-Truppe den Titel holen würde, war vor der Serie wohl eine gewagte These. Doch die Fußballer um die Gerg-Brüder Philipp und Lukas genossen die Ausflüge in die vordere Tabellenregion und als es ernst wurde, bissen sie richtig zu. Jetzt erwartet sie die Darmstadt-Rolle in der Kreisliga.

Von Hans-Jürgen Wunder

Der Meister der Kreisklasse steht fest: Die SG Fuchsmühl darf sich in der nächten Spielzeit in der Kreisliga duellieren.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Natürlich waren die Bedingungen nicht einfach, die Horst Höfer bei der Rückkehr zu seinem Heimatverein vor zwei Jahren als Nachfolger des erkrankten Gerd Kreil und dann von Übergangstrainer Jakub Jelinek erwartet hatten. Nur ein Rasenplatz als Betätigungsfeld mit eher provisorischen Kabinen, ein Ausweichplatz, der sich den Beinamen "Wilde Wiese" verdient hatte und eine Mannschaft, aus der die tschechischen Spieler nicht wegzudenken waren. Auch sportlich hatte man mit den 27 Zählern in der Saison 2013/14 lange Zeit um den Abstieg gezittert, um am Ende doch noch auf Rang 12 zu landen. Doch mit dem früheren Bezirksligatorjäger Horst Höfer sollte auch eine andere Philosophie einkehren. Bis auf David Janda, der in Fuchsmühl einen Arbeitsplatz gefunden hatte, wollte man auf Kicker aus den Nachbarland verzichten und dafür den Teamgeist mit nachrückenden Kräften aus den eigenen Reihen stärken.

Kein leichter Job für Horst Höfer: Zunächst coachte er bei der engen Personalsituation noch in leichter Bekleidung, um schnell aushelfen zu können.

anpfiff.info

Eindeutiger Aufwärtstrend

Bereits in der vergangenen Serie trug das neue Konzept erste Früchte. Mit einem guten 7. Tabellenplatz und 38 Punkten war auch numerisch ein Schub nach vorne erkennbar. Allerdings kehrte nun auch Leistungsträger Jakub Jelinek, dem der Aufwand zu hoch wurde, dem Kreisklassisten den Rücken, so dass das Mannschaftsgefüge neu justiert werden musste. Freilich hatte sich die Personalsituation im letzten Sommer trotzdem deutlich aufgehellt. Mit Rückkehrer Christian Kölbl, Patrick Preissinger aus Schönhaid und den Wiesauern Patrick Oppl und Keeper Dominik Schuller konnte der SG-Trainer auf 21 Mann zurückgreifen, so dass man sich sogar entschloss, mit Nachbarn Schönhaid eine zweite Mannschaft zu melden. Und auf der Torwartposition gab es sogar ein Luxusproblem. Nachdem sich der stark umworbene Michael Schultes überraschend entschloss, doch bei den Fuchsmühlern zu bleiben, hatte man plötzlich zwei starke Keeper zur Verfügung. Deshalb teilten sich die Schllussmänner erst die Einsatzzeiten und in der Winterpause kehrte Dominik Schuller dann nach Wiesau zurück.

Halbjähriges Gastspiel beim späteren Meister: Der Wiesauer Torwart Dominik Schuller.

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Umstellung geglückt

"Der Umbruch fast ohne tschechische Spieler ist doch nicht so brutal ausgefallen, wie ich befürchtet hatte", räumte Horst Höfer nach den ersten Partien ein. Denn der Übungsleiter, der beruflich immer wieder mehrere Wochen in Asien unterwegs ist und dann von Spielleiter Philipp Gerg und Jugendtrainer Wolfgang Eiglmeier vertreten wird, konnte mit dem Start in die neue Serie durchaus zufrieden sein. Zwar setzte es beim 2:3-Auftakt in Falkenberg und zwei Wochen später beim 1:5 in Waldsassen gleich zwei Niederlagen in den ersten drei Begegnungen - doch die SG-Kicker berappelten sich schnell und sorgten dafür, dass man sich zur Winterpause in der engen Liga mit 26 Zählern eher nach oben als nach unten orientieren durfte. Umso mehr wurmte den Fuchsmühler Coach das Match in Neualbenreuth: ""Fast 90 Prozent der Mannschaft hatte da am Vortag ein Beachvolleyballturnier organisiert. Als ich dann am nächsten Tag zum Treffpunkt gekommen bin, habe ich in sechs Paar glasige Augen geblickt und wurde von mehreren Spielern gefragt, ob sie wirklich auflaufen müssen".

Seit Jahresanfang ist Philipp Gerg bei der SG in Dreifachfunktion tätig: Vorsitzender, Spielleiter und Kicker.

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Pleite weggesteckt

Nachdem Horst Höfer während der Vorbereitung beruflich unabkömmlich war, übernahm Philipp Gerg, der inzwischen auch zum Vorsitzenden des Vereins gewählt worden war, zeitweise das Kommando. Zugleich forcierte er mit dem neuen Amt gleich den Kampf um einen weiteren Sportplatz, um die fußballerischen Bedingungen der SG-Kicker zu verbessern. Denn bezüglich der künftigen Entwicklung der Truppe war er zuversichtlich: "Wenn alle fit sind, können wir sicher an die gute Leistung der Vorrunde anknüpfen. Doch momentan orientieren wir uns noch nach beiden Seiten", ließ der Abwehrchef wissen. Und diese Vorsicht war durchaus geboten, denn nach der 0:3-Heimniederlage gegen den FC Tirschenreuth 2 zum Rückrundenauftakt trübten sich die SG-Aussichten wieder etwas ein. Es folgte aber ein Kraftakt mit fünf Dreiern in Folge, davon drei mit jeweils einen Treffer Unterschied. Und als man plötzlich ganz vorne mitmischen konnte, setzte es in Friedenfels eine 0:2-Niederlage. Trotzdem wollte es SG-Coach Horst Höfer nun wissen: "Leider hat sich Daniel Höfer die Hand gebrochen und auch Maximilian Ströll wird in den letzten Spielen nicht mehr zur Verfügung stehen. Trotzdem lasse ich das als Entschuldigung für die kommenden Partien nicht gelten. Wir können darauf keine Rücksicht nehmen und wollen noch einmal Vollgas geben", kündigte der frühere Angreifer an und traf damit den Nerv seiner Akteure. Dem Zittersieg gegen Steinmühle folgte der fulminante 5:2-Erfolg in Griesbach, mit dem man sich durch den besseren Vergleich gegenüber dem TSV Konnersreuth die Meisterschaft sichern konnte - und jetzt nach zehn Jahren wieder in der Kreisligalandkarte vertreten ist.