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(SG) TSV Buchbrunn 1/1. FC Mainstockheim 1

Kreisliga 1 Würzburg - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 16.06.2016 um 06:00 Uhr

Meisterportrait SG BuMa: Ausgeglichenheit als Argument

Souverän, souveräner – SG Buchbrunn-Mainstockheim. Den Superlativ hatte sich die Mannschaft von Trainer Thorsten Selzam verdient. Spätestens ab April war allen klar: Sie wird wohl den Titel holen. Nur der Zeitpunkt war noch unklar. Als sich die Möglichkeit drei Spieltage vor Ende ergab, schnappten Brenneis und Co. sofort zu. Wer hart arbeitet, darf auch ordentlich feiern. Mit breitem Kader ging es ins 17. Bundesland.

Von Andreas Braun

Meisterjubel SG Buchbrunn-Mainstockheim

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Erster der Vorrundentabelle, erster der Rückrundentabelle. Beste Heimelf, häufigster Tabellenführer und der Schlüssel zum Erfolg: mit weitem Abstand die beste Defensive. Wenn es noch eines Beweises ob der Überlegenheit bedurfte, er wäre somit erbracht. Lediglich 19 Gegentore kassierte das Team von Thorsten Selzam, für ihn „die Basis" zum Titelgewinn, aber: „Es war definitiv nicht meine Herangehensweise, hinten Beton anzurühren." Dass er in den Trainingsinhalten und Aufstellungen sein Hauptaugenmerk auf die Defensive legte, hatte sehr pragmatische Gründe.

Torgarantie fehlte

Thorsten Selzam

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„Wir sind in die Saison gestartet mit dem Wissen, dass wir keinen echten Knipser haben, der mindestens 25 Tore garantiert", schildert der Meistercoach seine Überlegungen vor der Runde. Dennoch habe er um die vorzüglichen Qualitäten seines Teams gewusst – gerade auch im Offensivbereich. „Ausgeglichenheit" war und ist das Stichwort. Dem Übungsleiter, der bereits zum zweiten Mal bei der Spielgemeinschaft Station machte, war die Marschroute recht schnell klar: Hinten möglichst wenig Gegentore zulassen und vorne sei seine Mannschaft immer für ein, zwei Tore gut. Dass es schon in der Hinserie so gut klappen würde, ließ sich Selzam wohl selbst nicht erträumen – besonders nicht nach der Vorbereitung.

„In der Sommervorbereitung haben wir kein einziges Spiel zu null absolviert. Wir haben selbst gegen unterklassige Teams immer mindestens ein Tor kassiert", so der Erfolgstrainer, der auch in seiner ersten Amtszeit die SG in die Bezirksliga führte. Negativhöhepunkt war die Niederlage im Pokal bei Kreisklassist Schwarzenau-Stadtschwarzach. Entsprechend skeptisch war Selzam vor dem Saisonstart – ausgerechnet gegen den hoch gehandelten TSV Sulzfeld. Die Lokalrivalen teilten die Punkte und die SG-Kicker realisierten, dass einiges drin ist, sobald gewisse Parameter stimmen. Rückblickend war es wohl ein Wink mit Zaunpfahl des Fußballgottes, dass das Auftaktmatch 2:0 für Selzam und Co. per Sportgerichtsurteil gewertet wurde.

Schlüsselspiel Sulzfeld

Als eines von zwei Schlüsselspielen der Saison bezeichnet es der Trainer. Ab dieser Partie stand die Abwehr seiner Elf so sicher wie tonnenschwere Brückenpfeiler. In den ersten zehn Spielen blieb die SG ohne Gegentor. Zu Recht verweist Selzam darauf, dass das „wohl auch deutschlandweit ziemlich einmalig ist". Wie es zu dieser furiosen Serie kam, kann er nicht vollkommen plausibel belegen: „Ab dem Sulzfeld-Spiel hat sich das so nach und nach hochgeschaukelt!" Bis auf wenige Ausnahmen wurde die SG von dieser Defensivwelle bis zum Rundenende getragen. Eine der Ausnahme war das zweite Schlüsselspiel.

Leistungsträger in der Kreisliga: Maximilian Eberhard (vorne) wechselt nach Rimpar.

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Meister-Serie

Es war wieder ein Auftaktmatch, wieder gegen einen Lokalrivalen - diesmal allerdings endete die Partie zu Ungunsten der Spielgemeinschaft. Mit 4:2 behielt Dettelbach und Ortteile deutlich die Oberhand, so deutlich, dass sich Trainer und Mannschaft zum klärenden Gespräch trafen. Die Reaktion: Ein satter 5:1-Erfolg gegen die spätere Mannschaft der Rückrunde, den SV Maidbronn/Gramschatz. Es war der Auftakt zu einer weiteren grandiosen Serie, die bis zum absoluten Saisonhöhepunkt am 8. Mai führte. Neunmal in Folge verließ BuMa das Feld als Sieger – zum letzten Mal gegen die SG Hettstadt.

Es war das Aufeinandertreffen der beiden besten Teams der Kreisliga. Die Voraussetzungen waren klar: Mit einem Sieg konnte sich die SG BuMa auf eigenem Platz zum Meister krönen. Nach einer torlosen ersten Hälfte brach die 68. Spielminute an. Buchbrunn-Mainstockheims Regiesseur Tobias Förster trat zum Freistoß an und erzielte das 1:0 - der Startschuss zu den Meisterfeierlichkeiten. Nach dem sehenswerten Treffer dachte sich auch Selzam: „Hoppla, das könnte wirklich hinhauen." Der Gast hatte nichts mehr dagegenzusetzen und die Heimelf schraubte das Ergebnis auf 3:0 hoch. Abpfiff. Kollektiver Freudentaumel.

Oben ohne durch die Gemeinde

Zuerst gab es eine spontane Party in der Kabine des Sportheims. Derlei Feierlichkeiten hätten seine Jungs „das eine oder andere Mal noch wiederholt", sagt Selzam grinsend. Es folgten Eintrag ins Goldene Buch der Stadt, ein Bankett und eine krachende Abschlussfeier nach dem Rundenende mit Autokorso durch die umliegenden Gemeinden - natürlich stilecht im Cabrio. Vor Wochenfrist versammelten sich große Teile des Kaders für eine kräftezehrende Extraschicht im Partymarathon auf Mallorca.

Einstimmung für die Party in der Kabine: Jubelkreis mit Spielern und Anhängern der SG.

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Sind aller guten Dinge drei?

Auch diese letzte Feier ist nun vorbei und so langsam richtet sich der Fokus auf die neue Saison. Diese beginnt ohne zwei Stützen: Maximilian Eberhard versucht sich beim ASV Rimpar in der Landesliga und Oliver Koch heuert als Spielertrainer bei der SG Wiesenbronn/Castell an. Beide waren unumstrittene Leistungsträger in der Elf von Thorsten Selzam. Koch und Patrick Brenneis waren für den 39-Jährigen gar Schlüsselspieler auf dem Weg zur Meisterschaft. „Grundsätzlich wäre es auch mit den beiden schwierig geworden, die Klasse zu halten", sagt der Meistertrainer mit Blick auf die bockstarke Bezirksliga und angesichts der Tatsache, dass Vorjahresmeister Güntersleben direkt wieder abgestiegen ist.

Natürlich würde sich Selzam, der die SG nach einem Jahr in Richtung Essleben verlässt, wünschen, dass der Klassenerhalt gelingt. Hoffnung macht ihm, dass „Mentalität und Qualität der Mannschaft richtig gut ist". Sollte die Spielgemeinschaft dennoch gleich wieder runter müssen, stünde er dann wieder bereit, um sie ein drittes Mal nach oben zu führen? „Ich will niemals nie sagen. Ich schätze an dem Verein die Rahmenbedingungen und dass sehr viele Leute mit Herzblut dabei sind. Da stimmt schon sehr, sehr viel. Deswegen gehe ich auch ohne negative Gedanken. Ich habe das Jahr genossen und bin sehr dankbar." Souverän pariert – irgendwoher muss die Mannschaft ja ihre Souveränität haben.