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VfB Forchheim 1861

Kreisklasse 2 Erlangen-Pegnitzgrund - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 13.06.2008 um 00:00 Uhr

VfB Forchheim: 7 Monate ungeschlagen

Der VfB gab sich schon vor Saisonbeginn selbstbewusst und gab als Ziel eine Platzierung ganz oben an. Dass es tatsächlich so kommen sollte, war anfangs gar nicht so selbstverständlich. Aber die große Kontinuität sollte sich am Ende auszahlen!

Von Ralf Riemke

VfB Forchheim - Meister 2007/08

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Klassischer Fehlstart! So könnte man den Auftakt des späteren Meisters wohl am besten beschreiben. Gleich am ersten Spieltag kam der VfB bei der SpVgg Etzelskirchen gehörig unter die Räder. Trotz Überzahl aufgrund eines Feldverweises unterlag man mit 1:4. Diese Scharte wurde zwar am nächsten Wochenende mit einem Heimsieg gegen den FC Burk II ausgewetzt, doch schon am dritten Spieltag gab es gegen den TSV Neuhaus/Aisch nur ein Remis. Der unglückliche Start war nach der 0:1 Niederlage bei der DJK-SC Neuses am vierten Spieltag, bei der der VfB auch eine zwischenzeitliche 2-Mann-Feldüberlegenheit aufgrund von Platzverweisen für die Heimelf, nicht nutzen konnte, perfekt! Das Resultat war Rang 10 mit nur zwei Punkten mehr, als der Tabellenletzte Baiersdorfer SV II.

Serie gestartet


	Martin Paulus liegt hier zwar am Boden, aber am Ende waren die Forchheimer ihren Gegner meist überlegen
	anpfiff.info

Was nun aber folgen sollte, war eine Serie, die es in sich hatte. Offensichtlich wach gerüttelt ob des schlechten Anfangs, spielten die Jungs von Trainer Michael Rödl groß auf. Startschuss war ein beeindruckender 2:1 Auswärtserfolg beim SV Bubenreuth. Es folgte ein Sieg gegen den Tabellenführer Germania Forchheim und beim Baiersdorfer SV II. Hierbei zog sich Andre Schmitt einen Knöchelbruch zu und musste den Rest des Jahres verletzt zusehen. Danach konnten die Forchheimer endlich einmal aus einem Platzverweis einen Vorteil ziehen. Im umkämpften Spiel gegen die SpVgg Heroldsbach konnten sie am Ende, dank einer Gelb/Roten Karte gegen Udo Stanciu, noch deutlich mit 5:2 die Oberhand behalten. Bis zum elften Spieltag war aus dem Kellerkind ein Dritter der Tabelle geworden und es kam zum Spitzenspiel bei der DJK Willersdorf, die zu diesem Zeitpunkt Erster waren. In einem hart umkämpften, sehenswerten und emotionsgeladenen Spitzenspiel trennten sich beide leistungsgerecht 3:3 und die Zuschauer hatten eines der wohl besten Spiele der abgelaufenen Serie gesehen. Kurz darauf brachte Stürmer Frank Scheidel das Kunststück fertig, gegen die SpVgg Jahn Forchheim II vier Tore inclusive eines Hattricks zwischen der 53. und 72. Minute, zum 7:0 Endstand beizusteuern. Nach nunmehr neun ungeschlagenen Spielen in Folge hatte sich der VfB zur Halbzeit der Saison auf dem vierten Tabellenplatz eingefunden. Dabei musste man gegen die hartnäckigsten Konkurrenten TSV Höchstadt/Aisch und SC Adelsdorf auswärts antreten und sicherte sich so schon einmal den Heimvorteil gegen diese Verfolger für die entscheidende Phase der Rückrunde. Bis zur Winterpause gab es aus den drei restlichen Spielen noch sieben Punkte und als Belohnung den Sprung an die Spitze! Die letzten fünf Spiele wurden sogar alle zu Null bestritten.


	Andreas Hollfelder setzt sich gegen seinen Gegenspieler im Spiel bei der DJK Willersdorf durch, Endergebnis war ein 3:3
	anpfiff.info

Winterpause

Die Winterpause nutzte der Verein, um mit seinem Trainer den Vertrag zu verlängern. Beide Seiten waren sich in der Zielsetzung Aufstieg einig und machten dies auch publik. Leider verletzte sich Torwart Frank Welz während eines Freizeitturniers in der Halle an der Hand und konnte aufgrund eines Bruches bis zum Saisonende nicht mehr eingesetzt werden. Seinen Part übernahmen Stefan Kudlek und Thomas Lippert. Letzterer war davor eigentlich nur noch als Feldspieler in der Reserve eingesetzt und meisterte seine Sache mit Bravour. Und so ging es in einen zu erwartenden Vierkampf um den Aufstieg in das neue Jahr. Neben dem VfB machten sich noch der SC Adelsdorf als direkter Verfolger, der TSV Höchstadt/Aisch und mit Abstrichen der 1. FC Germania Forchheim Hoffnungen auf das Kreisliga-Ticket.

Die Rückrunde


	Heiko Fleischmann im vorentscheidenden Spitzenspiel gegen den TSV Höchstadt/Aisch, das mit 1:0 gewonnen werden konnte
	anpfiff.info

Wie schon im Sommer, so war auch der Start nach der Winterpause holprig. Der Tabellenführer konnte zwar aus den ersten beiden Spielen vier Punkte holen, knickte dann aber etwas ein. Die Niederlagen in Heroldsbach und Neuhaus/Aisch waren gleichbedeutend mit dem Verlust der Tabellenführung an den TSV Höchstadt/Aisch. Vor allem die Partie in Neuhaus war ein Höhepunkt in negativer Hinsicht. Nicht weniger als drei Platzverweise musste die Elf von Trainer Rödl in den Schlussminuten hinnehmen. Aber genauso, wie es das Team in der Vorrunde im Anschluss an eine Krise schaffte, eine Serie hinzulegen, genauso schaffte sie es auch diesmal. Nur besser! Denn die folgenden acht Spiele sollten alle gewonnen werden. Begonnen wurde der Reigen mit einem 3:1 Erfolg gegen den Tabellenführer SC Adelsdorf. Dieser Sieg war eminent wichtig. Denn der Vorsprung des TSV Höchstadt/Aisch war schon ein wenig angewachsen und mit einer Niederlage wäre der VfB wohl aus dem Aufstiegsrennen gewesen. So behielten sie alle Trümpfe in der Hand und sollten drei Spieltage vor Saisonende die Elf von Trainer Jochen Limmer ablösen. Es war zu diesem Zeitpunkt ein Dreikampf um die Krone geworden. Der VfB, der SC Adelsdorf und der TSV Höchstadt/Aisch waren nur durch einen mickrigen Punkt voneinander getrennt. Mit einem 4:1 Sieg in Hallerndorf verteidigte der VfB seinen Platz an der Sonne, bevor es zum Duell mit dem TSV Höchstadt/Aisch kam. An diesem vorletzten Spieltag sollte die Vorentscheidung im Meisterschaftskampf fallen. Dank eines Tores von Andreas Hollfelder gewannen die Forchheimer mit 1:0 und hatten vor dem Finale einen Vorsprung von drei Punkten auf den zweiten Platz, den zwischenzeitlich wieder der SC Adelsdorf eingenommen hatte. Es reichte also ein Unentschieden im Derby gegen die SpVgg Jahn Forchheim II. Danke dreier Scheidel-Tore gewann man mit 4:2 und brachte so die Meisterschaft unter Dach und Fach. Frank Scheidel selbst katapultierte sich mit diesen drei Toren noch auf Platz 2 der Liga-internen Torjägerliste mit insgesamt 21 Treffern.

Statistik


	Die Meistermannschaft, nachdem sie ihr Kunststück fertig gebracht hatte
	VfB Forchheim

Grundlage für die tolle Runde war die enorme Heimstärke. Von 14 Partien konnten bei zwei Unentschieden die restlichen zwölf gewonnen werden; und das bei einem Torverhältnis von 44:6. Dabei konnte gleich zwei Mal ein Gegner mit 7:0 vom Platz gefegt werden. Gleichzeitig stellte der VfB auch die beste Auswärtsmannschaft. Ein Makel liegt im Bereich der Fairness. Sage und schreibe dreizehn Platzverweise musste das Team verkraften. Das bedeutete umgerechnet eine Unterzahl in nahezu jedem zweiten Punktspiel. Erstaunlich, dass eine Mannschaft mit einer derart schlechten Bilanz doch ganz oben stehen kann. Aber auf der anderen Seite steht eine Bilanz der positiven Art. Nach zwischenzeitlich 14 Spielen ohne Niederlage in Folge war der VfB insgesamt sieben Monate lang ungeschlagen! Daran hatten alle Spieler großen Anteil. Denn das Plus des Teams war eindeutig die mannschaftliche Geschlossenheit. Es ragte eigentlich kein Akteur heraus, alle waren auf einem Level. Lediglich Frank Scheidel machte durch seine Tore verstärkt auf sich aufmerksam.

MEISTERBILD