Meisterportrait TSV Unterpleichfeld: Direkte Rückkehr auf Umwegen - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 17.06.2023 um 06:00 Uhr
Meisterportrait TSV Unterpleichfeld:
Direkte Rückkehr auf Umwegen
Vor der Runde hätten viele Beobachter gesagt: „Unterpleichfeld kehrt direkt in die Landesliga zurück!“ Nach einem durchwachsenen ersten Saisonabschnitt hatte dann die Konkurrenz die klar besseren Karten. Selbst die Unterpleichfelder planten schon mit Bezirksliga. Doch dann explodierten Thomas Redelbergers Jungs und waren nicht mehr zu stoppen. Der Lohn: Der Titel und der Aufstieg in die Landesliga.
Von
Alexander Rausch
Meister Bezirksliga Ost: TSV Unterpleichfeld
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!
Vier Spielzeiten gehörten die Unterpleichfelder zu den besten Teams im Spielkreis Würzburg, waren fester Bestandteil der Landesliga. Souverän gelang jeweils der Klassenerhalt. Sogar am Tor zur Bayernliga klopften die Kicker aus dem Krautdorf in der Saison 2017/18 als Dritter. Das kam Corona und die Elf von Thomas Redelberger verpasste in der darauffolgenden Spielzeit erst die Aufstiegsrunde deutlich, wäre dann in der Abstiegsrunde sogar direkt abgestiegen. Durch den Rückzug Viktoria Kahls durften die Blau-Weißen in die Relegation – und scheiterten in der ausgerechnet an Lokalrivale ASV Rimpar. Ein schwerer Schlag für die verwöhnten Unterpleichfelder.
Relegation hinterlässt Spuren
„Viele waren es gewohnt, Landesliga zu spielen. Der Abstieg war schwer zu verdauen. Kaum einer hatte damit gerechnet. Weder wir, noch viele Außenstehende, weil wir in den Vorjahren immer eine gute Rolle gespielt hatten“, blickt der Übungsleiter zurück. Zu allem Überfluss kamen zum Abstiegsschmerz noch langwierige Verletzungen und eine in den Vorjahren nicht dagewesene Spielerfluktuation hinzu. Hannes Zeidler, Nikos Bude und Leon Vollmuth fielen länger aus, Dominik Oßwald musste aus gesundheitlichen Gründen schon während der Runde kürzertreten. Felix Exler, Joel Flores Vega, Lukas Gull und Simon Schwab gingen den Weg in die Bezirksliga nicht mit.
„Wir hatten Schwierigkeiten, nach der kurzen Pause zusammenzufinden. Der Großteil war enttäuscht, der Rest war neu. Das war keine leichte Konstellation“, befand der TSV-Coach. Dennoch gelang der Rundenstart. Zehn Punkte aus vier Spielen holte der Absteiger und schien sich besser zurechtzufinden als erwartet. Doch der Schein trog und es folgte die Partie in Heidenfeld. Ein Spiel, das die Unterpleichfelder dominierten, trotz einer Vielzahl an Chancen aber mit 1:2 verloren. Noch schwerer als die Niederlage wogen aber die Verletzungen Nikos Budes (Innenbandriss) und Nino Wagners (Kreuzbandanriss).
Thomas Redelberger hat den TSV Unterpleichfeld erneut in die Landesliga geführt.
anpfiff.info
Kein Haken trotz durchwachsener Hinrunde
Die Neuen befanden sich noch in der Findungsphase, der gesamten Mannschaft fehlte es an Stabilität. Sogar Thomas Redelberger selbst und auch Co-Trainer Simon Friedrich mussten in den darauffolgenden Wochen mehrmals ran. Es mangelte schlichtweg am Personal. „Das war eine schwierige Phase. Jeder, der da war, hat gespielt. Selbst ohne Training“, erinnert sich der 40-Jährige. Die Unterpleichfelder gingen auf dem Zahnfleisch, ließen Punkte und kassierten bis zur Winterpause drei weitere Niederlagen. Die Tabellenspitze war zum Jahreswechsel sechs Zähler entfernt. „Wir rechneten damit, ein weiteres Jahr in der Bezirksliga zu spielen. So führten wir auch die Spielergespräche. Aber der vor allem junge Kern des Teams signalisierte, auch dann zu bleiben, wenn wir nicht aufsteigen. Wir hatten also Planungssicherheit“, so der TSV-Coach.
Einen Haken an die Saison hatten seine Kicker allerdings noch lange nicht gemacht. Gemeinsam wollten sie nochmals angreifen, nichts unversucht lassen. Zu glücken schien das aber nicht. Die Vorbereitung verlief, trotz entspannterer Personalsituation, bescheiden. Es hagelte Gegentore und Niederlagen. Doch mit Rundenbeginn waren die Blau-Weißen voll da und beeindruckten nicht nur die Gegner, sondern auch sich selbst. Von Sieg zu Sieg wuchs das Selbstvertrauen, was auch der gebürtige Rimparer spürte: „Die Jungs haben voll mitgezogen und haben gemerkt, dass sie schwer zu schlagen sind.“
Stefan Kraus hielt seinen Kasten achtmal sauber und war mit Christopher Wahler und Björn Trott ein geniales Torwarttrio, das gesamt nur 21 Gegentore kassierte.
anpfiff.info
Fulminante Serie mit Krönung in Oberschwarzach
Oder eben nicht zu schlagen. Unterpleichfeld räumte jeden Gegner aus dem Weg. Sechs Spiele in Folge gewannen die Blau-Weißen ohne Gegentor, darunter das fulminante 5:0 beim TSV Forst.. Darunter der sehr wichtige 3:0-Erfolg bei Abtswinds Reserve, die Thomas Redelberger für eine starke und unbequem zu bespielende Mannschaft hält. Darunter auch das 1:0 gegen Bad Kissinger, bei dem die Kurstädter einen Elfmeter verschossen.
Mit großer mentaler und spielerischer Stärke sowie dem nötigen Matchglück, das die Unterpleichfelder dann auch in Werneck hatten, als sie in der Nachspielzeit den späten Ausgleich zum 2:1 konterten, kletterte der Absteiger nach dem Erfolg im Topspiel gegen Forst an die Tabellenspitze. „Danach war allen klar: Die Meisterschaft geht nur über uns“, erinnert sich der Coach. Und sie ging nicht nur über den TSV, sie ging an den TSV. Denn die Blau-Weißen siegten einfach weiter, machten mit dem zwölften Ligasieg in Folge bei der SG Oberschwarzach/Wiebelsberg den Deckel drauf. Auch im Pokalfinale waren sie nicht zu stoppen und holten den Cup mit 1:0 gegen den TSV Eisingen.
Lukas Huscher zerlegte Oberschwarzach/Wiebelsberg mit vier Treffern im Alleingang und war mit 36 Torbeteiligungen (26 Tore, zehn Vorlagen) bester Scorer der Bezirksliga Ost.
anpfiff.info
Nur Münnerstadt holt Remis
Nur der TSV Münnerstadt am letzten Spieltag holte einen Zähler in diesem Spieljahr gegen die Unterpleichfelder. „Eine solche Serie ist auf diesem Niveau nicht alltäglich. Wenn es gut läuft, ist es immer einfacher“, weiß der Familienvater. Das habe ihn sicherlich beeindruckt. Mehr imponiert habe ihn aber, wie die Mannschaft mit der schwierigen, sportlich enttäuschenden Phase im Herbst umgegangen sei. Zwischenmenschlich habe es immer gepasst. „In der Gruppe herrschte eine sehr gute Chemie, trotz vieler Hiobsbotschaften“, lobt er. Denn dieser Spirit war die Grundlage für die spätere Meisterschaft.
Und genau diesen Spirit wollen die Blau-Weißen nun auch in die Landesliga transportieren. „Wir gehen demütig in die Saison, sind gewarnt aus der jüngsten Vergangenheit, haben aber natürlich die Qualität, den Klassenerhalt zu schaffen. Die haben die Jungs in dieser Saison nachgewiesen“, gibt sich Thomas Redelberger, der die Unterpleichfelder nach der Spielzeit 2015/16 zum zweiten Mal aus der Bezirksliga Ost in die Landesliga geführt hat, zurückhaltend.
André Schmitt spielte die beste Saison seiner Karriere, steht aber kommende Saison nicht zur Verfügung.
anpfiff.info
Ohne vier "Gesichter des Vereins"
Schließlich stehen mit Nikos Bude (Rückkehr zum FV Niederwerrn/Oberwerrn), Andreas Zehner (Karriereende), Nino Wagner und André Schmitt (beide Pause) vier arrivierte Kräfte nicht mehr zur Verfügung. „Mit ihnen verlieren wir Spieler, die den Verein geprägt haben. Sie waren Gesichter des Vereins und hatten immense Erfahrung“, hebt der TSV-Trainer nicht nur den sportlichen, sondern auch den menschlichen Wert des Quartetts hervor. Sie werden fehlen. Aber: Der Umbruch ist gelungen, das Grundgerüst nach der Meistersaison stabil und der TSV Unterpleichfeld gerüstet für die Landesliga.
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Tabellenplatzierung
Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
TSV Unterpleichfeld
(A)
30
86:21
70
2
TSV Forst
30
74:33
68
3
TSV Ettleben/Werneck
30
66:29
63
4
O'schwarz./Wiebelsb.
30
74:45
58
5
TSV Münnerstadt
30
79:59
51
Tabellenverlauf
Top-Torschützen
Lukas Huscher
(26|3|3)
26
André Schmitt
(25|4|3)
19
Valentin Vogel
(29|0|1)
16
Nikos Bude
(22|2|5)
6
Leon Vollmuth
(14|0|4)
4
Top-Vorlagengeber
Nikos Bude
5
Leon Vollmuth
4
Christoph Hiesberger
3
Lukas Huscher
3
Jan Rabe
3
Team in Zahlen
Spiele
30
Spiele gewonnen
22
Spiele unentschieden
4
Spiele verloren
4
:0
Zu-Null-Spiele
14
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
3
Tore gesamt
86
Verschiedene Torschützen
12
Eigentore
2
Elfmetertore
9
Gelbe Karten
52
Zeitstrafen
2
Gelb-rote Karten
2
Rote Karten
3
Eingesetzte Spieler
29
Zuschauer
1495
Zuschauerschnitt
106
Torbilanz nach Minuten
Serien
Am längsten ungeschlagen
seit 05.03.2023
13
Sp
37
Pkt
41:6
Tore
Am längsten ohne Sieg
23.10.2022 - 26.10.2022
2
Sp
1
Pkt
1:3
Tore
28.08.2022 - 03.09.2022
2
Sp
1
Pkt
2:3
Tore
Die meisten Siege in Folge
05.03.2023 - 21.05.2023
12
Sp
36
Pkt
40:5
Tore
Zuhause ungeschlagen
seit 12.03.2023
7
Sp
19
Pkt
21:2
Tore
Auswärts ungeschlagen
seit 11.09.2022
12
Sp
34
Pkt
43:8
Tore
Spieler-Bilanz
Spieler
Bausenwein
15
-
-
12
1
1
-
-
-
Bude
22
6
5
3
12
8
-
-
2,3
Cernis
25
1
2
10
9
3
2
-
2,4
Dees
6
-
-
5
1
2
1
-
2,5
Friedrich
2
-
-
1
-
-
-
-
-
Ganz
9
-
-
8
1
1
-
-
-
Göbel
2
-
-
2
-
1
1
-
-
Göbel N.
21
4
2
17
1
-
-
-
1,0
Hart
22
-
2
-
3
7
2
-
2,2
Hiesberger
22
-
3
3
5
2
-
1
2,1
Horn
28
-
2
2
-
1
-
-
2,3
Huscher
26
26
3
-
10
1
-
-
1,8
Kraus
18
-
-
-
1
1
-
-
2,7
Lang
2
-
-
2
-
-
-
-
-
Meusert
3
-
-
2
1
-
-
-
-
Oeffner
10
-
-
9
-
1
-
-
-
Rabe
29
3
3
2
6
5
-
-
2,1
Redelberger
4
-
-
3
-
-
-
-
-
Schäfer
29
-
1
1
2
3
-
-
2,2
Schmitt
25
19
3
-
14
4
2
-
1,8
Teske
27
1
3
3
17
4
-
-
2,1
Trott
2
-
-
-
-
-
-
-
-
Vogel
29
16
1
2
7
2
-
-
2,3
Vollmuth
14
4
4
6
7
-
-
1
2,3
Wagner
10
-
-
2
1
1
-
-
2,3
Wahler
11
-
-
1
-
1
-
-
2,0
Zehner
17
1
-
10
6
3
-
1
2,5
Zeidler
7
3
1
2
3
-
-
-
2,0
Übersicht enthält nur Verbandsspiele.
{1}
##LOC[OK]##
{1}
##LOC[OK]##
##LOC[Cancel]##
{1}
##LOC[OK]##
##LOC[Cancel]##
{1}
##LOC[OK]##
{1}
##LOC[OK]##
##LOC[Cancel]##
{1}
##LOC[OK]##
##LOC[Cancel]##
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