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Artikel veröffentlicht am 02.09.2021 um 11:00 Uhr
Weinzierlein-Coach Gliscinski: "Die Kreisklassen wurden doch verarscht!"
Nach einem Umbruch über zwei Jahre hatte sich der ASV Weinzierlein einiges vorgenommen für das folgenden Spieljahr, das nun mit einjähriger Verspätung und gezielten Verstärkungen in Wintersdorf erfolgreich starten sollte. Die guten Eindrücke aus der Vorbereitung konnte die Elf von Damian Gliscinski in der Liga bestätigen und mischt ungeschlagen in der Spitzengruppe mit. Vom Aufstieg spricht man aber noch lange nicht.
Von Marco Galuska
Damian Gliscinski
fussballn.de / Strauch
Seit über drei Jahren ist Damian Gliscinski beim ASV Weinzierlein nun als Trainer aktiv. Nach einem vierten Rang in der Kreisklasse 5 2018/19 folgte der Wechsel in die Kreisklasse 3, in der das Team von der Frankenstraße fest im oberen Drittel zu Hause war, aber keine wirkliche Rolle im dann ohnehin abgebrochenen Aufstiegsrennen spielen sollte. Die Planungen gingen beim ASV schon frühzeitig auf die folgende Saison, zu der es zunächst einen langen Anlauf benötigte, die dann aber speziell für die Kreisklasse 3 doch schneller als erwartet kam.

Punktuelle Verstärkungen und eine positive Stimmung in der Truppe

Mit Paul Ring aus Burgthann, Kevin Lang aus Ammerndorf, Lucas Schmutzer aus Cadolzburg, Daniel Löslein aus Oberasbach und dem nach einem kurzen Abstecher aus Seukendorf zurückgekehrten Philip Hüttinger gab es für das bestehende Mannschaftsgerüst qualitativ und quantitativ Zuwachs, was sich auch bis in den Kader der 2. Mannschaft bemerkbar macht.

Ein Vorteil der Weinzierleiner war dabei sicherlich, dass man frühzeitig die Weichen dazu gestellt hatte. "Wir wollten so schnell wie möglich auch wieder mit dem freiwilligen Training beginnen. Nach der langen Pause hat man gemerkt, wie sehr der Fußball gefehlt hat und das hat dann eine Dynamik entwickelt, so dass wir von Beginn an eine positive Stimmung in der Truppe hatten, aber die Kameradschaft in der Truppe war hier ja auch noch nie ein Problem", schaut Gliscinski auf den Wiedereinstieg zurück.

Gute Stimmung und erfolgreiche Spiele - für den ASV Weinzierlein lief es bislang ziemlich rund.
fussballn.de / Oßwald

Außerplanmäßig war freilich die Tatsache, dass die Kreisklasse 3 als einzige 15er-Kreisklasse im Kreis Nürnberg/Frankenhöhe diesmal schon Ende Juli beginnen musste. "Das war echt ein kurzer Schrecken für uns, weil wir komplett auf August eingestellt waren. Aber letztlich ging es in der Liga allen so, wir haben das entsprechend dosiert und bislang sind wir auch gut durch die Urlaubszeit gekommen", ist der Trainer froh darüber, dass nach einer überzeugenden Vorbereitung auch ein gelungener Start in die Liga folgte.

Einzig beim Auftaktspiel gegen Langenzenn bahnte sich zunächst ein Fehlstart an, als der ASV schon mit 0:2 ins Hintertreffen geriet, aber letztlich zumindest noch ein 2:2 holte. Es folgten vier Siege. Zuletzt ein 3:0 in Puschendorf, das aber deutlicher klingt als es der Spielverlauf hergab: "Das war ein enger Kampf bis zuletzt. Die Puschendorfer haben aber auch eine richtig gute Truppe, die aus meiner Sicht mit dem Abstieg nichts zu tun haben werden", lobt der ASV-Coach.

Noch nicht gestolpert: Der ASV Weinzierlein ist neben dem SV Burggrafenhof das einzige ungeschlagene Team der Liga.
fussballn.de / Oßwald

Spielglück gegen starke Puschendorfer

Freilich gehörte beim letzten Sieg auch eine Portion Glück dazu, dass der Gegner beim Stande von 1:0 einen Elfmeter ans Aluminium schoss. Unterm Strich haben die Weinzierleiner bislang kaum etwas liegen gelassen, was Gliscinski in einer starken Liga hervorhebt: "In der Vergangenheit haben wir gegen die Top-Teams gut ausgesehen, aber gegen die vermeintlichen schwächeren Mannschaften einige Punkte liegen gelassen. Wenn man oben mitspielen möchte, darf man sich da nicht viel erlauben. Bislang ist uns das gut gelungen. Wir haben die beste Defensive der Liga und vorne auch einige Spieler, die das Tor treffen." Intern vorne weg marschiert Kapitän Daniel Pröpster mit fünf Saisontoren. "Er erlebt gerade seinen nächsten Frühling", lobt der Coach den Routinier.

Gliscinski will sich nicht falsch verstanden sehen, wenn er davon spricht, dass die Luft oben in diesem Jahr besonders dünn sein wird: "Wir denken für uns von Spiel zu Spiel, machen uns da auch keinen Druck und reden auch nicht vom Aufstieg. Dass man uns vielleicht am Rande bei den Aufstiegskandidaten sieht, kann uns nebenbei auch ganz Recht sein. Ich bin wirklich sehr zufrieden, wie die Truppe das bisher umsetzt. Die Jungs arbeiten darauf hin, dass wir möglichst weit oben stehen."

"Kreisklassen wurden verarscht"

Damian Gliscinski sieht die Kreisklassen in der Saison 2021/22 deutlich schlechter gestellt als bisher.
fussballn.de / Strauch

So sehr Gliscinski Lob für seine Mannschaft übrig hat, so kritisch sieht er nach wie vor die Abwicklung der vergangenen Saison des Verbandes und vor allem die Änderung des Aufstiegsmodus, der in diesem Spieljahr nur noch Rang zwei in die Relegation zur Kreisliga lässt: "Wir haben uns dafür ausgesprochen, dass es keine Absteiger per Quotient gibt, weil wir das nicht fair finden. Es ist letztlich anders gekommen, weil der Verband bei der Abstimmung aufgezeigt hat, dass es sonst schwierig wird mit dem Spielplan und Absteigern im nächsten Jahr. Jetzt haben wir trotzdem kurzfristig zwei Wochen früher anfangen müssen und der dritte Platz ist diesmal auch nichts wert. Da muss man schon sagen, dass die Kreisklassen schon ein wenig verarscht wurden. Ich glaube, dass das vielen Vereinen noch gar nicht so klar geworden ist."

Letztlich will aber auch Gliscinski den Blick lieber wieder nach vorne richten. Und dieser geht auf das kommende Wochenende, wenn sein Team beim FC Oberndorf gastiert. "Ich erwarte da ein heißes Duell bei einem Gegner, der für uns schwer auszurechnen ist. Die sind richtig gut gestartet, haben zuletzt aber auch hoch verloren in Burggrafenhof. Wir wollen weiterhin so auftreten wie bisher, dann sehe ich uns gut dabei, aber für weit oben braucht man auch ordentlich Punkte!" Denn auch wenn der ASV noch ungeschlagen ist und ein Spiel weniger als der SV Losaurach ausgetragen hat - der aktuell dritte Rang ist in der Saison 2021/22 eben nur der Holzrang.

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