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Artikel veröffentlicht am 02.03.2010 um 19:00 Uhr
Bayerische Hallenmeisterschaft: Trächer im geschlagenen Feld
Nach dem Titelgewinn der Oberfränkischen Meisterschaft Anfang Februar reisten die Damen der SpVg Eicha am vergangenen Sonntag nach Burglengenfeld zur Bayerischen Meisterschaft. Nicht zwingend als Mitfavorit, aber doch mit einigen Ambitionen gestartet, blieb für die Elf von Timo Angermüller letztlich zwar nur ein Platz im geschlagenen Feld, doch enttäuscht hat der Bayernligist keineswegs.
Von Andrea Kleylein
Bereits im Vorfeld stand fest, dass es bei den diesjährigen bayerischen Hallenmeisterschaften der Frauen keine Titelverteidigung geben wird, da die letztjährigen Siegerinnen sich nicht qualifizieren konnten. So versammelte sich am vergangenen Sonntag die weibliche Hallenelite Bayerns im oberpfälzischen Burglengenfeld, um den Nachfolger des FC Memmingen zu ermitteln. Mit dem SV 67 Weinberg, dem SC Regensburg (beide Regionalliga Süd), der Spvg Eicha, TSV Schwaben Augsburg, ETSV Würzburg (alle Bayernliga), dem VfB Straubing, FT Eintracht Schwandorf (beide Landesliga Süd) und dem FC Ingolstadt 04 (BOL Oberbayern) stellte sich ein bunt gemischtes Feld dem Kampf um den Thron.


Christina Schmidt (li. in der Vorrundenpartie gegen SC Regensburg) war die wohl beste Akteurin der SpVg an diesem Tag.
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Glücklose Vorrunde der SpVg


Dem oberfränkischen Vertreter der Spvg Eicha loste Welt- und Europameisterin Melanie Behringer mit dem SC Regensburg, dem ETSV Würzburg und FT Eintracht Schwandorf zwar keine leichte, aber auch keine unlösbare Aufgabe zu. Die Trächerinnen bekamen es im ersten Spiel bereits mit einem der Turnierfavoriten des ETSV Würzburg zu tun. In einem rasanten Spiel ging Würzburg schnell mit 2:0 in Führung, ehe Jasmin Wäschenfelder durch ihren ersten Turniertreffer wieder etwas Hoffnung aufkommen ließ. Der Tabellenerste der Bayernliga jedoch spielte in der Folgezeit seine taktische und technische Klasse weiter konsequent aus und gewann dieses Spiel souverän und verdient mit 4:2. Das zweite Gruppenspiel gegen SC Regensburg erwies sich nun schon zu einem kleinen Richtungszeiger. Der Regionalligist ging schnell nach einem Fehler in der Trächer Hintermannschaft in Führung und konnte diesen rasch auf 2:0 ausbauen. Eicha fand nach diesem Rückschlag nun besser ins Spiel und Christina Schmidt verkürzte mit einem satten Schuss auf 1:2. Die Oberfränkinnen drückten nun weiter auf’s Tempo, erzielten durch Julia Brückner den nicht ganz unverdienten Ausgleich und spielten weiterhin auf den wichtigen Dreier. Eine Undiszipliniertheit führte jedoch dazu, dass Eicha die letzten 90 Sekunden in Unterzahl spielen musste und so konnte Regensburg mit einem sehenswerten Schuss in den Winkel die zweite Niederlage der heimischen Sportvereinigung besiegeln. Auch im dritten Spiel konnte die Sportvereinigung keinen Sieg einfahren, als man der Überraschungsmannschaft des VfB Straubing mit 1:2 unterlag. Zwar konnten die Eichaerinnen durch Magdalena Konopka schnell mit 1:0 in Führung gehen, doch in der Folgezeit setzte es eine erneute zweiminütige Zeitstrafe. Eicha konnte zwar die Unterzahl unbeschadet überstehen, kassierte aber dennoch die Treffer zum 1:1 und zum 1:2 Endstand. Nachdem es eine weitere Zeitstrafe für die Trächerinnen setzte,  brachte Straubing das Ergebnis clever über die Zeit, wobei ein vermeintliches Tor von Jasmin Wäschenfelder mit dem Schlusspfiff nicht mehr gegeben wurde.
 
Versöhnlicher Abschluss
 
Eicha trat schließlich zum Spiel um Platz 7 gegen FT Eintracht Schwandorf an. Beiden Mannschaften merkte man das kräftezehrende Turnier an und die Spvg konnte zum ersten Mal zeigen, dass sie nicht nur zum Verlieren angereist war und auch guten Hallenfußball zeigen kann. So konnte man den Landesligisten abschließend mit einem 3:1 auf den 8. Turnierplatz verweisen. „Das Halbfinale war von uns ein als realistisch angesehenes Ziel. Wir hatten zwar eine schwere, aber nicht ganz unlösbare Aufgabe vor uns. Leider haben wir es nicht geschafft, unser Leistungsvermögen an diesem Tag abzurufen, agierten zu nervös und haben uns immer wieder durch die Zeitstrafen selbst geschwächt. Aber wenigstens sind alle unverletzt geblieben und so können wir uns nun voll und ganz auf die Freiluftsaison konzentrieren“, so Ersatzspielführerin Silvia Hereth nach dem Turnier.


Im Rahmen der Siegerehrung bedankte sich Jasmin Wäschenfelder für die Organisation und sprach dem ETSV Würzburg ihre Glückwünsche aus.
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Unterfranken auf dem Bayerischen Thron
 
Auf dem Weg zum Titel bekamen es die Frauen des ETSV Würzburg um Studentinnen-Nationalspielerin Carina Breunig im Halbfinale mit dem Ligakonkurrenten des TSV Schwaben Augsburg zu tun. Das hochklassige Spiel, in dem sich beide Mannschaften nichts schenkten, konnte der ETSV mit 2:1 für sich entscheiden und zog verdient ins Endspiel ein, in dem man auf Regionalligist SV 67 Weinberg traf, der im zweiten Semifinale die Überraschungsmannschaft des VfB Straubing 1:0 bezwingen konnte. Dieses Finale war letztlich eine deutliche Angelegenheit, denn die Unterfränkinnen setzten sich mit einem 5:1-Triumph die bayerische Krone auf und gingen aus einem niveaureichen Turnier, das in dieser Form beste Werbung für den Frauenfußball bot, als verdiente Siegerinnen hervor.

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