Kickers Selb legte gleich offensiv los, während die neu formierte Truppe der Gastgeber zunächst mit großem Respekt an die Aufgabe heranging. Die Hausherren hatten in der Anfangsphase nur eine Chance und zwar durch Athansios Gkenios, der von Schepis freigespielt halblinks am langen Pfosten vorbeizielte (8.). Selb hingegen diktierte das Spiel, ließ Ball und Gegner laufen. Die Konsequenz daraus war der Führungstreffer für die Kickers. Florian Rupprecht hatte einen Chipball über die Vacher Abwehrkette hinweg genau in den Lauf von Ertac Tonka gespielt. Der Unterschiedsspieler lupfte die Kugel über ASV-Keeper Lucas Lutz hinweg zur Gäste-Führung (12.). Es schien alles nach Plan der Oberfranken zu laufen, denn Selb behielt bis zur Pause die Spielkontrolle gegen nur zaghaft angreifende Hausherren, die durch Schepis noch eine Chance verpassten, weil dieser beim Abschluss wegrutschte (37.).
Es sah so aus, als sollte sich der Favorit ungefährdet durchsetzen können. Aber nach dem Seitenwechsel kamen die Hausherren wie verwandelt aus der Kabine. Die Ansprache von Trainer Alexander Rambau schien bei seinen Spielern auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein, denn nun lief es beim ASV und bei Selb ging erst einmal nur noch wenig zusammen. In einer hektischen zweiten Halbzeit mit einem nun guten Gastgeber konnte sich Selb keine klare Torchancen erspielen. Vach aber wurde mehrfach gefährlich. Nach einem Freistoß von Gkenios landete Sieferts Fallrückzieher über dem Kasten (55.). Halil Berisha traf aus 12 Metern nur den Querbalken (72.). Da hatte sich der Ausgleich schon angedeutet und der fiel wenig später auch. Mit einer feinen Einzelleistung setzte sich Joker Yuri Meleleo über den rechten Flügel kommend durch, ließ drei Mann stehen und zog beherzt ab, der Ball schlug unhaltbar zum 1:1 ein (83.). Wenig später musste der bereits verwarnte Torschütze aber nach einem Trikotziehen mit Gelb-Rot runter. Selb wachte in Überzahl auf, baute Druck auf, konnte aber keine Torgefahr erzeugen. In der hektischen Schlussphase, es gab in diesem Spiel insgesamt 13 Gelbe Karten, blieb es aber bei dem Remis.
“Wir wussten, dass wir ein dickes Brett zu bohren haben. Ich vertraue immer meiner Mannschaft und die hat sich mit einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit diesen Punkt redlich verdient”, freute sich Vachs Trainer Alexander Rambau. Selbs Coach Martin Damrot war ein wenig enttäuscht: “Wir haben eine super erste Halbzeit gespielt. Dafür hat uns der Gegner Respekt gezollt, aber dafür können wir uns nichts kaufen. Leider haben wir das zweite Tor nicht erzielt, das wäre wohl eine Vorentscheidung gewesen. In der zweiten Halbzeit haben wir streckenweise den Faden verloren. Wir haben zwar zwei Punkte verschenkt, ich habe heute aber viele positive Dinge bei meiner Mannschaft gesehen."
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