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Artikel veröffentlicht am 01.06.2021 um 11:00 Uhr
Raßbach (noch) ratlos: Viele Baustellen vor der neuen Saison
Es gibt nur wenige Fakten, an die man sich derzeit richten kann, wenn es um die Planungen für das kommende Spieljahr 2021/22 geht. Verständlicherweise wollen Vereine, Trainer und Spieler die Rahmendaten der kommenden Saison wissen - aber in ihrem Anliegen sind sie nicht allein, denn selbst dem Chefplaner im Kreis Nürnberg/Frankenhöhe, Kreisspielleiter Thomas Raßbach, liegen dringend benötigte Informationen nicht vor.
Von Marco Galuska
Klar ist zum heutigen Monatsbeginn zumindest jener Zeitpunkt, an dem die grauenhaftete Saison 2019/20, in der Umgangssprache längst 2019/21 genannt, zu den Akten gelegt werden kann. Denn zum 1. Juli 2021 wird das neue Spieljahr eingeläutet - unabhängig von den eingegangen Beschwerden und möglicherweise anhängiger Klagen. Damit hat es sich aber auch für den Moment schon wieder mit der Planungssicherheit auf Kreisebene. Auf einen genauen Termin- oder gar Spielplan muss weiter gewartet werden.

Aktuelle Hürden auf dem Weg zum Spielbetrieb

Die Baustellen auf dem Weg zum Spielbetrieb sind unübersehbar. Erst ab morgen können die Vereine ihre Herren-Mannschaften für die kommende Saison melden, weil derzeit "dringende technische Wartungsarbeiten" im deutschlandweiten DFB-System SpielPlus abzuschließen seien. Dann allerdings sollten die Klubs schnell sein, denn der Meldezeitraum schließt bereits am 10. Juni. Man braucht kein großer Prophet zu sein, dass gerade in den unteren Spielklassen damit das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Schließlich müssen einige Vereine nach der langen Zwangspause überhaupt für sich entscheiden, wie viele Mannschaften wieder ins Rennen geschickt werden sollen - und ob das Vorhaben bis zum eigentlichen Saisonstart dann noch gilt, steht sowieso auf einem anderen Blatt.

Apropos Saisonstart. Wann geht denn eigentlich die neue Saison los? Kreisspielleiter Thomas Raßbach stellt die Einschränkung "ohne Gewähr" voran, wenn er davon spricht, dass "der Saisonbeginn in der Kreisliga wieder am 1. August-Wochenende und darunter wohl wieder am 3. August-Wochenende" erfolgen soll und schließt mit der nächsten Einschränkung: "in Abhängigkeit von Covid-19 und Sonderspielformen."

Warten auf die alternativen Spielmodelle

Man muss sich nur ein wenig umhören und gar nicht allzu sehr zwischen den Zeilen lesen, um zu merken, dass Raßbach und seine Vereine reichlich genervt davon sind, dass derzeit keine genauere Auskunft möglich ist. Planungssicherheit ist seit März 2020 so etwas wie das Unwort - auch im Amateurfußball - geworden. Für das Pandemiegeschehen können freilich auch die Entscheider im Verband nichts, aber auf die seit Wochen angekündigten "alternativen Spielmodelle" wartet die Basis bislang vergeblich. So war Raßbach - milde ausgedrückt - überrascht, als die BFV-Pressestelle verlauten ließ, dass die alternativen Spielmodelle von den zuständigen Spielleiter den Vereinen Anfang Juni vorgestellt werden. "Wir haben am 10. Juni Bezirksausschuss-Sitzung...", antwortete Raßbach betont kurz darauf.

Bezirksspielleiter Thomas Jäger erklärte dazu auf Nachfrage am vergangenen Wochenende: "Stand jetzt kommt es auf den Beschluss des Vorstands an, der am 8.6. seine Sitzung hat. Man versucht es zu beschleunigen, aber vor Ende der Meldefrist geht eh nichts." Womit wieder der 10. Juni ins Spiel kommt und anschließend die große Aufgabe für die Spielleiter besteht, den Vereinen dies - vermutlich wieder online - so schnell und gut wie möglich zu erklären, welche offiziellen Optionen es für die neue Saison neben dem klassischen Ligasystem mit Vor- und Rückrunde geben wird. Und flexible Optionen werden für die kommende Saison nötig sein, wenn man bedenkt, dass möglicherweise im November wieder ein generelles Spielverbot kommen könnte.

Nur zu gerne und so früh wie möglich würde Thomas Raßbach (stehend) seinen Vereinen wieder persönlich die nötigen Informationen für das kommende Spieljahr an die Hand geben.
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Die Auswahl, welche letztlich die Vereine aus den vorgegebenen Alternativen zu treffen haben, wird sicherlich nicht vor Mitte Juni stattfinden. Aber erst wenn geklärt ist, welches Spielmodell in welcher Spielklasse von den Vereinen auserkoren wurde, kann der Termin- und Spielplan aufgestellt werden - sofern natürlich nicht die Pandemie erneut dazwischen funkt. "Für mich ist das nicht nachvollziehbar, dass sich das so lange hinzieht. Denn die Problematik, dass wir für die Saison 2021/22 flexibel sein müssen, besteht ja nicht erst seit ein paar Tagen", sagt Raßbach deutlich. "Persönlich habe ich schon an die zehn Modelle durchgespielt, mir jede Menge Gedanken gemacht, wie wir das am besten hinbekommen könnten. Aber auch ich muss jetzt noch die Tage abwarten, damit ich den Vereinen endlich sagen kann, welche Modelle es zur Auswahl geben wird."

Wer wechselt (freiwillig) aus Nürnberg in die Frankenhöhe?

Nach früherer Zuordnung ergäbe sich durch die drei Bezirksliga-Absteiger (in rot) und die fünf Kreisklassen-Aufsteiger (in grün) ein Ungleichgewicht zwischen den beiden Kreisligen in Frankenhöhe und Nürnberg.
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Eine ganz individuelle Baustelle ergibt sich nach aktuellem Sachstand für die beiden Kreisligen. Gruppiert man die fünf Kreisklassen-Aufsteiger und drei Bezirksliga-Absteiger wie gewohnt ein, so zeigt sich, dass eine Mannschaft von der Kreisliga 2 (Nürnberg) in die Kreisliga 1 (Frankenhöhe) wechseln müsste. Seit einer Woche - und noch bis spätestens 13. Juni 2021 - läuft der Aufruf an die Vereine aus der Kreisliga 2, sich Gedanken über einen freiwilligen Wechsel in Richtung Frankenhöhe zu machen. "Ansonsten müsste ich die Einteilung selbst vornehmen", schreibt Raßbach. Dies natürlich unter der Voraussetzung, dass tatsächlich eine normale Saison mit zweimal 16 Mannschaften gespielt wird.

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