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Artikel veröffentlicht am 10.03.2021 um 11:00 Uhr
Jochen Eichner im Portrait: Ein Zirndorfer Evergreen
Jochen Eichner gilt bei seinem TSV Zirndorf als eine der prägenden Figuren der jüngeren Vergangenheit und half kräftig mit, den Verein wieder aus der Versenkung zu heben. Dabei war sich der heute 53-jährige für keine aufkommende Aufgabe zu schade und stand selbst auch in dieser Spielzeit noch zweimal für die A-Klassen-Mannschaft auf dem Feld - Grund genug sich diesen Fußballverrückten mal etwas genauer anzusehen. 
Von Michael Watzinger
Jochen Eichner ist seit 2003 mit Herzblut für den TSV Zirndorf im Einsatz.
fussballn.de / Schlirf
Projekt TSV Zirndorf seit 2003

Seit nunmehr 18 Jahren steht Jochen Eichner nun schon im Dienste des TSV 1861 Zirndorf, sein Name ist mit dem Aufschwung des Vereins untrennbar verbunden. Wie groß die Liebe zum Fußball im allgemeinen ist, liest sich nicht nur anhand seiner ausgeübten Positionen innerhalb des Vereins - der 53-Jährige war nicht nur Spieler, sondern auch Trainer, Betreuer, Abteilungsleiter, Spielleiter und Platzwart - sondern auch angesichts der Tatsache, selbst im betagten Fußballeralter noch mit seinen Jungs auf dem grünen Rasen gestanden zu haben. "2003 bin ich zum TSV gekommen und habe mich von Beginn an unheimlich wohl gefühlt. Ich bin jemand, der die Gemeinschaft wahnsinnig zu schätzen weiß und habe in all meinen Ämtern versucht auch genau das zu vermitteln. Wichtig war mir dabei immer, alles für den Verein zu geben - ob es nun auf Funktionärsebene war oder auf dem Platz selbst." So kam es, dass Eichner auch im fortgeschrittenen Fußballeralter für die 2. Mannschaft in der A-Klasse auflief. "Auch wenn ich läuferisch sicher keine Bäume mehr ausreißen konnte, habe ich versucht, den Jungs mit meiner Erfahrung und meinem Auge so gut es geht zu helfen. Und letztlich hat es in meinen beiden Saisonspielen ja immerhin auch noch zu einem Tor von mir gereicht, was mich schon auch ein wenig stolz macht", schmunzelt der Zirndorfer Tausendsassa.

Die innige Liebe zum Fußball brachte Jochen Eichner auch im fortgeschrittenen Fußballeralter zwei Einsätze in der Reserve des TSV Zirndorf ein, als Krönung konnte der 53-Jährige dabei gar noch einmal einem eigenen Treffer bejubeln.
fussballn.de / Strauch

Durchs "Kellerbumbern" zur SpVgg Fürth

Seine Anfänge als Fußballer nahm Eichner im Alter von nur fünf Jahren allerdings zunächst unweit seines Elternhauses beim SV Weiherhof. Aufgrund der Arbeitsstätten seiner Eltern war er dann als Jugendlicher häufig in Fürth, wo er sich mit dem Ball im Hof die Zeit des Wartens auf den elterlichen Feierabend vertrieb und letztlich beim "Kellerbumbern" von Hausmeister und SpVgg Fürth-Jugendleiter Bernhard Lippert entdeckt und 1973 zum Kleeblatt in die Jugend geholt wurde. Anschließend durchlief der pfeilschnelle Offensivspieler sämtliche Junioren-Stationen, ehe ihm schließlich mit einem Amateurvertrag ausgestattet gar der Sprung in die 1. Mannschaft gelingen sollte: "Das war schon eine ganz besondere Zeit, an die ich auch heute noch sehr gerne zurückdenke. Nach dem einen Jahr in der 1. Mannschaft 1986 war für mich dann allerdings Schluss in Fürth, da ich zu dieser Zeit als Bereitschaftspolizist der Einsatzhundertschaft tätig war und im Zuge der Einsätze in Wackersdorf die Befreiung für höherklassig antretende Sportler aufgehoben wurde."

Jochen Eichner (hintere Reihe, 2.v.r.) durchlief bei der SpVgg Fürth die Juniorenteams und schaffte später auch den Sprung in die 1. Mannschaft. 
privat

Einige Stationen für einen Vereinsmenschen

Überhaupt, so macht der heutige Verwaltungsangestellte der Stadt Zirndorf deutlich, waren in erster Linie berufliche Veränderungen für seine Vereinswechsel verantwortlich: "Eigentlich bin ich ein absoluter Vereinsmensch, der - wenn er sich wohl fühlt - auch gerne bei seinem Verein bleibt. Insofern sind so viele Stationen für jemanden wie mich ziemlich ungewöhnlich."  

So ging es für Jochen Eichner nach dem Ende seiner Fürther Zeit beim ASV Zirndorf in der Landesliga weiter, ehe er berufsbedingt verstärkt im Raum Dachau und München zum Einsatz kam, weshalb 1989 der Wechsel zum TSV Burgfarrnbach erfolgte. "Ich war beruflich sehr eingespannt und hatte deutlich weniger Zeit fürs Training. Insofern hatte ich mich für Burgfarrnbach entschieden, die damals in der B-Klasse spielten", führt Eichner die Beweggründe näher aus. 1991 erfolgte nach einer famosen 39-Tore-Spielzeit ("Meine wohl beste Saison überhaupt") der Wechsel zum ASV Vach, mit dem er in die Landesliga aufstieg, ehe es den Wirbelwind abermals nach Burgfarrnbach zog - diesmal aufgrund einer schulischen Weiterbildung. Bis 1996 trug er dann das TSV-Trikot und zwischenzeitlich auch die Kapitänsbinde, bevor im November die Rückkehr zum SV Weiherhof erfolgte, für den er mit einer einjährigen Ausnahme - 1998/99 war Eichner ein Jahr Spielertrainer beim SV Seukendorf - bis 2003 in der Bezirks- und Kreisliga am Ball war. "Ich habe mich auf all meinen Stationen wirklich total wohl gefühlt und habe noch heute viele Freunde innerhalb dieser Vereine. Letztendlich ist es für mich auch genau das, was den Amateurfußball auszeichnet!" 

1998/99 wechselte Jochen Eichner als Spielertrainer zum SV Seukendorf - eine von insgesamt sieben Stationen als Aktiver.
privat

Die Jungen sollen übernehmen

Seitdem hat sich Jochen Eichner zum unverzichtbaren Mitglied beim TSV Zirndorf entwickelt. Seine guten Kontakte brachten den Verein ebenso mächtig voran wie seine Sichtweise, die Fußball-Abteilung nachhaltiger aufzustellen und dabei verstärkt auf junge Spielern zu setzen - eine Sichtweise, die sich bei seinen vielen Trainerjobs, wie auch bei der Turnerschaft Fürth ("eine tolle Zeit, die ich nicht missen will"), die er einst parallel zur A-Jugend vom TSV Zirndorf gecoacht hatte, immer mehr verfestigt hat.  "Uns war es ganz wichtig, den Verein für die Zukunft auszurichten. Deshalb haben wir ganz bewusst versucht, auch auf den eigenen Nachwuchs zu setzten. Die Früchte ernten wir jetzt. Einige dieser Jungs bringen sich inzwischen auch auf der Führungsebene des Vereins mit ihren Ideen ein. Besser hätte es nicht laufen können!"

Eichner selbst wird deshalb nach dieser Saison kein offizielles Amt mehr beim TSV bekleiden - und freut sich auf eine neue Ära: "Ich habe das jetzt lange genug gemacht. Natürlich stehe ich nach wie vor mit Rat und Tat zur Seite, falls es Fragen geben sollte. Trotzdem ist jetzt der richtige Zeitpunkt, den Staffelstab weiter zu geben. Ich werde zukünftig deutlich mehr Zeit haben, werde mir auch mal andere Spiele ansehen, die mich interessieren oder meiner zweiten großen Leidenschaft, dem Angeln, nachgehen - und darauf freue ich mich riesig!" Ohne Frage: auch diese Freizeitbeschäftigung hat sich Jochen Eichner nach all den Jahren zweifellos verdient.

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Steckbrief J. Eichner

Jochen Eichner
Spitzname
Joe
Alter
56
Geburtsort
Fürth
Wohnort
Weiherhof
Familie
in Beziehung, 1 Kind
Nation
Deutschland
Größe
184 cm
Beruf
Städtischer Angestellter
Hobbies
Angeln, Fußball
Starker Fuß
Beidfüßig
Lieb.-Position
Sturm
Erfolge
Landesliga-Aufstieg mit dem ASV Vach


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