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Artikel veröffentlicht am 10.11.2020 um 06:00 Uhr
Christoph Weber im Portrait: Torphantom und Parade-Sportsmann
Christoph Weber ist ein Urgestein beim SV Schwaig. Der mittlerweile 34-Jährige geht immer noch voran und unterstützt seinen Heimatverein nach Kräften. Der Offensivspieler gilt als bodenständig und hält seinem Herzensklub schon lange die Treue. Im elften Jahr in Folge kickt er für Schwaig und zählt immer noch zu den Leistungsträgern. Sein aktueller Trainer Helmut Rahner lobt ihn als “Parade-Sportsmann”.
Von Dirk Meier
Christoph Weber geht seit Jahren bei seinem SV Schwaig voran und hatte entscheidenden Anteil am Landesliga-Aufstieg.
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Ein Vorzeige-Fußballer, eben ein richtiges Vorbild, ist Christoph Weber. Der 1,78 Meter große hängende Stürmer, der besser mit dem rechten Fuß schießt, begann 1992 mit dem Fußball beim SV Schwaig, wo er auch seit Kindesbeinen an lebt. Sechs Jahre lang spielte Weber dort im Nachwuchs, wurde dann vom Club entdeckt und wechselte zum Valznerweiher. Dort blieb Weber zehn Jahre lang, wurde bestens ausgebildet, hatte die Basis für eine Profi-Laufbahn. Für eine Karriere als Club-Profi reichte es zwar nicht ganz, aber es sollte zumindest ein kurzes Intermezzo im Profibereich folgen. Denn sein damaliger U19-Trainer, Helmut Rahner trainiert heute ja die Landesliga-Mannschaft des SV Schwaig, vermittelte den talentierten Kicker zum SV Darmstadt 98. “Ich bin dort aber nur ein halbes Jahr geblieben.” Zu groß war die Heimatverbundenheit und so kehrte Weber schnurstracks wieder nach Schwaig zurück, spielte allerdings noch eineinhalb Jahre Regionalliga bei der SpVgg Greuther Fürth II unter Coach Reiner Geyer. Weber erhielt 2010 Offerten vom SV Seligenporten, von der SpVgg Bayreuth und der SpVgg Bayern Hof: “Aber ich wollte nicht mehr weg, wollte zu Hause bleiben und bin daher wieder zurück zu meinem Heimatverein nach Schwaig gewechselt”, erinnert sich Weber.

Nach dem Abstieg folgte der Aufschwung

Dort gab aber auch ein Tief: “Wir sind 2011, also gleich in meinem ersten Jahr nach meiner Rückkehr, aus der Bezirksliga abgestiegen, hatten da in der Winterpause nur neun Punkte. Aber wir haben in dieser Saison das Pokalfinale im Kreis erreicht, das wir gegen den SV Buckenhofen mit 0:3 verloren haben. Schon damals war der Zusammenhalt bombastisch, wir waren eine richtig eingeschworene Einheit”, blickt Weber zurück. Im Folgejahr gelang mit der großen Kameradschaft als Kreisliga-Meister die sofortige Rückkehr in die Bezirksliga. Als 2017 in Schwaig ein neuer Trainer gesucht wurde, da empfahl Weber seinem Herzensverein Helmut Rahner, den er ja schon vom Club her kannte. “Das hat dann geklappt und seither sind wir in Schwaig sehr erfolgreich”, sagt Weber, der in Schwaig nur einen guten Steinwurf vom Sportplatz entfernt mit Lebensgefährtin Verena zusammenlebt. Seit dem 5. Oktober sind die beiden Eltern des kleinen Luca.

Aufstieg in die Landesliga: Trainer Helmut "Alu" Rahner feiert mit Torjäger Christoph Weber.
fussballn.de

Einen Spieler wie Christoph Weber im Kader zu haben ist für einen Trainer immer ein Gewinn. Das bestätigt Schwaigs Coach und Ex-Profi Helmut Rahner, der weiß wovon er spricht: “Christoph ist wirklich ein Parade-Sportsmann. Er ist das Gesicht der Mannschaft, ist sich nicht zu schade die Bälle aufzupumpen. Das spricht für seinen Charakter. Seine Spielweise ähnelt der von Marek Mintal, so als schleichende und hängende Spitze. Er ist nur schwer zu kriegen. Christoph ist einer aus dem starken Jahrgang 1986, den ich ja schon beim 1. FC Nürnberg hatte. Damals waren dort auch Spieler wie Markus Bauer und Michael Kammermeyer dabei. So einen Spieler im Kader zu haben, ist etwas Besonderes, denn solche Spieler sind selten.

Rahner war es auch, der Weber den Weg weiter nach oben ebnen wollte. Bei einem Benefizspiel 2007 in Regensburg von der Mannschaft “Rudi-Assauer & Friends” traf Rahner seinen früheren Weggefährten Gerhard Kleppinger, der damals den Ex-Bundesligisten SV Darmstadt 98 trainierte. “Ich habe ihm den Tipp gegeben sich Christoph mal anzuschauen und dann ging das alles ganz schnell. Leider hat das Engagement von Christoph in Darmstadt nicht so lange gedauert, da wäre mehr drin gewesen, aber er hat es versucht und war dann ja noch in der Regionalliga bei der SpVgg Greuther Fürth II”, erinnert sich Rahner.

In der Regionalliga spielte Christoph Weber (links) auch für die SpVgg Greuther Fürth.
Bernd Riemke

In der Landesliga stößt Schwaig an Grenzen

Im vorigen Jahr konnte der SV Schwaig mit Trainer Rahner und Torjäger Weber den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte feiern, das Team stieg in die Landesliga auf. “Zunächst lief es da ganz gut, aber wir mussten uns auch an das höhere Tempo gewöhnen. Ab Oktober ließ die Trainingsbeteiligung nach. Wir trainieren ja ohnehin nur zweimal die Woche und nicht wie die meisten Teams dreimal. Da sind wir dann in einen Strudel geraten”, weiß Weber. Der letzte Sieg, ein 2:1 gegen Mitterteich, datierte vom 28. September 2019. Mehr als ein Jahr musste Schwaig auf den nächsten Dreier warten und das war ein 4:1 gegen Schlusslicht Baiersdorf am 21. Oktober 2020. Weber ist ehrlich, wenn er sich die Lage in der Landesliga Nordost anschaut: “Wir stoßen in der Landesliga so manches Mal an unsere Grenzen.” Aber den Kader mit einem Kraftaufwand mit Geldspielern aufzurüsten, davon hält das Schwaiger Urgestein nichts: “Dann steigen wir lieber wieder ab, denn das passt nicht zu unserem Verein.

In der Landesliga haben die Schwaiger um Christoph Weber (links) nach gutem Start arg zu kämpfen.
fussballn.de / Gitzing

Dass Weber immer wieder mal von kleineren Verletzungen heimgesucht wird, ist für ihn normal. Auch, dass er manchmal nicht in der Startelf steht, sondern erst einmal auf der Bank Platz nimmt: “Damit habe ich kein Problem. Wenn da ein jüngerer Spieler ist, der spielen soll, dann akzeptiere ich das. Ich bin ja keine 24 Jahre mehr alt”, allerdings noch kein Auslaufmodell. Kritisch sieht Weber allerdings, dass die Saison 2019/20 wegen der Corona-Pandemie nicht abgebrochen worden ist, denn: “Für mich ist das Wettbewerbsverzerrung, denn einige Mannschaften, zum Beispiel der TSV Kornburg, haben ihren Kader gegenüber dem Saisonanfang im Sommer 2019 völlig verändert.

Noch ein Jahr dranhängen - dann Trainer?

Ein Jahr wird Christoph Weber noch dranhängen, dann könnte möglicherweise ins Trainergeschäft einsteigen.
Sebastian Baumann

Mit 34 Jahren denkt ein Fußballer schon mal über das Karriereende nach. Weber möchte aber zumindest noch 2021/22 weiterspielen: “Als ich mitbekommen habe, dass unser Trainer für die nächste Saison verlängert hat, war für mich klar, dass ich noch ein Jahr dranhängen werde.” Danach möchte der Offensivakteur gerne ins Trainergeschäft einsteigen: “Ich hatte im zurückliegenden Sommer schon Anfragen. Wenn ich Trainer werde, könnte ich mir vorstellen in einer unteren Klasse als Spielertrainer zu arbeiten. Aber ab Bezirksliga – finde ich – sollte der Trainer draußen an der Seitenlinie stehen. Was ich dann genau machen werde, das ist noch völlig offen.

Torjäger-Ehrung: Mit seinen Treffern hat Christoph Weber maßgeblich zum Schwaiger Aufschwung beigetragen.
fussballn.de

Die Bilanz von Christoph Weber kann sich sehen lassen: 291 Spiele mit 220 Tore, davon neun in dieser Saison in der Landesliga, sind schon etwas Besonderes. Bei 154 Siegen, 91 Niederlagen und 46 Unentschieden spielte Weber mit. Schwaig, Nürnberg, Darmstadt, Greuther Fürth und wieder Schwaig sind seine Vereine, mit denen er vier Aufstiege feiern und nur einmal absteigen musste. Eine Statistik, die man sich auf der Zunge zergehen lassen kann und die für einen Amateur-Fußballer ziemlich einzigartig ist.

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Steckbrief C. Weber

Christoph Weber
Alter
37
Geburtsort
Nürnberg
Wohnort
Schwaig
Familie
in Beziehung, 1 Kind
Nation
Deutschland
Größe
178 cm
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
offensives Mittelfeld


Spielerstationen C. Weber

23/24
BL
 
22/23
BL
 
21/22
LL
21/22
LL
19/21
LL
 
18/19
BL
17/18
BL
 
17/18
KK
 
16/17
BL
 
15/16
BL
 
14/15
BL
 
13/14
BL
12/13
BL
 
11/12
KL
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BL
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