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Artikel veröffentlicht am 04.11.2020 um 06:00 Uhr

Spiel des Lebens: Fabian Polster: "Waren wie im Rausch"

Fast zehn Jahre ist es her, dass dem TSV Friedenfels der letzte Aufstieg in die Kreisliga gelungen ist. Beim Relegationsspiel waren die Oberpfälzer eigentlich krasser Außenseiter und lagen nach der Pause verdient mit 0:2 in Rückstand. Was dann kam, sich ins Gedächtnis von Torjäger Fabian Polster eingebrannt.

Von Hans-Jürgen Wunder

Fabian Polster (Damals TSV Friedenfels, heute Trainer beim VfB Thanhausen im Spielkreis Weiden)

Bei welchem Verein spielten Sie und in welcher Liga? Wer war der Gegner?
Fabian Polster: Ich war 2010 frisch von Wiesau nach Friedenfels gewechselt. Es ging in der Relegation gegen die SpVgg Weißenstadt und wir waren krasser Aueßenseiter.

Beschreiben Sie kurz die Ausgangslage vor dem Spiel!
Fabian Polster: Wir waren eine überragende Truppe, auf und neben dem Platz, aber uns hatte in der Saison 2010/2011 keiner als Aufstiegskandidat auf dem Schirm. Doch wir hatten aber einen super Lauf und haben es tatsächlich in die Relegation geschafft.

Warum war es Ihr Spiel des Lebens?
Fabian Polster: Weil mir nicht nur der entscheidende Treffer gelungen ist, sondern unsere Tore auch noch absolut sehenswert waren.

War immer für eine Kiste gut: Fabian Polster (li.).

anpfiff.info

Wie war der Spielverlauf und das Endergebnis?
Fabian Polster: Weißenstadt war in der ersten Stunde klar besser, hat 2:0 geführt und hätte bereits deutlich höher führen müssen. Die waren auch sehr siegessicher, bis sich dann einer ihrer Spieler die Gelb-Rote abgeholt hat. Aus dem daraus resultierenden Freistoß haben wir dann das 2:1 gemacht und ab da an war es ein komplett anderes Spiel. Das lief dann eigentlich wie im Rausch ab. Innerhalb von zehn Minuten haben wir das Spiel auf ein 4:2 gedreht, die drei Tore waren drei absolute Traumtore, u.a. ein 30-Meter-Schuss in den Winkel. Ich hab das vorentscheidende 3:2 mit einem Volleyschuss mit dem schwachen Linken hinbekommen, der ist normal nur zum Stehen da, aber in dem Spiel hat wirklich alles geklappt dann.

Wie ging es dann in den nächsten Wochen weiter?
Fabian Polster: Nach dem Spiel gab es natürlich kein Halten mehr. Das Spiel war damals am Vatertag, d.h. es war Donnerstag und ich glaube, die wenigsten haben bis Sonntag überhaupt wirklich mal geschlafen. Da Stand wirklich das ganze Dorf Kopf, die Geschichten von dem Spiel und dem Wochenende darauf werden heute noch immer bei jedem Treffen erzählt. Und auch wenn wir dann direkt wieder aus der Kreisliga abgestiegen sind, war das mit Sicherheit das geilste Spiel, bei dem ich jemals dabei war.