Derby-Fieber in Laubendorf: "Haben das Hinspiel nicht vergessen!" - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 14.10.2020 um 06:00 Uhr
Derby-Fieber in Laubendorf: "Haben das Hinspiel nicht vergessen!"
Die SF Laubendorf gegen den TSV Langenzenn: Mehr Derby geht kaum - und wenn der Dritte den Tabellenführer erwartet, dann verspricht das Nachbarschaftsduell am Sonntag (15 Uhr) noch zusätzliche Brisanz. Neben Prestige und Big Points im Meisterschaftsrennen geht es noch um die Verteidigung einer beachtlichen Serie.
Von Marco Galuska
Im Hinspiel hatte der TSV Langenzenn um Kapitän Patrick Pattaro gut lachen - 2:0 gewann sein Team das Derby gegen Laubendorf.
S. Reichel
Für Außenstehende ist es ein weiter Blick zurück in die ungewöhnlich lange Historie der noch immer laufenden Saison, die nun zu knapp zwei Dritteln gespielt ist. Der 6. September 2019, ein Freitagabend, war es, als der TSV Langenzenn den Tabellenführer aus Laubendorf zum Derby unter Flutlicht auf dem Nebenplatz erwartete. "Auch wenn es schon lange zurückliegt, haben wir das Hinspiel nicht vergessen", sagt Laubendorfs Trainer Bernd Jäger und erinnert sich daran, dass sein Team das Spiel wohl ein wenig bereits auf dem Weg zum Platz verloren hatte: "Wir sind da mit unserer jungen Truppe hin und da kam schon der eine oder andere Spruch vor dem Spiel. Das hat die Jungs doch ein wenig eingeschüchtert. Dementsprechend sind wir dann aufgetreten." Offiziell wurde von knapp 350 zahlenden Zuschauer berichtet, es könnten aber schon an die 500 gewesen sein, die sich das Derby, das dann mit 2:0 an den heimischen TSV ging, nicht entgehen lassen wollten.

Im Hinspiel setzte sich der TSV Langenzenn gegen den damaligen Tabellenführer aus Laubendorf mit 2:0 durch.
Manfred Durlak

Bauchschmerzen wegen Zuschauerbegrenzung - Arbeitskollegen im Duell

Die Zuschauerzahl dürfte am kommenden Sonntag im Prinzip schon jetzt feststehen. Denn mehr als 200 sind nicht erlaubt. "Wir haben ein Hygienekonzept für 200 Zuschauer, das haben wir zuletzt auch schon geübt. Das könnte dann schon ein Hauen und Stechen geben, wer reindarf. Ich habe da ein wenig Bauchschmerzen, wenn man alteingesessene Vereinsmitglieder wieder heimschicken muss. Aber das wird sich kaum vermeiden lassen", so Jäger.

Vieles ist nach Corona anders, manches aber auch nicht. Die Rivalität auf und neben dem Platz wird bleibt, man kennt sich - oder arbeitet sogar zusammen. So wie das Beispiel von SFL-Kapitän Markus Knies mit TSV-Stürmer Haris Aletic. "Natürlich ist das für alle Beteiligten ein besonderes Spiel. Zudem spielt dann noch der Dritte gegen den Ersten, aber dennoch sehe ich ein größeres Ziel mit der Truppe. Und dafür muss man nicht nur die Spiele gegen die oberen Mannschaften gewinnen, sondern auch gegen andere Gegner", spielt Jäger auf das letzte Ligaspiel in Weissenbronn und einem hart erkämpften 2:1-Erfolg an. "Die haben unglaublich gekämpft und uns das Leben schwer gemacht. Es reicht also nicht nur in den Spitzenspielen bis in die Haarspitzen motiviert zu sein. Es ist extrem wichtig, dass man generell keine Punkte liegen lässt und das ist uns zuletzt gut gelungen."

Seit einem Jahr ungeschlagen - welche Serie hält an?

Sollte Laubendorf auch am Sonntag punkten, wären die Sportfreunde seit über einem Jahr ungeschlagen. Langenzenn wäre dies dann gar schon über 14 Monate. "Wir wollen das Spiel gewinnen. Ich will generell aber immer gewinnen", sagt der Übungsleiter der Laubis, der trotz aller Derby-Brisanz und der Möglichkeit mit einem Sieg nach Punkten mit dem bisherigen Primus gleichzuziehen, die Bilanz auch nicht am Sonntagabend ziehen wird: "Die Saison geht noch lange, erst am Ende wird abgerechnet!"

Gelungene Generalprobe: Im Ligapokal trumpfte Laubendorf mit einem starken 4:1-Sieg über Elektra Hellas auf.
Manfred Durlak

In der Zwischenbilanz schüttet der 53-Jährige indes einiges an Lob aus: "Der Charakter und der Zusammenhalt in der Truppe ist sensationell. Ich bin seit 30 Jahren in dem Geschäft, aber so eine Lernbereitschaft ist phänomenal. Wir haben mit 1. und 2. Mannschaft immer 35 bis 40 Mann im Training. Im Kader der Ersten sind wir auf allen Positionen nahezu doppelt besetzt."

Kein Freibrief für Rückkehrer aus höheren Ligen

Besonders imponiert Jäger, dass auch die Rückkehrer aus höheren Ligen wie Daniel Bauer und Daniel Benkert ihren Platz in der Mannschaft nicht einfach so gefunden haben, "weil die jungen Wilden auch ihre Leistung zeigen und sich nicht verdrängen lassen. Das ist für einen Trainer wirklich eine sehr besondere Situation, mit so einem eingeschworenen Haufen. Ich bin wirklich sehr neugierig, wie das hier weitergeht!"

Rückkehrer Daniel Benkert (rechts) verstärkt die Qualität im Kader der Laubis weiter.
Manfred Durlak

In der Vorbereitung zeigten die Sportfreunde, dass man auch gegen höherklassige Gegner mehr als nur mitspielen kann. "Da haben wir Selbstvertrauen getankt. Letztlich ist das alles ein lang angelegter Plan bis zur neuen Saison - und wir sind gut unterwegs, haben den nächsten Schritt gemacht. Das Spiel gegen Hellas zuletzt war überragend, aber die Herausforderungen werden nicht kleiner: Langenzenn, Boxdorf im Ligapokal und dann Heilsbronn, die man definitiv nicht unterschätzen darf. Das sind drei richtige Knaller! Aber wir wollen eins nach dem anderen angehen, damit sind wir gut beraten."

Auch wenn sich die Entfernung der Sportplätze zwischen Laubendorf und Langenzenn bei drei Kilometern bleiben wird, die Sportfreunde wollen den Abstand in der Tabelle pulverisieren, der TSV verdoppeln und Spitzenreiter bleiben - so gehen die Ansichten auf der jeweiligen Seite der B8 eben auseinander. Für Spannung ist allemal gesorgt.

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Das Hinspiel in Bildern



Vorschau Kreisklasse 3

Sonntag, 18.10.2020
Losaurach
-
 4:0
Weinzierlein
-
 2:1
-
Emskirchen
 2:2
Laubendorf
-
 3:1
Wilhermsdorf
-
 0:0
-
Dietenhofen
 0:6

Tabelle Kreisklasse 3

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
16
38:17
38
2
16
41:28
36
3
16
48:29
35
4
16
49:28
28
5
16
44:46
24
10
16
37:40
17
11
16
30:35
16
12
16
30:54
16
13
16
24:44
14
14
16
27:43
13
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

Direkte Duelle beider Teams

Saison
Sieger
Liga
Erg.
2011/12
-
KK
 1:1
2012/13
-
KK
 3:3
2012/13
SF Laubendorf
KK
 2:3
2013/14
SF Laubendorf
KK
 4:1
2013/14
-
KK
 1:1
2014/15
SF Laubendorf
KK
 1:3
2014/15
SF Laubendorf
KK
 2:1
2016/17
SF Laubendorf
KK
 1:3
2016/17
SF Laubendorf
KK
 3:1
2017/18
SF Laubendorf
KK
 0:1
2017/18
SF Laubendorf
KK
 4:0
2018/19
-
KK
 1:1


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