Buckenhofen und die Nachwuchsarbeit: Dieter Kupfer: "Man muss sich immer neu bemühen" - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 18.11.2019 um 06:00 Uhr
Buckenhofen und die Nachwuchsarbeit: Dieter Kupfer: "Man muss sich immer neu bemühen"
Es gibt keine höherklassigen Jugendmannschaften in der Kreisstadt Forchheim. Der SV Buckenhofen nimmt mit seiner A-Jugend in der Kreisklasse die höchste Liga ein. U19-Trainer Dieter Kupfer findet, dass vor allem die Identifikation mit dem Verein wichtig sei und die Spieler auch nach der Jugend in einem der drei Herrenteams des SVB Fuß fassen.
Von Uwe Kellner
Dieter Kupfer hat im Jugendbereich des SV Buckenhofen vor ungefähr 20 Jahren begonnen und den 94er-Jahrgang von der G- bis zum Ende der A-Jugend begleitet. Anschließend trainierte er auch noch für drei Jahre die 2. Herrenmannschaft des SVB. In der Folge übernahm er den 2001er-Jahrgang im ersten B-Jugendjahr, den er jetzt aktuell in der A-Jugend coacht. Weil um die Jahrtausendwende das Amt des Jugendleiters in Buckenhofen nicht besetzt war, hat Dieter Kupfer auch diesen Posten bis vor zirka fünf Jahren übernommen. Als ungefähr zur gleichen Zeit Harald Neudecker aus gesundheitlichen Gründen das Amt des Fußballabteilungsleiters abgab, war man in Buckenhofen der Meinung, dass Dieter Kupfer auch dieses Amt übernehmen könne. "Und wenn man mal so ein Amt hat, wird man es so schnell auch nicht wieder los", lacht der 50-Jährige der die SVB-DNA in jeder einzelnen Zelle seines Körpers trägt.

Guten Tag Herr Kupfer, Sie trainieren die U19 des SV Buckenhofen. Woher kommt Ihre Leidenschaft für die Arbeit im Jugendfußball?
Dieter Kupfer: Die Leidenschaft für den Fußball wurde mir ja schon in die Wiege gelegt. Mein Vater war über viele Jahrzehnte Spieler, Trainer, Schiedsrichter und Funktionär beim SVB. So habe ich auch von klein auf Fußball gespielt. Und wenn dann die eigenen Söhne mit dem Fußballspielen beginnen, wird natürlich jemand, der einen Bezug zum Fußball hat, als erstes gefragt, ob er denn nicht die Kleinen trainieren möchte. So bin ich damals, wie so viele andere auch, zum Jugendtrainer geworden. Weil das eigentlich ganz gut funktioniert hat, ich hatte die besten Jungs aller Zeiten, bin ich dann auch dabei geblieben.

Die Herbstrunde in der Kreisklasse West hat Ihr Team auf dem zweiten Platz abgeschlossen. Als erstplatziertes Team wären Sie bereits im Winter in die Kreisliga aufgestiegen. Bedauern Sie das bzw. wollen Sie diesen Aufstieg nun in der Frühjahrsrunde nachholen, dann steigen immerhin Platz 1 und 2 auf?
Dieter Kupfer: Für den Aufstieg waren wir einfach nicht konstant genug. Wir hatten immer wieder mal ein Spiel weit unter unseren Möglichkeiten abgeliefert. Hier war uns Uttenreuth einfach einen Tick voraus und ist letztendlich verdient aufgestiegen. Auch wenn es am Ende knapp geworden ist, so hätte uns in der Endabrechung ein Untschieden in Uttenreuth (knappe 2:1 Niederlage) zur Meisterschaft gereicht, trauern wir dem Aufstieg jedoch nicht hinterher. In der Kreisklasse waren wir in den meisten Spielen auch gefordert und es wurde uns nichts geschenkt. In der Frühjahrsrunde wird es sicherlich auch so sein und wir schauen einfach mal was möglich ist. Wenn es uns gelingt in jedem Spiel an unsere Grenzen zu gehen, dann können wir bestimmt gegen jeden Gegner mithalten. Die Platzierung hat dabei aber nicht die oberste Priorität.

Was halten Sie allgemein vom neuen Ligensystem in der U19 mit Herbst- und Frühjahrsrunde?
Dieter Kupfer: Es gibt bestimmt Vor- und auch Nachteile am neuen System. Das große Plus für uns sind aber die kurze Wege zu den Auswärtsspielen. Bei einer großen Kreisklasse müssten alle Mannschaften viele Kilometer zu den Spielen fahren, von Pegnitz nach Dachsbach wären es beispielswiese knapp 100 Kilometer einfache Strecke. Alleine deswegen halte ich die neue Ligeneinteilung für sinnvoll. Ich gehe davon aus, dass die Vereine nach dieser Runde ihre Erfahrungen austauschen und dann werden wir sehen was die Mehrheit entscheidet.

Herrentrainer Harald Wolff und Abteilungsleiter bzw. Jugendtrainer Dieter Kupfer (re.). 
anpfiff.info

In der gesamten Kreisstadt Forchheim ist Ihre U19 in der Kreisklasse die höchstspielende A-Jugend. Warum gibt es in Forchheim keine Jugendmannschaften in höheren Spielklassen wie zum Beispiel in Erlangen oder auch mittlerweile in Ebermannstadt?
Dieter Kupfer: Ja, es ist schade, dass in Forchheim keinen höherklassigen Jugendfußball gibt. Erlangen hat sicherlich andere Möglichkeiten als Forchheim und zieht, genauso wie Baiersdorf auch viele Talente von hier ab. Ebermannstadt profitiert sicherlich auch von dem großes Umland, in dem wenige Vereine noch Jugendfußball anbieten. Ich kann mir vorstellen, dass Spieler, bevor sie in einer SG mehrere Kilometer zum Training fahren sich entscheiden dann gleich nach Ebermannstadt zu wechseln, wo sie ein gutes Umfeld vorfinden. Am Ende stellt sich dann aber die Frage, was für die Seniorenmannschaften übrig bleibt. Gehen die Jungs nach der Jugend zu Ihrem Heimtaverein zurück? Haben Spieler, die bereits in jungen Jahren beispielsweise ab der D-Jugend immer wieder zu anderen höherklassigen Vereinen wechseln überhaupt einen Verein bei dem sie zu Hause sind? Oder wechseln sie dann auch bei den Herren alle ein, zwei Jahre den Verein. Wir in Buckenhofen sind gut damit gefahren, dass wir mit den Spielern arbeiten die wir haben. Wir waren in der BOL mit einheimischen Jungs und sind jetzt in der Kreisklasse mit vielen Spielern, die bei uns mit dem Fußballspielen begonnen haben. In unseren drei Herrenmannschaften spielen überwiegend Jungs, die aus unserer Jugend kommen. Die stärksten in der 1. Mannschaft, viele mit Perspektive in der 2. Mannschaft und andere mit weniger Talent oder Zeit aber Freude am Fußball in der 3. Mannschaft. Alle haben die Möglichkeit bei uns Fußball zu spielen.

Wie viel Jugendarbeit steckt derzeit in den erfolgreichen Herrenteams des SV Buckenhofen in Bezirksliga und Kreisklasse?

Dieter Kupfer: ich würde sagen sehr viel Jugendarbeit steckt in unseren Herrenteams. Bei der 1. Mannschaft haben 13 von 22 der in dieser Saison bisher eingesetzten Spieler schon in der Jugend bei uns gespielt, bei der 2. Mannschaft sind es 27 von 35 und auch bei der 3. Mannschaft sind 29 der 40 eingesetzten Spieler Eigengewächse.

Wird es beim SV Buckenhofen in Zukunft irgendwann eng mit Nachwuchstalenten, oder muss man sich keine Sorgen machen?

Dieter Kupfer: Augenblicklich stehen wir gut da, haben drei Herrenmannschaften mit ausreichend Spielern im Spielbetrieb, haben einen Kader von über 20 Mann in der A- und der B-Jugend. Im Moment sind wir mit allen Jugendmannschaften eigenständig. Aber man muss sich immer Sorgen um die Jugend machen und sich immer wieder neu um die Spieler bemühen. Morgen kann es schon wieder ganz anders aussehen. Wir haben in unseren Jugendmannschaften wirklich gute und engagierte Trainer und Betreuer, was die Basis für eine erfolgreiche Jugendarbeit ist. Solange es uns gelingt, hier weiterhin die geeigneten Leute zu finden, denke ich, müssen wir uns in naher Zukunft keine Sorgen machen.

Vielen Dank für das Interview!


Aus dem 94er-Jahrgang des SV Buckenhofen, David Knauer.
anpfiff.info

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Personendaten


Trainerstationen Dieter Kupfer

20/21
KK
 
19/20
KK
 
19/20
KK
 
18/19
KK
 
15/16
AK
 
14/15
AK
 
13/14
AK
 
12/13
KL
11/12
KK
 

Bilanz SV Buckenhofen U19

Saison
Pl. 
Liga
2023/24
3. 
Kreisklasse West Erlangen-Pegnitzgrund
 
2023/24
1. 
Kreisklasse 1 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2022/23
6. 
Kreisklasse West Erlangen-Pegnitzgrund
 
2022/23
2. 
Kreisklasse 1 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2021/22
5. 
Kreisgruppe West Erlangen-Pegnitzgrund
 
2021/22
1. 
Kreisgruppe 1 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2020/21
3. 
Kreisklasse West Erlangen-Pegnitzgrund
 
2019/20
2. 
Kreisklasse West Erlangen-Pegnitzgrund
 
2019/20
5. 
Kreisklasse A Erlangen-Pegnitzgrund
 
2018/19
4. 
Kreisklasse 1 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2017/18
10. 
Kreisliga Erlangen-Pegnitzgrund
2016/17
5. 
Kreisliga Erlangen-Pegnitzgrund
 
2015/16
2. 
Kreisliga Erlangen-Pegnitzgrund
 
2014/15
12. 
Bezirksoberliga Mittelfranken
2013/14
5. 
Bezirksoberliga Mittelfranken
 
2012/13
1. 
Kreisliga Erlangen-Pegnitzgrund
2011/12
1. 
Kreisklasse 1 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2010/11
3. 
Kreisklasse 1 Erlangen-Pegnitzgrund
 

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