Umbruch nach dem Abstieg: ASV Fürth "ein VW-Käfer auf einer Rennstrecke" - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 05.07.2019 um 10:08 Uhr
Umbruch nach dem Abstieg: ASV Fürth "ein VW-Käfer auf einer Rennstrecke"
Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga steht an der Fürther Magazinstraße ein Jahr des Umbruchs an - auch weil ein Spieler-Quartett trotz gegebener Zusage Trainer Fischer kurzfristig doch noch wegbrach und so eine große Lücke in die Kaderplanung riss. Dennoch freut sich Trainerfuchs Fischer über die Einstellung seiner nun tatsächlichen Truppe und auf die Herausforderung sein junges Team weiter zu entwickeln. 
Von Michael Watzinger
ASV Fürth Coach Reinhold Fischer blickt mit seiner Mannschaft keiner einfachen Saison entgegen.
fussballn.de
Dass nach einem Abstieg ein personeller Umbruch einhergeht, ist im Fußball nichts Ungewöhnliches. Beim ASV Fürth stand aber neben den Veränderungen im Kader auch gleichzeitig die Rückkehr von Trainer Reinhold Fischer ins Haus, der das Zepter nach vier Spielzeiten von Wilhelm Satzinger übernahm und somit nach zehn Jahren als Trainer an die Magazinstraße zurückkehrt.

Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga Nord (hier in der Partie gegen den TV 48 Erlangen) muss sich der ASV Fürth (in schwarz) neu Aufstellen. Für Trainer-Rückkehrer Reinhold Fischer und sein Team von der Magazinstraße steht ein Umbruch an.
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Nicht eingehaltene Zusagen, gar unterschriebener Passantrag

Dass sich neben der Freude wieder an alter Wirkungsstelle zurück zu sein aber auch eine gewisse Portion Skepsis in die Gedankenwelt des Trainerfuchses gemischt hat, wird recht schnell deutlich und hat einen speziellen Grund: "Normalerweise ist man für viele andere Vereine als Absteiger auch gleichzeitig immer ein Favorit auf die vorderen Plätze - bei uns ist das in dieser Spielzeit aber völlig anders. Wir waren eigentlich mit unserer Kaderplanung relativ früh auf einem guten Weg und sahen uns für das 'Abenteuer Kreisliga' gut gerüstet. Dann aber haben vier Spieler, die für die anstehenden Saison fest zugesagt haben, doch einen Rückzieher gemacht und das trotz teilweise bereits unterschriebener Passanträge. Das stinkt mir schon ungemein, weil heutzutage auf der einen Seite scheinbar kein gegebenes Wort mehr zählt und es uns andererseits gleichzeitig ein dickes Loch in die Kader reißt. Gefühlt sind wir im Moment wie ein VW-Käfer auf einer Rennstrecke", spricht Trainerfuchs Fischer Klartext.

So bleibt dem Trainer-Rückkehrer nichts anderes übrig, als weiter Ausschau nach dem einen oder anderen Spieler zu halten, welcher sich der Truppe noch spontan anschließen kann - kein einfaches Unterfangen, wie der Übungsleiter zugibt.

Für den ehrgeizigen und absolut erfolgsverwöhnten Fischer gilt es in naher Zukunft also zunächst kleinere Brötchen zu backen muss und so führt er gerade in der Vorbereitung deshalb auch bewusst einige Spieler aus der 2. Mannschaft an die Kreisliga-Truppe heran. "Nach aktuellem Stand haben wir, wenn alle Mann an Bord sind, eine ordentliche Truppe beisammen. Man muss aber schon sehen, dass wir schnell Probleme bekommen könnten, wenn uns Spieler aufgrund von Verletzungen oder anderen Szenarien wegbrechen würden. Daher versuche ich natürlich den Kader möglichst breit anzulegen und auch den Jungs aus der 2. Mannschaft die Chancen zu geben, sich zu zeigen."    

Nur als Kollektiv wird es gehen

Von Tristesse an der Magazinstraße kann indes trotz der schwierigen Begleitumstände aber dennoch keine Rede sein. Fischer, der in seiner langen Laufbahn schon so einiges erlebt und gemeistert hat, blickt zuversichtlich auf die anstehende Saison im Kreisoberhaus - auch weil seine Spieler in den ersten fünf Einheiten hervorragend mitgezogen haben und stets an ihre Grenzen gingen. "Ich muss schon sagen, dass mich die Jungs seit Beginn der Vorbereitung wirklich positiv überrascht haben. Alle ziehen bedingungslos mit und hauen sich rein. Sie haben verstanden, dass wir eine gesunde Arbeitseinstellung benötigen und nur als geschlossenes Kollektiv erfolgreich sein werden. Da macht die Arbeit als Trainer natürlich Spaß!"

Die Arbeit als Trainer hat sich verglichen mit seinen vorherigen Stationen unterdessen deutlich verändert. Während er in der Landesliga in Vach oder Neustadt/Aisch oder zuletzt in Gutenstetten selbstredend ein gänzlich anderes Spielermaterial zur Verfügung stehen hatte und sich mit den bestens ausgebildeten Spielern an die Detailarbeit machen konnte, geht es für Fischer nun wieder einen Schritt zurück und zu manchen Basics der Trainerlehre. 

Anders als bei seinen vorherigen teils höherklassigen Stationen geht es für Reinhold Fischer als Trainer wieder zurück zu den Wurzeln - sowohl was den Verein ASV Fürth an sich, als auch die Trainingsarbeit betrifft. Anders als zum Beispiel bei seiner letzten sehr erfolgreichen Station in Gutenstetten (hier jubelnd in blau gegen den FC Bayern Kickers) steht nun die Entwicklung einer jungen Mannschaft im Vordergrund, die es zu formen gilt. 
fussballn.de / Watzinger

"Das war mir aber im Vorfeld schon klar. Ich habe hier beim ASV eine junge Truppe, die individuell auch durchaus Qualität besitzt und entwicklungsfähig ist. Aber es ist hier ein wenig wie bei einem Puzzle, bei dem es gilt, die einzelnen Komponenten und Bausteine möglichst gut für die Mannschaft zusammenzusetzen. Außerdem gilt es, die Spieler taktisch voranzubringen, damit wir als Einheit funktionieren."

Kein Druck, sondern Entwicklungsarbeit

Den Druck, direkt um die vorderen Plätze mitspielen zu müssen, sieht Fischer - anders als bei seinen vorherigen Stationen - an der Magazinstraße zunächst nicht. Vielmehr ist sein Fokus darauf ausgelegt seine Mannschaft voranzubringen, sodass der neutrale Beobachter Fischers Handschrift erkennen kann. 

"Ich bin in meiner Fußballlaufbahn, was Erfolge und Aufstiege angeht, schon ein wenig vom Glück geküsst worden. Ich habe aber meiner Mannschaft gesagt, dass Erfolg manchmal etwas Anlaufzeit und jede Menge Hingabe benötigt. Auch wenn diese Saison vielleicht tabellarisch nicht die erfolgreichste überhaupt wird, geht es für uns darum den Grundstein für eine gute Zukunft zu legen. Auch bei meiner ersten Zeit beim ASV hat es etwas gedauert, bis wir uns als Mannschaft zu einer Spitzenmannschaft entwickelt haben und dann den Ertrag einfahren konnten - so sehe ich auch die Entwicklung jetzt."

Und wer weiß, vielleicht wird aus dem zuverlässigen VW-Käfer dann ja mit der Zeit wieder ein schicker Sportwagen auf der Rennstrecke - um in Fischers Metapher zu bleiben.  

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