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Artikel veröffentlicht am 05.04.2019 um 10:30 Uhr

Fatih Aslan über den Abstiegskampf: "Es gibt keine Ausreden mehr!"

Der TSV Johannis 83 ist im Tabellenkeller angekommen und steht aktuell auf einem direkten Abstiegsplatz. Die "83er" holten aus den letzten neun Partien nur magere vier "Pünktchen" und stehen vor dem Kellerduell gegen Schlusslicht GSV Megas Alexandros schon gehörig unter Druck. fussballn.de sprach mit Trainer Fatih Aslan über die aktuelle Lage am Zeisigweg.

Von Daniel Karnbaum

Johannis-Coach Fatih Aslan steht mit seinen "83ern" aktuell auf einem Abstiegsrang, möchte das aber bis zum Saisonende noch ändern.

fussballn.de / Strauch

Hallo Fatih, aus den letzten neun Spielen konnte der TSV Johannis 83 nur vier Punkte sammeln. Darunter waren teilweise deutliche Niederlagen, aber auch knappe Pleiten gegen direkte Konkurrenten. Wie geht ihr mit der aktuell schwierigen Situation um?

Fatih Aslan: Das stimmt. Unsere Punkteausbeute ist wahrlich nicht zufriedenstellend. Wir sind zum Rückrundenauftakt gut reingekommen und haben gegen den ASN Pfeil Phönix auswärts mit 2:1 gewonnen. Anschließend haben wir im Derby gegen TB Johannis 88 lange geführt und mussten fast eine Halbzeit in Unterzahl spielen. Da geht das Unentschieden in Ordnung. Der Irrsinn ist ja, dass wir uns gegen die Top-Teams immer recht teuer verkauft haben, letztlich aber nicht zu Punkten gekommen sind. Wir schlagen als erstes Team den TSV Buch II, drehen in der Vorrunde einen 0:3-Halbzeitrückstand gegen den FC Serbia Nürnberg zu einem zwischenzeitlichen 4:3, haben die deutlich besseren Chancen gegen den SV Eyüp Sultan, wo wir nur knapp verlieren und gehen beim VfL Nürnberg 2:0 in Führung. Da sollte dann halt auch etwas Zählbares rausspringen, ist es aber nicht. Ein absolutes No-Go waren hingegen die Auftritte gegen den ASC Boxdorf, den FSV Stadeln und zuhause gegen den Post SV II. Wir beschäftigen uns aber nicht mit der Vergangenheit, sondern schauen nach vorne und wollen speziell gegen unsere direkten Konkurrenten Punkte einfahren.

Der TSV Johannis 83 (in grau) um Peter Hermel (im Zweikampf) musste in dieser Saison schon viele Rückschläge hinnehmen. Mit Siegen gegen direkte Konkurrenten will man den Klassenerhalt noch packen.

Siggi Pollok

Hat man sich vor der Saison schon darauf eingestellt, dass es eine sehr schwere Saison werden könnte, oder kommt die aktuelle Entwicklung für eher überraschend?

Fatih Aslan: Ja, ich wusste, dass es eine schwere Saison werden würde. Der knappe und späte Klassenerhalt in der Relegation steckte noch teilweise in den Köpfen. Dazu kamen die vielen Abgänge! Einen Philipp Spindler, der immer irgendwie einen reingemacht hat, kannst du nicht einfach so ersetzen. Beim Blick auf unsere Torschützenliste sieht man auch, wo es aktuell häufig gezwickt hat. Auch Kaan Büyüknisan und Domi Reiff sind Spieler, die jeder Mannschaft in dieser Liga gut zu Gesicht stehen würden. In Summe haben uns zwölf Spieler verlassen. Neue Spieler zu bekommen war sehr schwer, da wir lange nicht wussten, in welcher Liga es weitergeht. Auch die Trainingsbeteiligung lässt zu Wünschen übrig und muss besser werden. Außerdem ist die Liga sehr stark und auch recht unberechenbar. Ab Platz 7 steckt jedes Team im Abstiegskampf und jede Woche gibt es Ergebnisse, die man nicht unbedingt so erwarten würde. Es geht bis zum letzten Spieltag!

Auf was kommt es aus Deiner Sicht jetzt an? Wie sollen die restlichen Spiele angegangen werden, um von unten rauszukommen?

Fatih Aslan: Mentalität und die richtige Einstellung sind gefragt! Keiner von uns will absteigen, daher müssen wir auch alles andere hintenanstellen und alles dafür tun, um die nötigen Punkte einzufahren. Da gibt es auch keine Ausreden mehr!

Ex-83er Dominik Reiff (in blau) wechselte im Sommer vom Zeisigweg zum ASC Boxdorf. Nicht nur dieser Abgang war für den TSV Johannis 83 schwer zu verkraften.

fussballn.de / Strauch

Am Sonntag steht das immens wichtige Spiel gegen Megas Alexandros auf dem Programm. Was erwartest Du für eine Partie, ist es schon ein Endspiel im Kampf um den Klassenerhalt?

Fatih Aslan: Es wird ein verdammt schweres und wahrscheinlich auch kein schönes Spiel, denn abgestiegen, wie einige meinen, ist Megas noch lange nicht. Sie haben bei neun Punkten zwei Spiele weniger absolviert und könnten bei optimaler Ausbeute und einem Sieg gegen uns auch an uns vorbei ziehen. Die Griechen haben sich im Winter gut verstärkt und haben zudem mit Aigkioun Oglou einen Top-Torjäger in ihren Reihen.
Wir spielen zuhause und wollen drei Punkte holen. Von einem Endspiel würde ich nicht sprechen, aber das ist ein Spiel der "Big Points". Solche Partien müssen wir für uns entscheiden.

Top 4 auswärts gefordert

Neben dem wichtigen Kellerduell am Zeisigweg stehen natürlich auch noch weitere Begegnungen am Sonntag auf dem Programm. So müssen mit Tabellenführer FC Serbia (beim ASC Boxdorf), dem TSV Buch II (bei SF Großgründlach), dem VfL Nürnberg (beim FC Bayern Kickers II) und dem SSV Elektra Hellas (beim Post SV II) die Topteams der Liga allesamt auswärts antreten.

Der VfL Nürnberg (in blau) um Angreifer Renè Miederer ist am Sonntag auswärts beim FC Bayern Kickers II gefordert, während der SSV Elektra Hellas (in weiß) beim Post SV II ran muss.

Charalampos Anastasiadis

Verfolger SV Eyüp Sultan bekommt es hingegen auf der Steinplatte mit dem zuletzt wiedererstarkten ASN Pfeil Phönix zu tun. Außerdem empfängt der FSV Stadeln II den TB Johannis 88 am Kronacher Wald.