Heiligenstadt - Schammelsdorf: Keiner muss, beide wollen - fussballn.de
Das Amateurfußballportal aus
der Region Nürnberg/Fürth
 
Artikel veröffentlicht am 30.04.2009 um 00:01 Uhr
Heiligenstadt - Schammelsdorf: Keiner muss, beide wollen
Der König ist tot, lang lebe der König! Am vergangenen Spieltag löste der TSV Schammelsdorf den SC Heiligenstadt an der Tabellenspitze der Kreisklasse 2 ab – nun treffen beide im anpfiff-Topspiel aufeinander.
Von Benni Hofmann
Eine angemessene Kulisse hat das Spiel der Spiele in jedem Fall. 224 Zuschauer pilgern im Durchschnitt an den Heiligenstadter Sporplatz, wenn die „Schnecken“ auflaufen - Ligaspitze. Doch wen werden die zahlreichen Fans jubeln sehen? Aufgrund der jüngsten Schwächephasen beider Teams kann man von einer Vorentscheidung nicht mehr sprechen, schließlich lauert nun der Dritte aus Scheßlitz mit nur noch drei Punkten Rückstand auf das Straucheln eines der beiden Favoriten. anpfiff sprach vor dem Topspiel mit beiden Übungsleitern über vier möglicherweise spielentscheidende Faktoren.

Die Form


Neuer Spitzenreiter: Rolf Vitzthum.
anpfiff.info
Das anpfiff-Formbarometer spricht eine deutliche Sprache: mit zuletzt vier Niederlagen steht der SCH ganz unten und auch der neue Spitzenreiter findet sich mit sechs Punkten aus den vergangenen vier Partien nur im  Mittelfeld. Gästetrainer Rolf Vitzhthum ist dennoch von der Qualität seiner Schützlinge überzeugt: „Natürlich hatten wir ein kleines Tief, doch zuletzt hat die Mannschaft wieder gezeigt, dass mit ihr zu rechnen ist.“ Schwieriger tut sich da Alex Spath bei dieser Thematik – er spricht nicht von einer Krise, sondern eher von einem Zustand: „Die dünne Personaldecke macht uns jetzt schwer zu schaffen. Es ist nicht einfach, mit so vielen Ausfällen die Leistung aus der Hinrunde abzurufen. Das geht nun schon eine ganze Zeit so.“
 
Die Stimmung

„Natürlich wirken die Jungs etwas niedergeschlagen und unsicher,“ gibt Spath zu. Zuletzt war der 39-Jährige sogar selbst aufgelaufen, um die Verunsicherung aus den Köpfen zu bringen, gebracht hat es wenig. Dennoch traut er Reichenberg und Co. die Trendwende zu: „Die Truppe ist gefestigt. Wir müssen jetzt die positiven Dinge ansprechen und immer wieder versuchen, das Glück zu erzwingen.“ Auch Vitzthum ist vom Zusammenhalt beim TSV überzeugt: „Die Jungs sind gut drauf. Wir lassen das ganz ruhig auf uns zukommen.“ Er sieht als Vorteil für seine Mannschaft, dass sie Außenseiter sei.

"Mit der Rückrunde bin ich natürlich nicht zufrieden." Alexander Spath musste zuletzt, wie in dieser Szene, seine Jungs immer wieder lautstark anfeuern, auch infolge der dünnen Personaldecke.
anpfiff.info

Die Erwartungshaltung

„Letztes Jahr sind wir fast abgestiegen, heuer spielen wir eine überragende Saison. Was kommt, das nehmen wir mit. Doch wir müssen gar nichts.“ Vitzthum weist jegliche Form von Druck von seinen Schützlingen. Er sieht den Gastgeber als klaren Aufstiegsfavoriten. Doch damit scheint sein Pendant nicht einverstanden: „Wenn man unser Potenzial analysiert muss man sehen, dass die Kreisliga vielleicht ohnehin ein Jahr zu früh für die Entwicklung des Teams käme. Ohnehin müssen wir nicht aufsteigen. Da lasse ich auch nicht die allgemein gültige Annahme gelten, dass ein Absteiger direkt wieder hoch muss, denn so einfach ist es nicht.“ Insgesamt sei seine Elf kontinuierlich positiv an den bisherigen Aufgaben gewachsen, doch sei er „mit dem Verlauf der Rückrunde natürlich nicht einverstanden.“

Die Personalsituation


Einsatz ungewiss: Thomas Gabrich.
anpfiff.info
Oft entscheidet in Spitzenspielen die Tagesform – die hängt natürlich auch davon ab, mit welcher Aufstellung bzw. welchem Spielermaterial die Trainer arbeiten können. Und da tut sich ein großer Spalt auf. „Wenn ich gegen Schammelsdorf 13 gesunde Spieler nominieren kann, dann bin ich zufrieden,“ so Spath. Klingt etwas nach Mut der Verzweiflung. Die Gäste hingegen können nahezu aus dem Vollen schöpfen, einzig hinter Torwart Thomas Gabrich steht ein Fragezeichen: „Er war angeschlagen, hat aber trainiert. Es sieht so schlecht nicht aus, doch sicher ist nichts. Da werden wir erst nach dem Geisfeld-Spiel schlauer sein,“ hofft Vitzthum auf eine Genesung seines Rückhaltes.

"Schammelsdorf am Ende vielleicht glücklicher"

Eine Prognose indes mag man so recht nicht abgeben. Zu schwankend waren die Leistungen der vergangenen Wochen, zu groß ist die individuelle Klasse verschiedener Einzelkönner – Stefan Bartilla oder Phillip Reichenberg seitens der Heimelf, Udo Stanciu oder Benni Gramß im Kader der Gäste – die das Spiel mit einem lichten Moment im Alleingang entscheiden könnten. Interessant ist da die Einschätzung eines ausgewiesenen Experten: Volker Will. Dem Teuchatzer Spielertrainer gelang mit seiner DJK das Kunststück, sowohl den SC Heiligenstadt als auch den TSV Schammelsdorf in jüngster Vergangenheit zu bezwingen. Er sieht den Gast leicht im Vorteil:

Zuletzt gegen beide Teams Sieger: Volker Will.
anpfiff.info
Ich persönlich bin der Meinung, dass Schammelsdorf am Ende das glücklichere Team sein wird, denn Heiligenstadt kann bei Ausfällen bzw. Auswechslungen nicht wirklich nachlegen. Da sehe ich den TSV etwas stärker. Für uns persönlich war Heiligenstadt jedoch schwerer zu spielen, da es erstens ein Derby war und wir zweitens mit einer gehörigen Portion Respekt in die Partie gegangen sind.
 
anpfiff wird jedenfalls am Sonntag in Heiligenstadt ab 15 Uhr live vor Ort sein und von diesem Topspiel berichten, das die heiße Phase im Kampf um das Titelrennen der Kreisklasse 2 einläuten dürfte.

Kommentar abgeben

Kommentare werden unter Deinem Nicknamen und erst nach Prüfung durch die Redaktion veröffentlicht.

Leser-Kommentare


Hintergründe & Fakten

Personendaten
Personendaten
Personendaten


Zum Thema


Meist gelesene Artikel


anpfiff-Ticker

07.05.2024 07:54 Uhr
Konrad Mayer
25.04.2024 00:19 Uhr
Mario Laporta
19.04.2024 11:49 Uhr
Stefan Hess
16.04.2024 12:44 Uhr
Markus Fürnschuß
15.04.2024 15:10 Uhr
Denise Lämmermann
8658 Leser nutzen bereits mein-fussballn-PLUS


Diesen Artikel...