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Artikel veröffentlicht am 29.06.2016 um 08:21 Uhr
Mit dem Campingstuhl im Strafraum auf Torejagd
Auch in diesem Jahr zeichnet fussballn.de die Torschützenkönige der abgelaufenen Saison aus. Die exklusiven Torjäger-Shirts aus dem Sport Shop Fischbach werden an die besten Torschützen aus dem Raum Nürnberg/Fürth übergeben. In der Kreisklasse 4 kam der Torjäger vom Dienst vom Meister SV Poppenreuth: Satte 35 Treffer gingen auf das Konto von Marcel Klaussner, der somit auch in dieser Wertung die Konkurrenz distanzierte.
Von Marco Galuska

"Da ist er ja, der Robert Lewandowski aus dem Knoblauchsland", begrüßte Pascal Kneuer freudig Marcel Klaussner bei der Ehrung des Torschützenkönig per Blumenstrauß und Torjäger-Shirt. Kneuer ist mit seinem REWE Markt in Boxdorf Partner der Vereine im Knoblauchsland und bei fussballn.de Pate der heimlichen "Knoblauchsland-Liga", der Kreisklasse 4. Auch wenn Klaussner seinen Anteil daran hatte, dass der SV Poppenreuth vor dem direkt benachbarten ASC Boxdorf die Meisterschaft feiern durfte, gab es für Klaussner einen herzlichen Empfang im Supermarkt.


"Um ehrlich zu sein, ein Lewandowski bin ich ganz und gar nicht. Da bin ich ja viel zu lauffaul! Unser Trainer sagt immer, dass man mir eigentlich einen Campingstuhl in den Sechzehner stellen müsste, und ich ja immer nur warte, bis der Ball kommt", sagt der 27-Jährige, der von der C-Jugend an viele Jahre seinem SC Germania die Treue hielt.


Tore schießen, das Salz in der Suppe beim Fußball, das ist die Sache von Marcel Klaussner: "Ich hab schon immer Mittelstürmer gespielt, für etwas anderes war ich wohl nicht geschaffen. Das Laufen war nie mein Ding, da bin ich eigentlich immer der Letzte."


Marcel Klaussner


Lukas Rahner (links) jubelt, weil Marcel Klaussner einmal mehr vollstreckt hatte.
Foto: Jasmin Stark


So blieb ein Ausflug zum ASV Vach in die Landesliga nur ein Abenteuer von wenigen Wochen. "Da muss man schon mehr laufen, das überlasse ich anderen, auch wenn die mich manchmal dafür verfluchen, aber so wie es sich jetzt in Poppenreuth zusammengefunden hat, ist es eine perfekte Ergänzung." So lobt Klaussner die gut und gerne 25 Assists von Dominik Döll, die Meter, die Andreas Steuber, Lukas Rahner oder Franco Russo machen, so dass der schussgewaltige Mittelstürmer ganz in seiner Aufgabe aufgehen kann: Tore schießen!


Klaussner kam nach seinem Abschied von Germania und einem einjährigen Ausflug nach Hagenbüchach, wo er über Arbeitskollege Thomas Diem landete, 2015 nach Poppenreuth und hatte prompt entscheidenden Anteil an der souveränen Meisterschaft. Die Statistik von Poppenreuths Spielleiter Oliver Leisau ("Er macht einen super Job bei uns, total gewissenhaft, er füllt auch schon mal den ESB aus dem Urlaub in Thailand aus", lobt Klaussner den Funktionär) spuckte 35 Treffer für Klaussner in der ersten Saison für den SVP aus.


Marcel Klaussner


Tore wie am Fließband - Marcel Klaussner markierte 35 Saisontore in seiner ersten Saison für den SV Poppenreuth.
Foto: Jasmin Stark


In Poppenreuth hatte man schon in der Vorsaison eine starke Truppe, der aber wohl der echte Knipser abging, ehe Klaussner diese Lücke eindrucksvoll füllte. Dass Klaussner weiß, wo das Tor steht, zeigt allein die Bilanz von 142 Toren in Kreisliga und Kreisklasse aus den vergangenen sechs Jahren. 2010/11 wurde er mit 26 Treffern bereits Torschützenkönig der Kreisklasse. 35 Tore hat er nach eigenem Bekunden bislang nur in einer Saison übertroffen, gleich in seinem ersten Jahr bei den Herren des SC Germania waren es wohl zwei oder drei Tore mehr, "aber das wurde damals noch nicht so genau geführt."


Der ungebrochene Torriecher des Mittelstürmers drückte sich in der abgelaufenen Saison sinnbildlich wohl beim knappen 1:0-Sieg gegen Laufamholz aus der Vorrunde aus: Bei einer Flanke sorgte einerseits die Faust des Torwarts und andererseits der Kopf des Abwehrspielers für einen kurzzeitigen Knockout, doch der Ball war drin und Klaussner realisierte erst etwas später, dass ihn Trainer Kurt Heininger danach schon ausgewechselt hatte.


Erdinger Cup


Sieger beim Erdinger Cup in Mittelfranken: Der SV Poppenreuth bestätigte seine starke Saison.
Foto: Jasmin Stark


Trainer Heininger kann auch in der Kreisliga auf seinen Torjäger bauen, an einen Wechsel denkt Klaussner angesichts des Teamgeists ("ein lustiger Haufen, der sich auch gut organisiert") und der vielen Freunde, mit denen auch abseits des Sportplatzes Aktivitäten unternommen werden, nicht. Dies belegt auch der Gewinn der "Meisterschaft der Meister" beim Erdinger Cup am vergangenen Wochenende. Am kommenden Wochenende steht schon das nächste Highlight an, wenn es mit einigen Jungs vom SVP zum Beach Soccer ins Saarland geht, wo man im vergangenen Jahr Deutscher Vizemeister wurde.


Ab Dienstag geht es dann in die Vorbereitung mit dem SV Poppenreuth für die Kreisliga: "Wir wollen uns gleich gut zurechtfinden und so viele Punkte wie möglich holen." So an die 20 Tore erwartet Klaussner von sich schon wieder. Ein besonderes Highlight ist auch in der Planung - ein Kärwaspiel gegen den SC Germania: "Ich glaube, da kämen ein paar hundert Zuschauer. Das sind dann die Highlights, für die man spielt!"



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