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Artikel veröffentlicht am 26.03.2009 um 17:22 Uhr
Derby zum richtigen Zeitpunkt: Sich zurückkämpfen!
Etwas mehr als zehn Kilometer und genau acht Tabellenplätze trennen die beiden Kleinstädte Mainleus und Burgkunstadt. Am Samstag (14:30 Uhr) kommt es zum Landkreis übergreifenden Derby. Die Lichtenfelser sind zu Gast bei den Kulmbachern. Das ist natürlich eine Frage der Ehre. Gleichzeitig steht für beide aber auch einiges mehr auf dem Spiel.
Von Maximilian Pottler
Der FC Burgkunstadt ist im Fußballjahr 2009 noch ohne Punkt und ohne Tor. Auf die Frage, wie er den Start seiner Mannschaft beurteile, antwortet Trainer Peter Reichel kurz und bündig: „Schlecht!“ Das Heimspiel am vergangenen Wochenende gegen Regnitzlosau (0:3) gehöre sogar zu den schlechtesten Auftritten, die er in seiner Zeit beim FCB miterleben musste. „Ideen-, saft- und kraftlos“ hätte sie gespielt und zwar die komplette Mannschaft. Die Gäste waren beweglicher und schneller in den meisten Situationen und in der Offensive gab es so gut wie keine Torchancen. Von der gefürchteten Heimstärke war nicht viel zu sehen. Das will auch Reichel nicht bestreiten. Eine wirkliche Erklärung findet er nicht. Dieser Leistungseinbruch käme vollkommen unerwartet. „Man sieht wieder einmal, dass eine gute Vorbereitung nichts wert ist“, schlussfolgert der selbstkritische Spielertrainer. Eine Menge sehr guter Leistungen zeigte die Truppe in den Vorbereitungswochen, darunter ein 8:1-Sieg gegen den Bezirksligisten aus Steinberg oder ein Unentschieden bei der SpVgg Selbitz. Mit dem ersten Punktspiel in Hof war jedoch alles weg.

Mit einem Blauen Auge davonkommen

Sebastian Schwemmlein spielte eine hervorragende Vorrunde. Unter der Woche wurde er an der Leiste operiert.
anpfiff.info
Natürlich waren auch die Punkte zunächst weg. Doch beim FC Burgkunstadt ist man mittlerweile einigermaßen positiv gestimmt, dass man zumindest diese wieder zurückbekommt. Der FC Türk Hof hatte in der Partie am 15. März mit Hüseyin Bulat einen Spieler aufs Feld geschickt, der zu diesem Zeitpunkt offensichtlich noch rot gesperrt war. Dies geht auch aus der anpfiff-Spielstatistik hervor. Am Dienstag hat der FC Burgkunstadt offiziell Anzeige beim Sportgsgericht erstattet. Die Sachlage scheint einigermaßen klar und so geht man beim FC Burgkunstadt schon davon aus, dass im Laufe der nächsten Woche die Punkte trotz einer laut Reichel katastrophalen Leistung wieder da sind. Türk Hof würde somit vor dem kommenden Spieltag in die Abstiegsränge rutschen und der FC Burgkunstadt würde sich den dritten Tabellenplatz zurückerobern. Statt sechs Punkte betrüge der Rückstand nunmehr drei Punkte. Trotzdem sieht Reichel seine Mannschaft in einer kritischen Phase: „Im Prinzip könnten wir uns mit einer Niederlage in Mainleus die gesamte überzeugende Vorrunde kaputt machen.“ Dabei hat er sicherlich die Erfahrung aus dem Vorjahr im Kopf. Der FC Trogen wurde am Ende Dritter mit einem Punkt Vorsprung auf den FC Burgkunstadt und durfte in die Relegation für die Landesliga. Diesen dritten Platz sollte man also berechtigterweise versuchen zu verteidigen. Besonders schwer wiegt allerdings der Ausfall von Sebastian Schwemmlein, der vergangene Woche an der Leiste operiert wurde und dessen Ideen sein Trainer schmerzlich vermisst.  

Grundtugenden sind gefragt

Ein Linksfuß als Lebensversicherung. Markus Wenig führt die Torschützenliste der Liga an.
anpfiff.info
Das Derby gegen Mainleus kommt zum richtigen Zeitpunkt. „Jeder weiß, was in so einem Spiel los ist. Da muss ich normalerweise keinen Spieler zusätzlich motivieren“, weiß Peter Reichel. Im Hinspiel kassierten die Burgkunstädter ihre einzige Heimniederlage in der Vorrunde. Jetzt wollen sie einfach wieder zurück in die Spur. Das Rezept ist ganz einfach: Es geht nur mit den Grundtugenden. Gleiches gilt aber auch für den TSC Mainleus. Momentan ist es nämlich unvorstellbar eng. Mit 22 Punkten ist man punktgleich mit drei anderen Mannschaften. Wer am kommenden Spieltag leer ausgeht, landet auf einem Abstiegsplatz. Schon allein deswegen hofft man in Mainleus, dass Burgkunstadt die Punkte gewinnt. Gemeint sind allerdings die Punkte aus dem Spiel gegen Hof. Das Derby muss die Mannschaft von Ralf Werner Ohnemüller für sich entscheiden, ansonsten gilt für den TSC und den Abstiegskampf ein bekannter Werbespruch: „Mittendrin statt nur dabei.“ Die Hoffnungen ruhen dabei in dieser Saison immer wieder auf der Mainleuser Lebensversicherung. Markus Wenig, der Mann mit dem supergefährlichen linken Fuß, hat in dieser Saison 16 der 27 Mainleuser Tore erzielt und zeigt, wie wichtig Stürmer sein können. Trainer Ohnemüller weiß aber auch, dass diese Abhängigkeit von Markus Wenig gefährlich ist. „Wir freuen uns natürlich, dass er so gut trifft“, sagt der Trainer und hofft gleichzeitig auf Impulse von anderen Spielern. Das 3:3 bei Saas Bayreuth war vielleicht ein wichtiges Signal. Die Bayreuther gingen dreimal in Führung und jedes Mal kam der TSC zurück. In der 86. Minute erzielte Steffen Knaus den verdienten Ausgleich. Erfahrung hat die Mannschaft genug und auch fußballerische Fähigkeiten, um sich von den unteren Plätzen zumindest fernzuhalten. Gegen Bayreuth war augenscheinlich auch der nötige Wille vorhanden. Spieler wie Andreas Dippold, Steffen Knaus und Wenig sowieso haben allesamt Erfahrungen oberhalb der Bezirksoberliga gesammelt. Gästetrainer Reichel weiß, dass er auf eine „ausgebuffte Mannschaft“ treffen wird, die sich wiederum auch ihrer Situation vollkommen bewusst ist. Ein fußballerisches Freudenfest sollte das Publikum vielleicht nicht unbedingt erwarten, aber in jedem Fall ein brisantes Derby, in dem um jeden Zentimeter auf dem Mainleuser Rasen gnadenlos gerungen wird.

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