Der FC Bayern Kickers hat im Kampf um den Klassenerhalt durch einen 3:2-Auswärtssieg gegen den Tabellennachbarn SK Lauf neue Hoffnung geschöpft. In einer hochdramatischen Partie mit zwei Feldverweisen für die Gäste und einer siebenminütigen Nachspielzeit hatten die Kickers am Ende das bessere Ende für sich und rücken zumindest vorläufig bis auf einen Zähler an die Nichtabstiegsplätze heran. Führer, Kiymaz und der eingewechselte Dencs sorgten für Jubel im Gäste-Lager, während in Lauf nach der Niederlage allmählich die Lichter ausgehen.

Beiden Mannschaften war zu Beginn die Wichtigkeit der Partie deutlich anzumerken. Vor allem die Gäste fanden in der Anfangsphase kaum ins Spiel und überliesen dem SKL weite Teile des Mittelfeldes. Nach drei Minuten köpfte Laufs Fabian Waldmann nach einem Freistos aus dem Halbfeld erstmals gefährlich auf das von Baki-Schlussmann Markus Bidner gehütete Tor, doch der Abseitspfiff lies die Aufregung schnell abebben. Nur 120 Sekunden später konnte der Offensivmann die Abstimmungsprobleme der Gäste-Hintermannschaft nicht nutzen, als ihm ein langer Ball hinter die Abwehr zu weit vom Fus sprang. In der Folge blieben die Hausherren das spielbestimmende Team, allerdings blieben spielerische Highlights zunächst aus. In der 24. Minute zeigte der SKL dann die nötige Zielstrebigkeit: der emsige Waldmann spielte auf der rechten Seite Ausenbahnspieler Michael Kellner frei, der den Ball flach in den Strafraum spielte. Dort drehte sich Angreifer Daniel Rothhaar mit Ball am Fus um den etwas wegrutschenden Hans-Peter Werner und schob den Ball unhaltbar für Bidner ins lange Eck zur bis dato verdienten Führung der Hausherren ein. Dass die Gäste anschliesend nicht noch weiter verunsichert wurden, hatten sie einem von Mike Meyer hervorragend getretenen Freistos zu verdanken, den Angreifer Jörg Führer am zweiten Pfosten nur noch mit dem Kopf über die Linie drücken musste (30.).

BaKis Mike Meyer (rechts im Bild, im Duell mit Maik Gunawardhana) wies einmal mehr seine Wichtigkeit für die Halilic-Truppe nach, war er doch an zwei von drei Toren seiner Mannschaft beteiligt.
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Mit dem Ausgleich aus dem Nichts veränderte sich nun auch das Kräfteverhältnis auf dem Rasen. Zwar prüfte Dennis Werrmeyer mit seinem Distanzschuss nur eine Zeigerumdrehung später noch einmal BaKi-Keeper Bidner, mehr sollte offensiv auf Seiten der Hausherren dann aber zunächst nicht mehr herausspringen. Gefährlicher wurde es da schon drei Minuten später auf der anderen Seite, als der starke André Sundelin nach herrlichem Solo bei seinem Schussversuch im letzten Moment geblockt wurde, ehe Flügelspieler Cihan Kiymaz nachsetzte, mit seinem artistischen Fallrückzieher aber am rechten Torpfosten scheiterte.
Nach dem Seitenwechsel war es abermals Kiymaz, der für Aufregung im Laufer Strafraum sorgte. Nach einer langgezogenen Ecke von Meyer kam der Offensivmann am zweiten Pfosten freistehend zum Kopfball, setzte den Ball aber knapp neben das Tor (50.). Die Gäste witterten nun immer mehr Morgenluft und spielten weiter nach vorne. So steckte wiederum nur 120 Sekunden später Sundelin auf Sasa Bozic durch, dessen Flanke vom rechten Flügel für den eingewechselten Edin Kacar etwas zu hoch geriet. Dem Angreifer rutschte das Spielgerät über den Scheitel. Auf der Gegenseite zeigte sich dann Waldmann zu überrascht, als ein langer Ball durch die Gäste-Abwehr rutschte, die Chance war dahin (54.). Zehn Spielminuten später hatte dann Kacar die Gäste-Führung auf dem Fus: erst setzte er sich hervorragend im Eins-gegen-Eins gegen Abwehrmann Sven Rothhaar durch, dann aber wollte es der Angreifer mit einem Heber zu elegant machen. Der Ball flog über das Tor von SKL-Schlussmann Dominik Kaas hinweg.

Edin Kacar (am Ball) sorgte nach seiner Einwechslung zur Halbzeitpause ordentlich für Wirbel. Bei seiner Großchance in der 64. Minute wollte es der Angreifer allerdings zu schön manchen, sein Heber flog über das Tor des SK Lauf hinweg.
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Dass die Halilic-Truppe dieser Gelegenheit nicht allzu lange hinterher trauern musste, hatte sie dann Cihan Kiymaz zu verdanken, der sich nur eine Minute später aus gut 30 Metern ein Herz fasste und mit einem herrlichen Distanzschuss zur vielumjubelten Gästeführung traf. Viel Zeit zum Jubeln blieb den Gästen im Anschluss allerdings nicht: nach hartem Einsteigen sah Stoßstürmer Jörg Führer in der 68. Minute wegen groben Foulspiels glatt Rot, Bayern Kickers spielte fortan in Unterzahl. Die Gäste verteidigten in der Folge aufopferungsvoll, mussten jedoch in der 79. Minute auch noch die Ampelkarte von Abwehrmann Hans-Peter Werner verkraften, der sich innerhalb von nur 120 Sekunden zwei gelbwürdige Fouls leistete. Der SK Lauf konnte zunächst mit der doppelten numerischen Überzahl nur wenig anfangen. Zwar spielte die Mannschaft des inzwischen eingewechselten Spielertrainers Thomas Ziemer optisch überlegen, die gefährlicheren Möglichkeiten kreierten aber die Gäste, die immer wieder schnell umschalteten und die sich bietenden Räume zu zielstrebigen Kontern nutzten. Bei einem ebensolchen agierte in der 80. Minute Kiymaz zu eigensinnig, als er bei einer Überzahlsituation selbst den Abschluss suchte, statt die mitgelaufenen Mitspieler zu bedienen und die gute Chance war dahin. Vier Zeigerumdrehungen später bediente der immer stärker werdende Meyer den auf links durchgestarteten Erkin Angin, der mit seinem Linksschuss allerdings am gut reagierenden Kaas scheiterte. 60 Sekunden später behielt dann der eingewechselte Tamas Dencs die Nerven und sorgte für die vermeintliche Vorentscheidung. Wieder bereitete Meyer mustergültig vor, Dencs behauptete den Ball hervorragend, ehe er den Ball cool vorbei an Kaas zum 3:1 ins Netz schob.

Einer der Hauptdarsteller in einer nervenaufreibenden Schlussphase war der eingewechselte Tamas Dencs (am Ball), der zum zwischenzeitlichen 3:1 für den FC Bayern Kickers traf. Doch auch die Zwei-Tore-Führung der Gäste geriet in doppelter Unterzahl und der insgesamt siebenminütigen Nachspielzeit noch einmal ins Wanken. Am Ende entführte die Halilic-Elf durch ein 3:2 eminent wichtige drei Zähler im Kampf um den Klassenerhalt.
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Wer nun das Spiel als entschieden ansah, sah sich jedoch getäuscht. In der insgesamt siebenminütigen Nachspielzeit versuchten die Hausherren noch einmal alles und sorgten mit ihren langen Bällen in Richtung Gäste-Strafraum immer wieder für brenzlige Situationen. Spätestens nach dem Anschlusstreffer des SKL durch den eingewechselten Lukas Gerstacker in der 94. Minute begann der Auswärtsdreier der Kickers noch einmal zu Wanken. Mit Glück, Geschick und einer Menge Leidenschaft brachten die Gäste den knappen Vorsprung dann aber über die Zeit. Der FC Bayern Kickers schiebt sich damit in der Tabelle am SK Lauf vorbei und hat nun vorerst nur noch einen Zähler Rückstand auf das rettende Ufer. Für den SK Lauf hingegen rückt nach der Niederlage das Ziel Klassenerhalt in immer weitere Ferne.

Lauf: Kaas, M. Fischer (71. Gül), Bittner (71. Gerstacker), Müller, S. Rothhaar, Gunawardhana, Sögütlü, Kellner (62. Ziemer), Waldmann, Werrmeyer, D. Rothhaar

Bayern Kickers: Bidner, Pazin, Lopatta, Werner, Galuska, Sundelin, Bozic (61. Angin), Özdemir (46. Kacar), Führer, Kiymaz (83. Dencs), Meyer

Tore: 1:0 D. Rothhaar (23.), 1:1 Führer (30.), 1:2 Kiymaz (64.), 1:3 Dencs (85.), 2:3 Gerstacker (90.)

SR: Kube (TSV Spalt) / Zuschauer: 190

Gelb-Rote Karte: Werner (Bayern Kickers) wegen wiederholten Foulspiels (79.)

Rote Karte: Führer (Bayern Kickers) wegen groben Foulspiels (68.).