Einen kontinuierlichen Aufstieg erlebte der FC Bayern Kickers unter der Regie von Trainer Jasmin Halilic. Neben der famosen Kreisliga-Meisterschaft 2010 wurden die Kleinreuther insbesondere im Winter zu Titelsammlern und erreichten im Futsal gar nationale Bekanntheit. Alles andere als planmäßig verlief dagegen bisher die laufende Saison, in der man auf dem vorletzten Rang der Bezirksliga liegt. Im Trainingslager setzten Verein und Trainer ein klares Zeichen für die Zukunft und einigten sich darauf, auch im kommenden Spieljahr weiter zusammenzuarbeiten. 

Fast schon ein wenig beängstigend war die Erfolgsgeschichte des FC Bayern Kickers Nürnberg im Laufe der letzten Jahre. Der kleine Klub aus dem Nürnberger Norden, der über Jahrzehnte nie über ein Dasein als graue Maus in der B-Klasse (heutige Kreisklasse) hinauskam, schaffte 2007 mit seinen jungen Eigengewächsen den Sprung in die Kreisliga unter der Regie des langjährigen Trainers Yilmaz Iriz, der Bayern Kickers schon 2001 zur A-Klassen-Meisterschaft geführt hatte und heute die DJK Fürth erfolgreich coacht.

Jasmin Halilic (40) erlebte den Kreisliga-Aufstieg der Kleinreuther noch als Gegner, damals in Funktion als Spielertrainer des FC Bosna. Seit dem Sommer 2007 - der Verein feierte neben dem Aufstieg in die Kreisliga sein 100-jähriges Jubiläum - eilte BaKi von Erfolg zu Erfolg: mit Trainer Halilic. Nachdem sich die Truppe auf Anhieb in den Top fünf der Kreisliga etablierte, folgte 2009/10 der große Wurf, als man ohne Niederlage die Meisterschaft in einem nervenaufreibenden Kopf-an-Kopf-Rennen mit Cagrispor holen konnte. Im ersten Bezirksligajahr stand man zwischenzeitlich gar auf Rang zwei, ehe eine Verletztenmisere begann, die Bayern Kickers vor arge Probleme stellte. Am Ende der Saison reichte es immerhin noch zu einem beachtlichen siebten Tabellenplatz, doch das Verletzungspech verfolgte die Nordstädter auch in der Hinrunde der aktuellen Saison und spiegelt sich auch derzeit in Rang 15 wider.

Bereits zum vierten Mal konnte der FC Bayern Kickers samt Anhang ein Wintertrainingslager in Kroatien abhalten und sich dort auf die bevorstehenden Aufgaben vorbereiten.
Foto: privat

"Wir wissen die Gründe, warum wir in dieser Saison so schlecht dastehen", sagt BaKi-Vorstand Klaus Hoffmann und meint damit neben dem lange anhaltenden Verletzungspech auch manche Undiszipliniertheit, die es auszumerzen galt. Von personellen Kurzschlussreaktionen aufgrund des schlechten Tabellenstandes - neun Punkte fehlen aktuell zum rettenden Ufer - hält man in Kleinreuth nichts. "Wir sind mit der Arbeit unseres Trainers nach wie vor sehr zufrieden. Die Art und Weise wie Jasmin mit der Mannschaft arbeitet, welches Engagement auch nach fast fünf Jahren hier noch immer an den Tag gelegt wird - für uns gab es nie einen Anlass zur Trainerdiskussion. Im Gegenteil, ich bin froh, dass wir uns im Trainingslager auf eine weitere Zusammenarbeit verständigen konnten und bin nicht nur durch dieses Gespräch fest davon überzeugt, dass es eine gemeinsame erfolgreiche Zukunft hier gibt", betont Hoffmann und fügt hinzu, dass die Vereinbarung auch für den Fall des Abstieges gelte.

Trotz einer Neun-Punkte-Hypothek geht der FC Bayern Kickers nicht ohne Zuversicht in die restliche Bezirksliga-Saison.
Foto: fussballn.de

Der inzwischen dienstälteste Trainer der Bezirksliga sieht seine Arbeit in Kleinreuth ebenfalls noch lange nicht als abgeschlossen an. "Es ist ein sehr positives und angenehmes Arbeiten hier bei Bayern Kickers möglich", so Trainer Jasmin Halilic gegenüber fussballn.de. "Die Möglichkeiten, die den Spielern hier gegeben werden, sind gut und das Umfeld stimmt. Sowohl Vorstand Klaus Hoffmann macht unglaublich viel für die Mannschaft und der neue Spielleiter Achim Mletzko führt die hervorragende Arbeit seines Vorgängers Werner Sommer fort." Insgesamt wirkt das Zusammenspiel, insbesondere mit Saim Kök, dem Trainer der 2. Mannschaft, und das Vereinsleben, trotz der aktuellen Tabellensituation, bei Bayern Kickers sehr harmonisch und auch Halilic bestätigt, dass das Vertrauensverhältnis und "das Leben, das im Verein steckt", der ausschlaggebende Punkt für die Vertragsverlängerung im Winter waren.

Dennoch weiß man im Nürnberger Norden, was die Stunde geschlagen hat und auch der Trainer ist sich der Schwere der Aufgabe bewusst, die den FC Bayern Kickers in der Rückrunde erwartet. "Es wird wichtig sein, dass wir gut aus dem Winter heraus kommen. Und dass es ein steiniger und harter Weg sein wird den Klassenerhalt zu schaffen, ist uns klar. Aber wir haben eine gute und konstruktive Vorbereitung hinter uns und es hat sich ein richtiger Teamspirit entwickelt. Wir sind noch lange nicht abgestiegen." Auch die sieben Neuzugänge im Winter sollen beim Unterfangen Klassenerhalt helfen. "Die Neuzugänge wurden gut integriert und haben im Trainingslager einen guten Eindruck hinterlassen", so Halilic über die Verstärkungen. Ob die schwere Aufgabe am Ende bewältigt werden kann, bleibt abzuwarten. Eines scheint jedoch klar zu sein: die Kontinuität in Kleinreuth hat Bestand.

FC Bayern Kickers

Neuzugänge:

Angin (Dergahspor), Eryalcin (SC Türk Genc), Führer (TSV Kornburg), Sundelin (TSV Johannis 83), Hulm, Isik (beide reaktiviert), Pazin (zurück nach Auslandsaufenthalt)

Abgänge:

Karokh, Lugbunari (beide SV Seligenporten II)

Trainer: Jasmin Halilic (seit 07/2007)

Aktuelle Platzierung: Platz 15 (15 Punkte)

Saisonziel: Klassenerhalt

Meisterschafstfavorit:  ASV Pegnitz