Für Aufsehen und Unmut sorgte am vergangenen Wochenende die Spielabsage des SV 73 Süd II "mangels Spieler". Kurz vor dem geplanten Anpfiff der Kreisliga-Partie der U23 der Süder beim Spitzenreiter ASV Veitsbronn lies Süd-Coach Haki Imeri mitteilen, dass seine Mannschaft nicht antreten werde. Die Süder Abteilungsleitung um Dieter Rebel zeigte sich empört über die Absage und hatte interne Aufklärung angekündigt. Diese hatte zur Folge, dass der Verein nun eine auserordentliche Kündigung gegen den Trainer aussprach. Bis zum Saisonende wird Giovanni Selce, der die Truppe bereits im Herbst interimsmäsig coachte, einspringen.

Allzu überraschend kam die Meldung am Mittwochabend nicht, dass der Verein Haki Imeri nun von seinen Ämtern als Trainer der U23 und U17 entbunden hat, schlug die Nachricht der Spielabsage in Veitsbronn bereits bei Bekanntwerden während des BOL-Spiels der "Ersten" gegen Buckenhofen hohe Wellen. "So eine Aktion ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten", echauffierte sich Rebel und gab an, dass das Spiel wohl aus "Lustlosigkeit" abgesagt wurde und die behauptete Anzahl der Spieler nicht den Tatsachen entsprach. "Wir hätten auf jeden Fall antreten können, hätten auch Unterstützung von Seiten Azzurris oder aus dem Nachwuchs erhalten, umso mehr ärgert es mich, wenn ein Trainer unseres Vereins so eine für uns alle blamable Aktion initiiert", so Rebel, der weiter ausholt: "Die Kreisliga ist keine Schlamperei, viele Mannschaften wären froh, wenn sie dort spielen dürften. Wir geben uns der Lächerlichkeit preis, wenn wir betonen, dass uns die U23 am Herzen liegt und dann so ein Vorfall geschieht", zeigte der Abteilungsleiter keinerlei Verständnis.

Giovanni Selce wird die Süder U23 bis zum Saisonende trainieren, danach wird ein neuer Coach das Kreisliga-Team führen.
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In enger Absprache mit der Vorstandschaft und der Jugendleitung um Gerhard Zenker und dessen Stellvertreter David Gügel zog der Klub nun seine Konsequenzen und sprach am Mittwochabend nach dem Spiel der Süder B-Junioren, die Imeri sehr erfolgreich trainiert hatte, in Neumarkt (die U17 der Süder siegte mit 3:1 und steht auf Rang zwei in der Bezirksoberliga) die außerordentliche Kündigung aus. "Nicht nur, dass wir unsere eigenen Spieler der U23 massiv vor den Kopf stoßen, auch gegenüber dem Gegner ASV Veitsbronn, allen Zuschauern, Schiedsrichtern und dem Bayerischen Fußballverband ist das ein nicht hinnehmbares Verhalten", setzten die Süder ein klares Signal aufgrund des "bewussten" Nichtantretens.

Bis zum Saisonende wird Giovanni Selce einspringen und sich zusammen mit dem erfahrenen langjährigen Co-Trainer Kurt Bauereiß um die U23 kümmern. Danach soll ein neuer Trainer kommen. Im Bereich der überaus erfolgreichen U17-Junioren hat sich die Jugendleitung auf eine interne Lösung verständigt.

Haki Imeri zeigte sich vor allem über die Entscheidung, sich im Jugendbereich von ihm zu trennen, enttäuscht. "Wir haben eine super Mannschaft, die Jungs waren richtig sauer und wütend, als sie die Entscheidung des Vereins mitgeteilt bekamen. Ich möchte aber nicht, dass sich die Spieler jetzt stur zeigen. Sie sollen die Saison auf jeden Fall vernünftig zu Ende spielen, denn anders wäre keinem geholfen", erklärt Imeri, der betont, die Spielabsage gegenüber dem BFV nicht kommuniziert zu haben ("Dazu habe ich keine Befugnis!") und verweist auf den Spielleiter Metin Coskunirmak, der bei Kreisspielleiter Thomas Raßbach anrief.

"Es steht außer Frage, das Haki Imeri sportlich gesehen, ein Top-Trainer unsere Jugendmannschaft war", lobt Rebel die Trainertätigkeit von Imeri, der seit 18 Jahren ununterbrochen als Jugendtrainer, davon die letzten vier Jahre beim SV 73 Süd, tätig war. Im November 2010 kam Imeri dem Wunsch der Abteilungsleitung nach, den vakanten Trainerposten der U23 zu übernehmen. Doch so gut die Arbeit mit der U17 auch lief, bei der U23 sollten die Voraussetzungen der Zusammenarbeit nicht stimmen.

Den Grund der Entlassung sieht Imeri in "atmosphärischen Strömungen" und internen "Machtgehabe", während die Abteilungs- und Jugendleitung, sich zumindest in der Entscheidung Imeri von seinen Ämtern zu entbinden, absolut einige zeigten. "Diese nachweislich unnötige Spielabsage, ist nicht hinnehmbar", ließen die Süder verlauten und werden dabei von der Aussage von Kreisspielleiter Thomas Raßbach gestützt, der gegenüber fussballn.de bestätigte, dass er bei seinem Telefonat mit dem ASV Veitsbronn am Spieltag unterrichtet wurde, dass sich bereits neun Spieler vor Ort befanden und die durch den Anruf des Spielleiters vorgegebenen sieben Spieler nicht den Tatsachen entsprachen. Laut Aussage des Vereins sollten mit Unterstützung der Dritten Mannschaft (FC Azzurri) fünf weitere Spieler folgen, die "abfahrbereit" am Süder Sportgelände waren.

Wie auch immer der Vorfall intern zu bewerten ist, Fakt ist, dass am Sonntag der Ball beim Heimspiel der U23 gegen den ESV Rangierbahnhof wieder rollen wird. Nach den Stellungnahmen und Entschuldigungsschreiben des Vereins gegenüber der Kreisspielleitung, muss nun das Sportgericht über das Strafmaß des Spielausfalls entscheiden.