Waldemar Radetz tritt beim VfL Nürnberg ab
45 Jahre war er im Amt. Nun, im zarten Alter von 75 Jahren hat Waldemar Radetz seine Tätigkeit, die Ausbildung und das Trainieren von Fusballtorhütern an den berühmten Nagel gehängt. Er hinterlässt grose Fusstapfen, die erst einmal ausgefüllt werden müssen, steht aber weiter mit seinen Ratschlägen zur Verfügung, denn am Sportplatz wird man ihn nicht vermissen müssen.
Er war immer sehr beliebt beim VfL Nürnberg und bei seinen Schützlingen und wurde bis zuletzt trotz seines fortgeschrittenen Alters von allen respektiert. „Waldy“ galt seit jeher als Spezialist für Training im Sandkasten, aber auch das Über-Bierbänke-Hüpfen hatte er oft genug auf dem Plan. Leicht machte es der Trainer seinen Torhütern nicht und wurde nicht selten als Schinder-Hannes apostrophiert. Trotzdem fanden alle Torhüter das Training vielseitig, wenn auch sehr anspruchsvoll, aber letztlich hat jeder davon profitiert - vor allem "produzierte" Waldy zumeist sehr verlässliche Torhüter, vorausgesetzt, sie nahmen seine Weisungen an. Zu seinen Fittichen gehörten mit Arthur Hopp, "Puma" Koltzenburg, Roland Sandner oder Matthias Roth Torhüter, die sich über den Kreis Nürnberg/Fürth hinaus einen Namen geschaffen haben.
Mit Waldemar "Waldy" Radetz tritt nicht nur eine Torwarttrainerlegende, sondern auch ein VfL-Unikat ab.
Foto: VfL
Ein Blatt vor den Mund nehmen, nein, das ist noch nie seine Stärke gewesen und so wusste jeder, woran er bei ihm war. Und wehe, ein Feldspieler äußerte sich belustigt über das vermeintlich leichte Leben eines Torwarts, dann erging herzliche Einladung für ein Torwarttraining unter ihm und es kehrte schnell wieder Ruhe ein. Aber es gibt für Waldy natürlich auch ein Leben neben dem Platz, so dass auch Ehefrau und Freunde nicht zu kurz kommen. Er ist immer für einen Spaß zu haben und gilt nicht gerade als ein Kind von Traurigkeit. Außerdem ist er ob seiner berühmt berüchtigten Sprüche "gefürchtet" ("Torleute haben doch alle einen auf dem Zylinder"). Zu den Heimspielen ist er fast immer präsent und im Sportheim gönnt er sich seine "rote Brühe", wie er liebevoll den Rotwein nennt. Noch immer ist sein Rat gefragt, so dass sein Knowhow auch nach seiner aktiven Zeit erhalten bleibt.
Der VfL Nürnberg bedankt sich für die geleistete Arbeit und wünscht seiner Torwarttrainerikone alles Gute für die Zukunft.