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Artikel veröffentlicht am 18.06.2009 um 20:36 Uhr
450 Minuten Relegation ohne Happy-End
Buchenbühler AbstiegsschmerzASV Buchenbühl - SV Pfeil Burk 1:2 nach VerlängerungVier Relegationsspiele hatten die Buchenbühler bestritten, dreimal musste die Roth-Elf dabei in die Verlängerung, doch all der Kampf und Einsatzwille reichte am Ende nicht aus - der ASV Buchenbühl steigt in die A-Klasse ab! Nach der 1:2-Niederlage nach Verlängerung gegen den SV Pfeil Burk steht der ASV nun vor einem Neuaufbau in der untersten Spielklasse. Nach regulärer Spielzeit stand es noch 1:1-Unentschieden. In der 115. Minute köpfte Pfeil-Torjäger Michael Beck dann die Elf von Spielertrainer Gerald Lechler zum Aufstieg.
Von Michael Watzinger und Marco Galuska
ASV Buchenbühl - SV Pfeil Burk 1:2 nach Verlängerung

Vier Relegationsspiele hatten die Buchenbühler bestritten, dreimal musste die Roth-Elf dabei in die Verlängerung, doch all der Kampf und Einsatzwille reichte am Ende nicht aus - der ASV Buchenbühl steigt in die A-Klasse ab! Nach der 1:2-Niederlage nach Verlängerung gegen den SV Pfeil Burk steht der ASV nun vor einem Neuaufbau in der untersten Spielklasse. Nach regulärer Spielzeit stand es noch 1:1-Unentschieden. In der 115. Minute köpfte Pfeil-Torjäger Michael Beck dann die Elf von Spielertrainer Gerald Lechler zum Aufstieg.


Der ASV Buchenbühl musste sich nach grosem Kampf und nach insgesamt anderthalb Stunden in Unterzahl, der Mannschaft des SV Pfeil Burk mit 1:2 nach Verlängerung geschlagen geben. Früh in Unterzahl geraten, gelang es dem Kreisklassisten in der zweiten Hälfte der Partie das Spielgeschehen mehr und mehr an sich zu reisen, doch liesen zum Ende deutlich die Kräfte nach. In der Verlängerung hatte dann der A-Klassenzweite aus dem Ansbacher Raum dann das bessere Ende für sich.
Nachdem beide Mannschaften zu Beginn recht zaghaft agierten, war es Burks Toptorjäger Michael Beck, der in der siebten Spielminute erstmals für Gefahr sorgte. Mit einem gekonnten Schuss aus 17 Metern halbrechter Position zwang er ASV-Schlussmann Georg Sendelbeck zu einer schönen Parade. In der 18. Spielminute war es erneut Michael Beck, der für Unruhe im Buchenbühler Strafraum sorgte. Sein Schuss aus der Drehung konnte allerdings in höchster Not geblockt werden. Nur kurze Zeit später konnte dann auch Becks Sturmpartner, der bullige Tobias Weber mit einer Doppelchance auf sich aufmerksam machen. Zunächst mit einem gefährlichen 30-Meter-Freistos, den Sendelbeck zur Ecke abwehrte. Anschliesend köpfte er nach dem Eckball aus guter Position knapp über das Gehäuse. Überhaupt war der SV Pfeil Burk das klar tonangebende Team, wenn auch der Rückenwind die Dominanz etwas unterstütze.

Sturmphase des SV Pfeil BurkDer souveräne Kapitän Andreas Beck trieb seinen SV Pfeil immer wieder an.
Foto: fussballn.de
In der 30. Minute dann ein überhartes Einsteigen von Pfeil-Kapitän Andreas Beck am bis dato sehr lauffreudigen Buchenbühl-Stürmer Francesco Restino. Dieser verlor am Boden liegend kurz die Nerven. Der Schiedsrichter schickte den Angreifer daraufhin wegen Tätlichkeit mit „Rot“ vorzeitig zum Duschen.
Vier Minuten nach dem Feldverweis dann in Unterzahl die erste Gelegenheit des Spiels für Buchenbühl. Nach Vorarbeit von Stümer Sedat Kudal versuchte sich der äuserst aktive Christian Marek aus ca. zwölf Metern per Seitfallzieher. Der Versuch ging allerdings deutlich über das Tor von Pfeil-Torhüter Christian Blank. Drei weitere Möglichkeiten vergaben die spielstarken Burker noch in der Hälfte eins. Zunächst prüfte erneut Michael Beck den gegnerischen Keeper per Distanzschuss (35.), anschliesend tauchte Mittelfeldspieler Sven Clausen, nach kapitalem Fehler von ASV-Libero Andreas Vogel, freistehend vor Sendelbeck auf. Wieder konnte der gute Schlussmann einen möglichen Rückstand vereiteln (39.). In der 42. Minute hatte er allerdings Glück, als der schnelle Michael Beck mit letztem Einsatz einen Ball, der nur noch wenige Zentimeter von der Torauslinie entfernt war, haarscharf neben das Buchenbühler Tor setzte.

Kein Elfmeter für Buchenbühl!In dieser Szene entschied der gute Referee Feigel auf "Schwalbe" gegen ASV-Stürmer Kudal.
Foto: fussballn.de
Nachdem sich der ASV in erster Linie beim starken Rückhalt Sendelbeck für das 0:0-Halbzeitresultat bedanken konnten, bissen sich die Mannen um Kapitän Soner Gülbas in Unterzahl immer besser in die Begegnung. Der Spielführer war es auch, der eine Minute nach Wiederanpfiff einen Schuss aus halbrechter Position knapp links neben das Pfeil-Tor schoss. Nur 120 Sekunden später hatte ASV-Sturmtank Marek Pech, als seine abgerutschte Flanke unerreichbar für Blank an den linken Außenpfosten klatschte. Auch ein Fernschuss Mareks nur kurze Zeit später fand den Weg ins Tor nicht. Der ASV, der den Gegner trotz Unterzahl nun fast ausschließlich in deren Hälfte einschnüren konnte, hatte auch in seinen nächsten Aktionen Pech. So vergaben Rafael Dicsi, sowie erneut Marek per Freistoß gute Gelegenheiten (61. und 66.).
Dann, in der 76. Spielminute die in dieser Phase nicht mehr unverdiente Führung für den ASV Buchenbühl. Einer der vielen aus der eigenen Hälfte in Richtung Tor gedroschenen Freistöße durch Vogel, konnte Blank nicht festhalten, Stürmer Kudal sagte „danke“ und schob den Abpraller aus kürzester Entfernung ins Tor. Doch die Freude über die Führung währte nicht lange. Praktisch im direkten Gegenzug nutzte Pfeil-Mittelfeldspieler Sven Clausen seinen Freiraum am rechten Flügel zu einer Flanke, die der völlig alleingelassene Gregor Früh am zweiten Pfosten per Grätsche in die lange Ecke drückte.
Danach brach erneut Marek am linken Flügel durch und setzte seinen Abschluss knapp neben das Tor. Beflügelt durch den postwendenden Ausgleichstreffer und den lautstarken Fanblock riss nun wieder der SV Pfeil Burk das Geschehen an sich. Gute Gelegenheiten durch den eingewechselten Spielertrainer Gerhard Lechler (80., 81., 85.) blieben allerdings ungenutzt.

Kopfballchance für LechlerDer kopfballstarke Spielertrainer Lechler sorgte für Belebung im Angriffsspiel der Burker.
Foto: fussballn.de
Folglich konnte in den 90 Minuten noch kein Sieger ermittelt werden. Für den ASV Buchenbühl bedeutete dies im vierten Relegationsspiel die dritte „Zusatzschicht“.
Man merkte beiden Mannschaften deutlich an, dass sie bei sommerlichen Temperaturen viel Kraft gelassen hatten. Große Möglichkeiten blieben zunächst aus. Erst in der 102. Minute dann die Riesenmöglichkeit für die weiterhin wacker kämpfenden Buchenbühler. Der sehenswerte Doppelpass zwischen ASV-Routinier Alfred Walter und Christian Marek hebelte die komplette Abwehr des SV Pfeil Burk aus. Doch Marek scheiterte am herausstürzenden Torhüter Blank, des seinen Fehler mit dieser Parade wieder vergessen machen konnte. Zwei Minuten später köpfte Walter nach einem langen Einwurf zu unplatziert auf das Burker Tor. In der 109. Minute hatte erneut Marek die Führung für die Nordstädter auf dem Fuß. Nach seinem Solo fehlte ihm allerdings bei seinem Abschluss deutlich die Kraft. Dann stemmte sich noch einmal der SV Pfeil Burk gegen das anstehende Elfmeterschießen. Acht Minuten vor Spielende die Doppelchance der Grün-Weißen. Der Schussversuch von Michael Beck wurde noch geblockt, den anschließenden Kopfball setzte erneut Lechler knapp neben das Tor. Wiederum nur zwei Zeigerumdrehungen später die nächste hundertprozentige Möglichkeit für den eingewechselten Coach. Freistehend aus kürzester Distanz vergab er gegen den überragend parierenden Sendelbeck.

Christopher Kuhnke gegen Andreas BeckUnd da war der Ball dann weg. Ein folgenschwerer Ballverlust für den ASV Buchenbühl.
Foto: fussballn.de
In der 115. Minute war der so hervorragend aufgelegte Schlussmann allerdings machtlos. Nach einem fatalen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung des ansonsten starken Buchenbühler Abwehrspielers Christopher Kuhnke, hatte der nach 45 Minuten eingewechselte Dennis Horndasch auf dem rechten Flügel alle Zeit der Welt. Seine langgezogene Flanke köpfte Goalgetter Michael Beck unhaltbar als Aufsetzer ins lange Eck. Nach dem 1:2 des SV Pfeil Burk war nun die Moral des ASV gebrochen. Sämtlichen Aktionen fehlten am Ende, auch bedingt durch den hohen Kräfteverschleiß, die Durchschlagskraft.
So musste sich der ASV Buchenbühl am Ende dem SV Pfeil Burk, der mit dem 2:1-Sieg nach Verlängerung nach mehreren erfolglosen Anläufen nun endlich den Weg über die Relegation in die Kreisklasse findet, geschlagen geben. Der ASV Buchenbühl hingegen verabschiedet sich trotz einer hervorragenden kämpferischen Leistung in Richtung A-Klasse.

Stimmen zum Spiel:

Soner GülbasSoner Gülbas

(Kapitän ASV Buchenbühl): "Zum dritten Mal in der Verlängerung! Ich bin kaputt und enttäuscht. Die Verletzungsmisere in der Rückrunde mit dem Ausfall von 4-5 Stammkräften hat sich am Ende ausgewirkt. Dann bekommen wir noch so einen dummen Platzverweis und müssen in Unterzahl spielen. Nun müssen wir einen Neuaufbau starten - mit mehr Konstanz im Team. Ich denke, dass viele Spieler, die erst seit kurzem in Buchenbühl sind, den Verein wohl wieder verlassen. Die Stammkräfte aber werden bleiben (müssen), sonst zerbricht hier alles."



Christian MarekChristian Marek

(ASV Buchenbühl): "In der ersten Hälfte waren die Burker klar überlegen. Nach dem Platzverweis hat die Mannschaft eine tolle kämpferische Leistung geboten und das Spiel ausgeglichen gestaltet. Nach der Führung dürfen wir uns nicht so einen Stellungsfehler leisten und den Gegner wieder ins Spiel bringen. In der ersten Hälfte der Verlängerung muss ich das 2:1 machen. Am Ende hatte ich das Gefühl, dass sich jeder nur noch ins Elfmeterschießen retten wollte."
 



Buchenbühl:

Sendelbeck, Dicsi, Rühl, Kuhnke, Vogel, Gülbas, Marek, H. Minameyer (62. Plank), Kudal, Walter, Restino



Pfeil Burk:

Blank, Böckler (74. Lechler), Penner, Müller, A. Beck, Clausen, Früh, Stark, Weber (46. Horndasch), Fischer, M. Beck



Tore:

1:0 Kudal (76.), 1:1 Früh (77.), 1:2 M. Beck (115.)



SR:

Feigel (SV Leerstetten) / Zuschauer:

300 beim TSC Weißenbronn



Rote Karte:

Restino (Buchenbühl) wegen Tätlichkeit (30.)



 



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