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Artikel veröffentlicht am 02.12.2015 um 14:54 Uhr
"Ich weiß zu schätzen, was ich hier habe"
Ugur Cankaya verschwendet keinen Gedanken mehr ans Aufhören bei Eyüp Sultan - und auch nicht an höhere Ligen - Auf dem dritten Rang überwintert der SV Eyüp Sultan in der Kreisliga Nürnberg, Coach Ugur Cankaya, der sich in der vergangenen Saison noch hinterfragte, ob er als Trainer weitermachen möchte, hat jene Gedanken längst verworfen. Seine Mannschaft liefert ihn jede Menge Gründe, warum es ihn derzeit so viel Spaß macht, Trainer der Sultane zu sein.
Von Marco Galuska

Fragt man Ugur Cankaya nach dem Erfolgsrezept seiner Truppe in der laufenden Saison im Vergleich zum holprigen Spieljahr davor, so muss der 35-Jährige, der den Verein wohl wie kein anderer kennt, ein wenig überlegen: "Also die Qualität der Mannschaft war ja schon immer da. Das habe ich ja damals auch gesagt. Nur hatten die Ergebnisse eben nicht entsprechend gepasst. Das ist jetzt deutlich besser, auch wenn wir nicht so sehr viel besser spielen."


Freilich stehen die Neuzugänge wie Burak Babur und Serhat Ülkü für spielerische Klasse und passen gut in die Mannschaft, doch allein die Neuen machen den Unterschied beim Team von der Steinplatte nicht aus. Dennoch erwiesen sich jene Ergänzungen im ohnehin guten Kreisliga-Team als Gewinn. "Ich muss den Günni schon besonders loben, weil er sehr viel positive Energie in die Truppe bringt", sieht Cankaya in seinem Torwart Gökhan Cakmak einen wichtigen Mosaikstein in einem längst nicht mehr so fragilen Gebilde.


Gökhan Cakmak

Cankayas Lob für die positive Energie aus dem Tor: Gökhan Cakmak.
Foto: fussballn.de


Cankaya geht weiter auf Ursachenforschung: "Die Mannschaft ist als solche besser zusammengewachsen. Beispielsweise waren wir bei der Hochzeit von Mehmet Karanfil neulich komplett vertreten. Die Stimmung im Team ist hervorragend. Die Jungs haben Spas am Fusball. Ich glaube, das macht schon sehr viel aus, dass es dann auf dem Platz auch so gut läuft."


Jenen Spas spürt Cankaya auch bei seiner Aufgabe als Trainer. Im vergangenen Winter noch hinterfragte sich das Eyüp-Urgestein kritisch, ob nicht eine Veränderung auf dem Trainerposten für die Truppe besser sei. Mittlerweile ist er überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war, weiter der Coach bei dem Klub zu bleiben, den er als Spieler und Funktionär über Jahre entscheidend geprägt hat und diesen zu einem Aushängeschild der türkisch-stämmigen Klubs machte. "Ich sehe das ein bisschen so wie bei Bayern Kickers mit Jasmin Halilic. Wenn ein Trainer so zu einem Verein und vor allem einer Mannschaft passt, muss man nicht darauf schauen, wie viele Jahre man das macht, sofern es eben passt. Wir haben da mittlerweile ein sehr familiäres Verhältnis."


Eyüp Sultan

Burak Babur stürmt für den SV Eyüp Sultan erfolgreich und erzielte schon acht Saisontreffer.
Foto: R. Hertrich


Als Tabellendritter und somit erster Verfolger der Aufstiegsplätze muss sich Cankaya die Frage gefallen lassen, wohin die Reise gehen soll. "Wir gehen jeden Sonntag auf dem Platz, um zu gewinnen. Sollte uns das immer gelingen, würden wir aufsteigen und es sicher auch mitnehmen. Aber ich will das etwas realistischer betrachten. Es gibt genügend Beispiele von Vereinen, die zu viel gewollt haben und dann in Schwierigkeiten gekommen sind. Ich fühle mich in der Kreisliga sehr wohl, das macht sehr viel Spaß hier eine gute Rolle zu spielen. Im Moment bin ich sehr, sehr zufrieden."


Trainingslager in Antalya / Andreas Graf kommt zurück


Jene Harmonie in der Truppe und im Umfeld belegen auch die Aktivitäten im Winter. Zum Abschluss der Vorbereitung geht es mit 18 Mann für eine Woche ins Trainingslager nach Antalya - bereits zum vierten Mal in Folge. "Personell wird sich bei uns nicht viel ändern. Andreas Graf wird auf eigenem Wunsch aus Raitersaich zu uns zurückkehren. Wir werden aber selbst nicht weiter aktiv. Unsere Mannschaft ist auch in der Breite qualitativ gut aufgestellt, wir konnten viele Verletzte kompensieren", nennt Cankaya doch noch einen wesentlichen Grund für den Erfolgund fügt an: "Ich weiß zu schätzen, welche Mannschaft ich habe."


Kompensieren muss man nach der Winterpause noch einmal das Fehlen von Freistoßspezialist Mehmet Karanfil, der aufgrund seiner Roten Karte im Spiel beim ASV Fürth noch für eine Partie gesperrt sein wird. Faruk Özkan muss für seinen Platzverweis im Spiel gegen Deutenbach gar drei Partien aussetzen. Dennoch sieht Cankaya den kommenden Aufgaben gelassen, aber nicht überheblich entgegen: "Mit Kalchreuth und ASV Fürth wollen zwei Mannschaften ganz sicher aufsteigen. Die Liga ist verrückt, da kann viel passieren - in jede Richtung."



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