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Artikel veröffentlicht am 27.05.2015 um 06:02 Uhr
ATSV Erlangen will mit Struktur zum Erfolg
Markert: "Wird eine ganz schwere, aber reizvolle Aufgabe" - Auch wenn der ATSV Erlangen durch die Verpflichtung gleich mehrerer regionaler Fußball-Größen in die Favoritenrolle der kommenden Saison schlüpft, so sieht Abteilungsleiter Jörg Markert eine ganz schwere Aufgabe auf den Verein zukommen, um die Vision von einem "strukturierten, erfolgreichen Stadtverein" in die Realität umzusetzen.
Von Marco Galuska

Ende 2010 begann Jörg Markert beim SC Eltersdorf ein ehrgeiziges Projekt. Die ehemals nur im Breitensport tätige Nachwuchsarbeit wurde kräftig umgekrempelt und über die Jahre zu einen der führenden Adressen hinter den Profivereinen in der Region entwickelt. "Es ist unheimlich schwer, ein solches Top-Niveau in Landes- oder gar Bayernliga zu halten. Da braucht man immer wieder neue Spieler, weil die Entwicklung ja nicht bei der gesamten Mannschaft für die nächste Altersstufe in entsprechender Liga zu stemmen ist; vor allem aber braucht man gute Trainer und Eltern, die hinter der Sache stehen."


Markert könnte auch weiter aufzählen, man brauche den Verein, der das Konzept mitträgt. Dass dies in Eltersdorf zuletzt nicht mehr gegeben, die Fronten verhärtet erschienen und der Abschied letztlich nur noch logisch war, blieb aber ohnehin kaum einen mehr verborgen. Der scheidende Jugendleiter des SCE will auch nicht mehr weiter sich aufgrund der Vergangenheit grämen - auch wenn sicher ein wenig Wehmut ob der "schönen Zeit mit der tollen Entwicklung" mitschwingt - seine Zukunft als Funktionär liegt mittlerweile klar beim ATSV Erlangen, wo er mittlerweile die Fusball-Abteilung führt.


ATSV Erlangen


Abteilungsleiter Jörg Markert hat mit dem ATSV Erlangen einiges vor.
Foto: anpfiff.info


Mit an die Paul-Gossen-Strase, das ist kein Geheimnis, werden ihm Trainer und Spieler aus dem Nachwuchsbereich folgen, die "an das Jugendkonzept glauben" und dies mitgestalten wollen. Dass die Jugend die Zukunft für einen Herrenbereich erst nach einem langen, steinigen Weg sein wird, ein Aufbau Zeit, Geduld und Geld kostet, ist Markert, der als Spieler und Funktionär seit Jahrzehnten im Amateurfusball zu Hause ist, klar.


Quartett aus der Bayernliga / Dening-Transfer geplatzt


Um schon in der kommenden Saison erfolgreichen Fusball im Herrenbereich des ATSV bieten zu können, sozusagen den weiteren Weg für die Jugend zu ebnen, holte man namhafte Verstärkungen, angefangen bei Shqipran Skeraj, einst Profi in der 2. Liga, zuletzt beim SC Eltersdorf am Ball. Ein weiterer Regionalliga-Spieler, der derzeit verletzt ist, wird noch folgen, dies soll dann der vorerst letzte Transfercoup sein, nachdem man zuvor schon aus der Bayernliga Hakim Graine und Stephan Schreiber (beide FSV Bruck), sowie Ferdinand List und Florian Clausnitzer (beide Jahn Forchheim) zum ATSV lotsen konnte. Gemeinsam mit Trainer Helmut Wolff kommen Felix Burkel und Fabian Dollhäupl vom Landesligisten Baiersdorfer SV. Hingegen hat sich der Transfer von Rudi Dening, Keeper der SG Quelle Fürth U19, mittlerweile zerschlagen: "Wir haben gemerkt, dass das nicht passen würde", unterstreicht Markert, dass er mit genauem Auge die Kaderplanung vornimmt.


BSC Erlangen als Lehrbeispiel


"Unser Ziel ist es, einen Erlanger Stadtverein mit Tradition in den sehr guten Amateurbereich zu führen. Dazu haben wir Spieler geholt, die einen Bezug zur Stadt haben und unsere Vision teilen", erklärt Markert, der einen "Drei-Jahres-Plan für qualifizierten, durchstrukturierten Fusball in höheren Amateur-Ligen" den kommenden Jahren zugrunde legt. Sportlich gesehen seien die glorreichen Zeiten des BSC Erlangen durchaus ein Vorbild, allerdings nicht mit den finanziellen Konsequenzen, die man an der Schallershofer Strase heute noch ausbadet: "Wir werden ganz sicher keinen defizitären Haushalt haben", verspricht der Abteilungsleiter.


Moritz Fath

Auch auf Moritz Fath hofft man beim ATSV Erlangen nach seinem Kreuzbandriss.
Foto: ATSV


Ein 24-Mann-Kader soll für die Bezirksliga stehen. Die bereits vorhandenen Stammkräfte spielen dabei weiterhin eine wichtige Rolle. "Spieler wie Erhardt, Exner oder Müller könnten sicher auch schon jetzt in höheren Ligen spielen. Umso glücklicher sind wir, dass uns diese Jungs weiter erhalten bleiben. Außerdem hoffen wir auch auf Moritz Fath nach seinem Kreuzbandriss", lobt Markert das bestehende Gerüst beim ATSV auf dem Platz wie auch daneben: "Das Umfeld passt einfach perfekt, mit Reinhard Staab habe ich einen absoluten Topmann als Stellvertreter, zudem ist das Team um das Team super. Es hat sicherlich nur noch einer gefehlt, der die Richtung vorgibt und Dinge gemeinsam anschiebt."


"2. Mannschaft ist ein absolutes Schwert"


Auch wenn der ATSV Erlangen aufgrund der Neuverpflichtungen immer mehr in die Rolle des kommenden Bezirksliga-Favoriten rutscht, weiß Markert: "Ein Aufstieg lässt sich nicht planen!" Planen lassen sich aber die Strukturen, die dann über Jahre Ernte in Form von sportlichen Erfolgen, aber auch eine Heimat für den Breitensport, liefern soll. Hierbei sieht der ATSV-Abteilungsleiter neben der Jugend vor allem einen breit aufgestellten Herrenbereich als elementar wichtig, so ist für die Zukunft auch eine 3. Mannschaft geplant. Ein ganz entscheidender Baustein im Konstrukt des ATSV-Fußball ist zudem die 2. Mannschaft, die derzeit in der A-Klasse spielt. "Ein guter Unterbau ist ganz wichtig, auch damit die Jugend den Übergang in den Herrenbereich schafft. Die 2. Mannschaft ist ein absolutes Schwert im Verein, das wird oftmals total unterschätzt. Hier stehen wir noch ziemlich am Anfang, aber wir müssen daran arbeiten."


Eine 2. Mannschaft in der Kreisliga wäre sicherlich ein solcher Unterbau, wenn man das mittelfristige Ziel der 1. Mannschaft beim ATSV Erlangen mit Landes- oder Bayernliga beschreiben will. Damit dies nicht zu einer Stippvisite wird, dafür müsse der Verein über die entsprechende Struktur verfügen. Diese seiner Abteilung weiter zu verleihen, dass sei die "schwere, aber reizvolle Aufgabe", an der Markert mit seinem Team bastelt. Und diesmal soll der Aufbau von Jugend bis Herren eben auch ein ganzheitlicher sein.



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