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Artikel veröffentlicht am 29.10.2008 um 19:38 Uhr
Spannung oder Entspannung?: Der Spitzenreiter auf dem Prüfstand
Wenn der SV Lettenreuth am kommenden Sonntag in Unterleiterbach gastiert könnte die Liga an der Tabellenspitze wieder ein wenig spannender werden. Zuletzt gelang es dem Führungsduo ein kleines Punktepolster zwischen sich und die Konkurrenz zu legen. Die Konkurrenz ist unter anderem der FSV, der sich wieder "'ransaugen" will. anpfiff berichtet ausführlich vom Schlagerspiel der Bezirksliga und unterhielt sich vorab mit beiden Trainern.
Von Bernd Riemke
Wie ist die personelle Lage in Ihren Reihen vor dem Gipfeltreffen?
Oliver Müller (Trainer SV Lettenreuth): Wir haben eine Vielzahl Verletzter, die ich namentlich gar nicht aufzählen möchte, denn das zählt als Ausrede ohnehin nicht. Unsere Ausfälle konnten wir mit Leuten aus der so genannten zweiten Reihe gut kompensieren. Diese Spieler haben ihren Job gut gemacht und auch wenn wir personell arg gebeutelt sind, sind wir insgesamt noch stark genug.

Rolf Radeck (Trainer FSV Unterleiterbach):
Sehr schlecht - und das seit Wochen schon. Zuletzt konnten wir nur einen Ersatzspieler aufbieten bedingt durch Verletzungen und berufliche Unabkömmlichkeiten.

Trotz Personalsorgen hört man von Rolf Radeck keine Klagen. Die kleine Misere des FSV ist vielmehr "hausgemacht".
anpfiff.info

Ist die Partie in Unterleiterbach die große Chance, einen Verfolger vorläufig zu distanzieren?

Oliver Müller:
Ich glaube nicht, dass es eine Vorentscheidung um die vorderen Plätze gibt. Bis jetzt war kein Team so konstant, dass es souverän vorneweg ziehen konnte. Jeder hat seine Phasen in denen er schwächelt und das wird bis Saisonende so weitergehen. Wir hatten Glück, dass in unserer Phase, wo wir nicht gewinnen konnten auch die anderen Mannschaften Federn gelassen haben. Letztlich sind wir froh, dass wir dieses kleine Tief überstanden haben, doch auch gegen Unterleiterbach geht es nur um drei Punkte.

Ist es im umgekehrten Fall für Sie die vorläufig letzte Chance vor der Winterpause noch einmal Anschluss zu finden?

Rolf Radeck: Ich habe schon am Anfang der Saison gewarnt uns nicht nur aufgrund des Tabellenplatzes in Richtung Spitzenteam zu schieben. Letztlich werden wir dort landen, wo wir es auch verdient haben. Diese Bilanz könnte durch einen Sieg vorläufig geschönt werden oder real erscheinen, wenn wir verlieren. Ich denke nicht, dass wir so weit sind, um konstant in der Spitze mitzuspielen. Unser Kader ist zu klein und so konnte ich bislang erst einmal mit der gleichen Aufstellung wie in der Vorwoche beginnen. Meist sind es zwei bis drei Schlüsselpositionen, die wir ändern müssen. Außerdem trifft das geflügelte Wort "wenn man kein Glück hat, kommt auch noch Pech hinzu" auf uns vollkommen zu. Vom Glück sind wir wahrlich nicht verfolgt. Dennoch gehen wir einfach fahrlässig mit unseren Chancen um, die wir teilweise kläglich vergeben. Würden wir diese verwerten, stünden wir mit acht bis zehn Punkten weiter vorne und keiner würde nach Verletzungen, einem kleinen Kader oder Umstellungen fragen.

Hellt sich die Miene von Oliver Müller nach der schweren Auswärtshürde in Unterleiterbach wieder etwas auf?
anpfiff.info
Werden Sie denn nach dem bisherigen Saisonverlauf Ihre Ziele korrigieren?
Oliver Müller: Unsere Zielsetzung waren 35 Punkte und erst wenn wir die erreicht haben, können wir uns neu zusammensetzen. Das zweite Ziel war aus Einzelspielern wieder eine Mannschaft zu formen und ihr den Spaß am Fußball zurückzugeben. Das hat denke ich ganz gut geklappt.

Rolf Radeck:
Ich werfe eine Zielvorstellung erst dann um, wenn ich keinen Einfluss mehr darauf habe. Unser Ziel ist nach vor das gleiche - vorne mitspielen. Egal ob das die ersten Fünf oder sogar ersten Drei sein werden unser Blick ist auch immer nach hinten gerichtet, um die nachfolgenden Mannschaften auf Abstand zu halten.

Vor welchem Akteur des Gegners werden Sie sich besonders in Acht nehmen müssen?
Oliver Müller: Unterleiterbach hat sicher sehr gute Einzelspieler, die man ausschalten muss. Am meisten hat mir jedoch die Defensive imponiert, die sehr diszipliniert agiert und wenig Gegentore zulässt. Dass es für den FSV in Coburg nicht geklappt hat, ist mir gar nicht so recht, denn das war wohl ein Warnschuss vor den Bug. Unterleiterbach hätte mit seiner Niederlage lieber noch eine Woche warten sollen.

Rolf Radeck:
Mit Koch, Fischer, Ritzel oder von Berg ist der SV individuell sowohl aus dem Spiel heraus als auch bei ruhenden Bällen stark. Darauf werden wir unser Augenmerk legen, genauso wie der Gegner bei uns. Entscheidend ist am Ende die Tagesform. Wenn derjenige, der eine Sonderaufgabe zugeteilt bekommt einen Tag hat an dem gar nichts geht, können daraus spielentscheidende Situationen entstehen. Aber das ist ja das schöne und schlimme zugleich am Fußball - dass man das vorher eben nicht weiß.

Worin liegt Ihr großes Plus?

Oliver Müller:
Wir sind als Mannschaft schwer ausrechenbar. Viele denken, dass es bei uns nicht so läuft, wenn man zwei oder drei Schaltzentralen ausschaltet. Unsere Stärke ist aber wohl, dass wir aus vielen Positionen heraus torgefährlich werden können.

Rolf Radeck:
Wir versagen momentan im Kollektiv vor dem gegnerischen Tor. Ich hoffe, dass unser Torwart gegen den vermeintlich stärksten Sturm der Liga die Kiste sauber halten wird. Das kann nur dann funktionieren, wenn auch die Hintermannschaft wenig Zählbares für den Gegner zulässt und wieder die Null steht. Nach zuletzt zwei Niederlagen brauchen wir wieder so ein Spiel wie gegen Lettenreuth, in dem die Mannschaft ihr Gesicht zeigen muss.

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