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Artikel veröffentlicht am 21.06.2010 um 07:56 Uhr
Keine Zeit für Trauer
SVL muss den Abstieg abhakenfussballn.de A-Klasse 6Der SV Laufamholz hakt eine Krisensaison abDie Saison 2009/2010 ist Geschichte. Für den SV Laufamholz endete ein rabenschwarzes Fußballjahr am letzten Sonntag mit einer 1:2-Niederlage gegen den TSV Fischbach im entscheidenden Relegationsendspiel. Doch nach dem damit verbundenen Abstieg in die A-Klasse bleibt wenig Zeit zum trauern, beim Traditionsverein aus dem Nürnberger Osten ist der Blick schon auf die in kürze beginnende Vorbereitung zur neuen Spielzeit gerichtet.
Von Peter Breier
Der SV Laufamholz hakt eine Krisensaison ab

Die Saison 2009/2010 ist Geschichte. Für den SV Laufamholz endete ein rabenschwarzes Fusballjahr am letzten Sonntag mit einer 1:2-Niederlage gegen den TSV Fischbach im entscheidenden Relegationsendspiel. Doch nach dem damit verbundenen Abstieg in die A-Klasse bleibt wenig Zeit zum trauern, beim Traditionsverein aus dem Nürnberger Osten ist der Blick schon auf die in kürze beginnende Vorbereitung zur neuen Spielzeit gerichtet.



Blickt man auf die sportliche Entwicklung der letzten drei bis vier Jahre zurück – längst sind die Geschichten der „guten alten Zeit“, als der SVL noch in der Landesliga (102 Spiele, 122 Punkte) oder zumindest noch in der Bezirksliga mitmischte, nur noch Gesprächsthema in erlesenen Stammtischkreisen – so kam der Abstieg für viele dennoch überraschend.



Über Jahre hinweg hatten sich die wenigen der aktuell noch übrig gebliebenen Routiniers für den Aufstieg in die Kreisliga ins Zeug gelegt, doch es reichte am Ende nie. Als man im Herbst 2005 akut vom Abstieg bedroht war, sprang mit dem Ex-Vorstand der SG Quelle Fürth Günter Rubenbauer ein Alt-Laufamholzer ein und führte das Team unter Mithilfe vieler noch A-Jugendlicher auf den achten Rang. In der darauf folgenden Saison kam man wieder nicht so richtig in den Tritt, gesundheitliche Probleme zwangen Rubenbauer dann auch noch zu einer längeren Auszeit. Jürgen Oedinger, zweiter Vorstand und Trainer der A-Junioren, war es dann, der in enger Absprache mit Rubenbauer doch noch die Weichen für den Verbleib in der Kreisklasse stellte. Es folgten zwei mehr oder weniger problemlose Jahre, in denen der SVL unter der Leitung von Oedinger mit ein wenig mehr Konstanz sogar noch eine bessere Rolle als die Plätze acht und sechs hätte erreichen können. Zumindest aber schien das Abstiegsgespenst bis auf Weiteres Abstand genommen zu haben vom altehrwürdigen Sportgelände an der Schupfer Strase.


Torjubel SVLNach verkorkstem Saisonstart schien der SVL im Herbst 2009 nach einem 3:2-Heimsieg gegen den damaligen Tabellenführer Grosgründlach doch noch rechtzeitig in die Spur zu finden. Doch guten Leistungen fehlte es an Konstanz.
Foto: SVL

Doch der Schein war trügerisch. Mit dem Youngster Martin von Vopelius verlor man vor der Saison 2009/2010 nicht nur ein talentiertes Eigengewächs an die TSG Roth, sondern auch die Führungsfigur aus einem vielversprechenden Spielerjahrgang, der in die Vollmannschaft integriert werden sollte. Nachdem die Vorbereitung auf die Runde zum Beispiel beim 6:1-Erfolg über den Kreisliga-Aufsteiger SV Eyüp Sultan vergleichsweise sehr erfolgreich verlief, kam das Team schon wie in den Jahren davor – die Sommerurlaubszeit zieht sich im beschaulichen Nürnberger Vorort schon fast traditionell über mehr als zwei Monate hin und verhindert, dass sich eine Stammformation einspielt – überhaupt nicht aus den Startlöchern. Ärgerliche Punktverluste wie das 2:2 am vierten Spieltag beim Post SV oder das 0:0 gegen das Schlusslicht Zabo am letzten Vorrundenspieltag sind mit dem urlaubsbedingten Fehlen einiger Stammkräfte aber freilich nicht zu entschuldigen.



Während sich der SVL in den beiden letzten Jahren durch eine gute Wintervorbereitung stets frühzeitig wieder in Form gebracht hatte, sodass man im Frühjahr ausreichend Punkte sammeln konnte, klappte dies 2010 nicht. Früh vergab man durch ein 1:1-Unentschieden gegen den ATV Frankonia und eine 1:3-Heimpleite gegen den Post SV die Möglichkeit, die direkte Konkurrenz hinter sich zulassen. Was dann folgte, ist jüngste Vereins- und Ligageschichte. In Buch gab man eine 4:2-Führung in den letzten Minuten noch her, weil man nach dem 4:4-Ausgleich alles nach vorne geworfen hatte. Dabei hätte ein Unentschieden ausgereicht. So musste ein Entscheidungsspiel gegen den ATV Frankonia ausgetragen werden, dass der SVL klar mit 1:4 verlor. In der Relegation traten in den entscheidenden Momenten sowohl im Abwehrverbund als auch in der Offensive Defizite im spielerischen als auch im taktischen Bereich auf, sodass der Abstieg letztendlich in Ordnung geht. Am Tag des ersten WM-Spiels der deutschen Nationalmannschaft blickte man rundherum in enttäuschte und fassungslose Laufamholzer Gesichter.


TeamkreisEin Verein - ein Team. Nach dem Abstieg wollen die Laufamholzer unter Spielertrainer Birngruber in der A-Klasse gemeinsam wieder an bessere Zeiten anknüpfen.
Foto: SVL

In diesem Zusammenhang aber von einer kompletten Katastrophe zu sprechen oder gar davon, dass in Laufamholz nach dem Abstieg nun „die Lichter ausgehen“, wie außerhalb des Vereinsumfeldes einige Stimmen vermuteten, kann jedoch keine Rede sein. Eine jederzeit intakte Mannschaft hatte bis zuletzt um ihre Chance gekämpft und alles dafür gegeben, den Abstieg zu verhindern und ihrem scheidenden Trainer Jürgen Oedinger einen würdigen Abschied zu bereiten. Nur wenige Stunden und Tage der Trauer gönnte dieser sich, ehe er den Blick schon wieder nach vorne richtete. Unter dem neuen Spielertrainer Stefan Birngruber, den er selbst als seinen Nachfolger gewinnen konnte, wird Oedinger als Teamkoordinator weiter nahe an der Mannschaft bleiben und führte daher auch schon wichtige Gespräche, sowohl mit den Spielern des bisherigen Kaders als auch mit weiteren potentiellen Neuzugängen. Neben Birngruber, so viel ist schon sicher, werden sich zur neuen Runde vier weitere Akteure den Laufamholzern anschließen. Nach derzeitigem Stand werden aus dem bisherigen Kader alle Spieler weiter dem SVL die Treue halten.



"Unserer jungen Mannschaft werden die Verstärkungen sicher gut tun. Es benötigt einfach einmal wieder das Selbstvertrauen, das man aus mehreren hinter einander gewonnenen Spielen erhält", stellte Oedinger unter der Woche fest. Wenn das gelänge, so ist man sich in Laufamholz sicher, dann wird man in der anstehenden A-Klassensaison auf jeden Fall eine gute Rolle spielen können. Vorausgesetzt – und die derzeitigen Urlaubsplanungen der Spieler sprechen dafür – man kommt im Sommer endlich einmal wieder gut in die Saison hinein und kann mehrere Partien hintereinander mit einer ähnlichen Formation auflaufen.



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