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Artikel veröffentlicht am 06.08.2008 um 18:00 Uhr
Vor dem Derby in der Kreisklasse 2: Kunstadt knistert
FC Burgkunstadt II gegen FC Altenkunstadt - das brisante Kunstadter Derby eröffnet am Samstag um 16 Uhr die Kreisklassen-Saison 08/09. Ein Spiel, dass gleich mehrere spannende Momente beinhaltet: Die beiden Orte werden nur durch den Main getrennt, beiden Mannschaften wird ein Platz im Vorderfeld der Kreisklasse zugetraut und die beiden Trainer  Heinz Losert (FCA) und Volker Petterich (FCB II) kennen sich aus gemeinsamer Altenkunstadter Zeit bestens. Mit anpfiff sprachen sie über ihre Erwartungen im Vorfeld des Topspiels, bei dem anpfiff am Samstag live vor Ort ist und ausführlich berichtet.
Von Andreas Schmitt
Die Bezirksoberliga-Reserve des FC Burgkunstadt ist eine feste Größe in der Kreisklasse: mit einer Mischung aus einigen erfahrenen Akteuren und ehrgeizigen Nachwuchsspielern, die sich für größere Aufgaben in der „Ersten“ empfehlen möchten, gelang 07/08 der fünfte, 06/07 gar der zweite Tabellenplatz. Volker Petterich wechselte zu dieser Saison vom FC Kirchlein zu den Schuhstädtern. Er löste Volker Köhler als Spielertrainer ab, der aber im Kader verblieb. Trotz einiger Abgänge – vor allem aus dem Bereich der 1. Mannschaft – wird dem FCB II von der Konkurrenz auch 08/09 wieder ein Spitzenplatz zugetraut, obwohl die Burgkunstadter selbst nur von einem guten Mittelfeldplatz sprechen. Ganz anders der FCA: Nach einer guten Vorbereitung mit dem Erreichen der 3. Pokalrunde (unter anderem ein 8:1-Sieg gegen Ligakonkurrent Hochstadt) und mit 11 Neuzugängen will man in Altenkunstadt „mindestens unter die ersten Fünf“ kommen. Im Vorjahr war der FCA Zehnter. 06/07 stieg man aus der Kreisliga ab, in der man Jahre lang eine gute Rolle gespielt hatte. Nun will man mit dem neuen, alten Trainer Heinz Losert wieder an bessere Zeiten anknüpfen. Er begann im vergangenen Herbst seine zweite „Amtszeit“ in Altenkunstadt zur Unterstützung des auch weiterhin aktiven Spielertrainers Oliver Weschenfelder.

Wenn am Samstag um 16 Uhr das Derby zwischen FC Burgkunstadt II und FC Altenkunstadt die Kreisklassen-Saison 08/09 eröffnet, wird auf dem Burgkunstadter Sportgelände sicherlich mehr los sein. 
Foto: anpfiff-Archiv


„Beste Zeit der Karriere“ zusammen verbracht

Der 59-jährige Heinz Losert ist im Landkreis Lichtenfels kein Unbekannter, einige Vereine betreute er erfolgreich. Seine „erfolgreichste und schönste Trainerzeit“ verbrachte er nach eigener Aussage aber beim FC Altenkunstadt. Von 1995 bis 2000 war der in Mistelfeld lebende Losert schon einmal in der Gemeinde am Fuße des Kordigastes beschäftigt. Nach 2 Jahren schaffte er den Aufstieg von der Kreisklasse in die Kreisliga, dort belegte der FCA unter seiner Leitung den 3., 5. und 8. Rang. „Der FCA lag mir immer am Herzen, deswegen habe ich auch einem zweiten Engagement zugestimmt!“ Damals wie heute übernahm er  das Team in der Kreisklasse, damals wie heute strebt man auf kurz oder lang nach der Kreisliga. Im „damals“ spielte auch Volker Petterich eine große Rolle beim FCA. Seit der A-Jugend spielte der Mittelfeldmann „südlich des Mains“, 5 Jahre davon unter Heinz Losert. „Ich freue mich jedesmal, wenn ich ihn wieder sehe. Er ist ein Pfundskerl und hat sich bei jedem Training voll aufgeopfert!“ Petterich gibt die Komplimente zurück: „Heinz Losert ist nicht nur ein super Mensch, sondern auch ein richtiger Trainerfuchs. Mal kommt er mit Zuckerbrot, dann wieder mit Peitsche! Die beste Zeit meiner Karriere habe ich unter ihm verbracht.“ Am Samstag werden die beiden dem jeweils anderen zeigen wollen, dass sie ihren Karrieren noch einige gute Zeiten hinzufügen wollen. anpfiff erfragte  die Stimmungen der Trainer vor dem Derby zum Saisonauftakt.  

Wie würden Sie Ihre Vorbereitung beurteilen?

Heinz Losert: "Die Vorbereitung verlief phasenweise sehr gut, aber wir hatten auch Probleme. Vor allem macht uns zu schaffen, dass wir wegen Studenten und Schichtarbeitern eine sehr unregelmäßige Trainingsbeteiligung haben. So sind auch unsere schwankenden Leistungen zu erklären: In der ersten Pokalrunde hatte der FC Hochstadt bei unserem 8:1-Sieg nicht den Hauch einer Chance. Vergangenes Wochenende gegen Heldritt führten wir dagegen bereits mit 2:0, verloren letztlich aber 2:4. Dies war sicherlich auch der mangelnden Kondition einiger Spieler, die eben nicht trainieren konnten, geschuldet. Hier müssen wir lernen cleverer zu spielen und unsere Kräfte besser einzuteilen."
Volker Petterich: "Auch bei meiner Mannschaft lief die Vorbereitung abwechslungsreich. Das Team lies des Öfteren erahnen, was sie zu leisten im Stande ist, doch es gab auch schlechtere Spiele. Vor allem machten uns Verletzungen zu schaffen, zum Beispiel von Andre Bergmann, unserem besten Stürmer der Vorsaison."

Welche Neuzugänge werden Sie in der kommenden Saison nach vorne bringen?

Heinz Losert: "Wir haben eine Menge sehr guter Neuzugänge erhalten. Vor allem die jüngeren Spieler erweisen sich als große Talente. Robert Wamsiedel, Stefan Dascalu und Lucian Rimpu kamen vom TSV Trebgast und haben alle drei fussballerisch mehr drauf als die Kreisklasse. Wladislaw Zapf stammt aus der Jugend des ATS Kulmbach. Der 18-jährige ist ein Riesentalent. Aufgrund seiner Körpergröße ist er vor allem im Kopfballspiel sehr gefährlich. Johannes und Florian Schultheis haben bei uns mit die besten Konditionswerte. Christian Schnapp, wie Johannes Schultheis und Jonas Janorschke aus der A-Jugend der JFG Kunstadt-Obermain zu uns gestoßen, ist einer der besten jungen Verteidiger, die ich je gesehen habe. Er besticht durch Aggressivität und professionelle Einstellung. Auch Andreas Lanzendörfer, Sascha Letonja und Prakanth Thangeswaran werden uns viel Freude bereiten."
Volker Petterich:
"Wir haben für die zweite Mannschaft einige Neuzugänge erhalten, von denen sich aber sicher auch noch einige für die „Erste“ anbieten können. Christian Köhnlein (kam vom FV Mistelfeld) wird mit mir im Mittelfeld spielen, Stefan Will (FC Kirchlein) und Andreas Will (JFG Kunstadt-Obermain) sind Verteidiger, Alexander Beck (SG Roth-Main) Libero und Dominik Doppel (JFG Kunstadt-Obermain) unsere „Allzweckwaffe“, da er durch seine starken körperlichen Fähigkeiten flexibel einsetzbar ist."

Welchen Stellenwert hat das Derby für Sie und Ihre Mannschaft?

Als Spieler lange Jahre für den FCA, nun als Trainer für den FCB II aktiv: Volker Petterich.
Foto: privat
Volker Petterich:
"Sicherlich wird es nicht an die Duelle der 1. Mannschaften von früher heranreichen, als es regelrechte Völkerwanderungen zu den Spielen gab. Bis zu 1000 Zuschauer waren in den 70er Jahren keine Seltenheit. Heute ist auch noch eine gewisse Brisanz vorhanden, aber ich denke das Spiel wird nicht hitzig. Die meisten Akteure kennen sich, haben oft in der gemeinsamen Jugend zusammen gespielt. Dennoch kann ich nicht abstreiten, dass ein gewisses Kribbeln aufkommt, je näher das Spiel kommt. Gerade für mich, der in Burgkunstadt lebt, aber einen Großteil seiner Karriere beim FCA bestritt, ist es natürlich ein besonderes Spiel! Da will man es den „alten Mitstreitern“, zum Beispiel meinem ehemaligen Trainer Heinz Losert, natürlich schon noch einmal beweisen."
Heinz Losert: "Ich habe in meiner Zeit als Altenkunstadter Trainer schon einige Derbys gegen Burgkunstadt erlebt. Sie waren meist hart, aber immer fair. Das wünsche ich mir auch für Samstag. Das bessere Team soll gewinnen!"    

Wie stark schätzen Sie Ihren Gegner ein?

Volker Petterich: "Ich denke die Tagesform wird letztlich entscheiden. Der FCA hat mit guten Vorbereitungsergebnissen aufwarten lassen. Ich denke sie werden  schnellen Fussball spielen, versuchen uns in der 1. Halbzeit mit einem schnellen Tor zu überraschen."  
Heinz Losert: "Am Samstag wird es für uns sicherlich nicht einfach. Die Hauptfrage wird sein, ob die Ersatzspieler der Burgkunstadter „Ersten“ zum Einsatz kommen oder ob die Verletzungsgefahr als zu hoch angesehen wird."

Auf welche Spieler bauen Sie am Samstag, wie schaut Ihre „Führungsachse“ aus?

Heinz Losert:
"Wir haben am Samstag einige Ausfälle zu verkraften. Dascalu und Wamsiedel befinden sich im Urlaub, Thangeswaran hat sich in der Vorbereitung verletzt. Meine Achse beginnt bei Torwart Ronny Schießl, der reaktiviert wurde. Unser Libero Christian Seidel hat schon Oberliga-Erfahrung gesammelt, Kapitän Frank Freitag und Dominik Fischer halten das Mittelfeld zusammen, Stephan Tremel wird im Sturm versuchen zu wirbeln. Er konnte zwar in letzter Zeit kaum trainieren, hat aber durch seine früheren Stationen SC Weismain und FC Lichtenfels eine große Routine, um dies auszugleichen."
Volker Petterich: "In der Abwehr steht am Samstag die Formation um die Neuzugänge Beck und Stefan Will sowie dem erfahrenen Bernd Deuerling. Christian Köhnlein und ich spielen im Mittelfeld, im Angriff steht noch ein Fragezeichen hinter dem Einsatz von Bergmann, der nach seiner Verletzung aber auf dem Wege der Besserung ist."  

Ihr Tipp zum Spiel?

Heinz Losert: "2:2. Damit könnten auch alle gut leben."
Volker Petterich: "Wir haben das Potential zum Sieg und streben drei Punkte an."

Vielen Dank für das Gespräch!  

Mit diesen Neuen geht der FC Altenkunstadt in die Saison. Von links: Trainer Heinz Losert, Spielleiter Guido Novotny, Sascha Letonja, Luciano Rimpu, Robert Wamsidel, Johannes Schultheiß, Florian Schultheiß, Wladislaw Zapf, Christian Schnapp, Spielertrainier Oliver Weschenfelder und 1. Vorsitzender Rainer Hofmann
FCA

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