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Artikel veröffentlicht am 05.08.2008 um 17:30 Uhr
Die Roten Teufel träumen: Mensch Mayer, FC Schwürbitz!
Die Offensive ist wahrlich nicht das Problem des FC Schwürbitz. Da lief im vergangenen Jahr ein Stürmer auf Hochtouren, dessen Torquote wohl unerricht bleiben dürfte. Jener Jens Mayer ist zwar geblieben, doch sonst ist manches neu bei einem Verein, der insgeheim einen kleinen Traum hegt....
Von Bernd Riemke
Achter - Sechster - Vierter - ... und nun? Dem Gesetz der Serie nach müsste der FC Schwürbitz eigentlich am Ende der Saison 2008/09 Rang 2 belegen. Den Relegationsplatz. Und das ist jene Position von der man still und heimlich unterhalb der Göritze träumt. Schließlich steht im Sommer 2009 das 100-jährige Vereinsjubiläum auf dem Programm. Könnte der FCS dies gleichzeitig mit der Rückkehr in die Kreisliga nach mehr als 20 Jahren feiern, würde für Vorsitzenden Stefan Gräbner ein Traum in Erfüllung gehen.

Trainerwechsel auf leisen Sohlen

Aus den eigenen Reihen auf den Trainerposten gehoben: Christian Wich.
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"Es ist jedoch schwierig, Leute herzubekommen, die aus Spaß an der Freude Fußball spielen", richtet der 1. Vorstand seinen Blick auf den eher dünnen Kader von 14-15 kreisklassentauglichen Kickern, die zwar ohne Zweifel das Potenzial haben, sich erneut unter den Top 5 der Liga zu platzieren, größeres Verletzungspech darf die Truppe von Neu-Trainer Christian Wich dann jedoch nicht heimsuchen. "Mit Robert Hellmuth haben wir einen sehr guten Mann verloren", schwärmt der Neue indes über seinen Vorgänger, der den FC Schwürbitz während seiner vierjährigen Amtszeit immer im Vorderfeld der Kreisklasse platzieren konnte. Hellmuth suchte nach einer Veränderung und fand diese als Junioren-Trainer des Bezirksligisten 1.FC Lichtenfels. Der FC Schwürbitz suchte einen Trainer dagegen in seinen eigenen Reihen. Christian Wich ist ein waschechtes Eigengewächs, das zwar während in der Jugend kurzzeitig beim SC Weismain anheuerte, letztlich aber schnell den Weg zurück an seine alte Wirkungsstätte fand. Inzwischen 30-jährig ist er ohne Zweifel zur Identifiaktionsfigur im Verein gereift. Trotz einiger Angebote aus der Region ist Wich seinem Heimatverein treu geblieben - und mit ihm mehrere Spieler, die bei seinem Weggang den Roten Teufeln wohl ebenfalls den Rücken gekehrt hätten.

Korsettstangen sind geblieben

So sind sie geblieben. Tino Vogel im Mittelfeld, der die Fäden in die Hand nehmen kann. Björn Hertel als variabler Allrounder, den der Coach bedenkenlos auf beinahe jeder Position einsetzen kann. Jens Mayer - vor drei Jahren vom FC Trieb gekommen - der mit 52 Toren eine schier unglaubliche Bilanz aus der letzten Saison aufzuweisen hat. Mehr als die Hälfte der Schwürbitzer Treffer gingen auf das Konto des wendigen, schussstarken und vor allem einsatzfreudigen Stürmers, der keinen noch so aussichtslosen Ball verloren gibt und dadurch enorme Dienste für seine Mannschaft leistet. Geblieben ist auch MIchael Schellhorn, ein umsichtiger Keeper, der jedoch hin und wieder hinter einer Wackelabwehr steht. Stets mehr als 50 Gegentore kassierte der FCS in den vergangenen Jahren - deutlich zu viel für eine ambitionierte Elf, die um den Aufstieg mitspielen will. Nicht zuletzt deshalb konnte der Trainer Holger Vogel reaktivieren, der den Libero-Part übernehmen und der Hintermannschaft den nötigen Halt geben soll.

In unnachahmicher Manier sucht Jens Mayer (re.) immer wieder den direkten Weg zum Tor. Hier schlägt er im Vorbereitungsspiel gegen Kreisligist TSV Marktzeuln einen Haken gegen seinen Bewacher Johannes Bergmann.
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Als Geheimfavorit gar nicht so geheim

Noch sind es die "Alten", die aushelfen müssen, da Schwürbitz derzeit keine eigene A-Jugend stellt. Erst im kommenden Jahr soll eine JFG mit den Nachbarvereinen FC Michelau, TSV Marktzeuln, SpVgg Lettenreuth, SpVgg Obersdorf und FC Hochstadt - beginnend mit den C-Junioren - ins Leben gerufen werden. Dann kann auch der FCS wieder aus dem Vollen schöpfen und an manch große Erfolge der Vergangenheit anknüpfen. Der jüngste Achtungserfolg liegt gerade einmal ein Jahr zurück, als man im Toto-Pokal bis in die 5. Runde vorstieß und dort sogar Landesligist TSV Mönchröden lange am Rande einer Niederlage hatte. Die letzte Meisterschaft ist sogar noch jüngeren Datums: Herbstmeister 2007 war der FC Schwürbitz und zu diesem Zeitpunkt wurden plötzlich ganz andere Begehrlichkeiten geweckt. Im Schlussspurt wurde den Kickern von der Göritze aber genau das zum Verhängnis, was auch in diesem Jahr das vermeintlich größte Manko sein könnte: der viel zu kleine Kader, um dauerhaft um den Titel mitzuspielen. "Da werden das Rennen Michelau, Burgkunstadt II und Lichtenfels II unter sich ausmachen", verteilt Gräbner die Favoritenbürde auf andere Schultern - vielleicht in der stillen Hoffnung, dass sein FCS zum 100-jährigen eben doch wieder Kreisligist ist...

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