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Artikel veröffentlicht am 23.09.2016 um 15:00 Uhr
Trendwende geschafft?:
Messingschlager: "Bei uns wird man noch dreckig"
Es geht wieder aufwärts mit den A-Junioren des SV Memmelsdorf. Nach dem etwas glücklichen Remis zum Auftakt im Derby legte die Truppe von Jo Messingschlager und Marco Krötsch beim 5:1-Auswärtssieg gleich mächtig nach. Mit harter Arbeit und viel Teamgeist möchte sich die ehemals führende, oberfränkische Nachwuchsmannschaft wieder nach oben kämpfen und scheint derzeit auf einem guten Weg zu sein.
Von
Hans-Jürgen Wunder
"Wir müssen uns in der Liga einfach Respekt verschaffen. Wenn die Gegner zu uns kommen, muss er sagen: "Au weh, heute bekommen wir bestimmt eine Klatsche." Dann spielt es sich auch leichter und du machst auch mal ein Tor aus 30 Metern, wie am letzten Wochenende", blickt Josef Messingschlager auf den 5:1-Sieg in Kunstadt-Obermain zurück. Mit vier Zählern aus den ersten beiden Begegnungen haben die jungen Memmelsdorfer ein Zeichen gesetzt, dass die Talfahrt nach zwei Abstiegen hintereinander erst einmal beendet ist. Entsprechend groß ist die Freude beim ehemaligen Würgauer Herrentrainer, der erst im letzten Winter in die Nachwuchsarbeit mit eingestiegen war, über die vollzogene Trendwende. Denn während in der abgelaufenen Landesligaserie oft die Breite des Kaders gefehlt hatte, um letztlich den Abstieg abzuwenden, konnte man nach dem Zusammenschluss mit dem ASV Naisa eine Spielgemeinschaft mit zwei Mannschaften ins Rennen schicken. Und dass Jo Messingschlager nach nur einem halben Jahr gleich wieder aufhört, kam für ihn ohnehin nicht in Frage: "Ein Abstieg gehört eben zum Fußball mit dazu, zumal wir nach der Winterpause kaum Mittel hatten, das noch abzuwenden. Das soll aber kein Vorwurf an meinen Vorgänger sein, der eine schwere Situation vorgefunden hatte. Ans Aufhören habe ich danach aber nicht gedacht, denn ich habe noch nie eine Mannschaft im Stich gelassen."
Mit großer Leidenschaft und Erfolgshunger bei der Sache: Jo Messingschlager.
anpfiff.info
Schlechte Vorzeichen
Wieder einmal hatte sich gezeigt, dass Vorbereitung und Punktspielrunde zwei verschiedene Paar Stiefel sind. "O Gott, wenn ich an die letzten Wochen zurückdenke. Natürlich hatten wir viel ausprobiert und die zahlreichen Ausfälle haben dazu beigetragen, dass wirklich keine guten Testspiele herausgekommen sind. Aber mit dem Punktestart sind wird hochzufrieden", so der ehemalige Reuther. Nach urlaubsbedingter Abwesenheit von Leistungsträgern wie Niklas Bayreuther oder der Verletzung des kopfballstarken Innenverteidigers Max Langhammer wurden schnell schlimmste Befürchtungen wach. Und auch das Trainerduo Marco "Picco" Krötsch und Josef "Jo" Messingschlager musste sich in der schwierigen Situation erst finden. "Natürlich hat es da auch mal gekracht, aber ich bin eine ehrliche Haut, die die Dinge frei heraus sagt, die ihm am Herzen liegen. Aber mittlerweile ist die Zusammenarbeit sehr gut", verrät der Jugendcoach und ergänzt: "Wir beiden machen eigentlich alles für die Jungs, nehmen ihnen alle organisatorischen Dinge ab. Manchmal denke ich fast, wir verwöhnen sie zu sehr. Dafür müssen sie eigentlich nur gut Fußball spielen." Das scheint sich besonders Sechser Patrick Gunzelmann zu Herzen genommen zu haben. "Der hat in Kunstadt eine überragende Partie abgeliefert, war Lunge und Auge in unserem Spiel", schwärmt der U19-Trainer, der das Talent wärmstens für den Herrenbereich empfiehlt. Und auch die ehemaligen Naisa-Spieler wie Philipp Wessing, der sich bereits zweimal in die Torschützenliste eintragen konnte, haben sich gut eingefügt.
Gegen Don Bosco war, wie hier bei Daniel Schäfer (am Boden), Einsatz Trumpf. Doch jetzt legt man mehr Wert auf spielerische Elemente.
anpfiff.info
Das Kreisligateam stützen
Mit knapp 20 Mann ist der U19-Kader gut gefüllt. Allerdings kommt auf viele Jungkicker demnächst eine Doppelbelastung zu. "Wir sind uns im Verein einig, dass die Juniorenfußballer helfen müssen, die Zweite der Herren am Leben zu erhalten. Denn wir brauchen die Kreisliga, um für die Landesliga einen vernünftigen Unterbau zu haben", kündigt Messingschlager an. Trotzdem will man sich mit der A-Jugend im Vorderfeld platzieren und dazu soll noch das Kurzpassspiel verfeinert werden. "Geblödelt wird bei uns genug", zerstreut der Übungsleiter Bedenken, dass es zu ernst zugehen könnte. Freilich fordert er noch mehr Kommunikation auf dem Spielfeld: "Da sind wir noch zu brav", befindet der SV-Coach und hat auch noch eine kleine Spitze für Ligakonkurrenten Don Bosco Bamberg mit dem Kunstrasenplatz parat, wenn er grinst: "Bei uns wird man noch richtig dreckig."
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Bilanz SV Memmelsdorf
Saison
Pl.
Liga
2019/20
3.
Kreisliga Bamberg-Bayreuth
2018/19
5.
Kreisliga Bamberg-Bayreuth
2015/16
12.
Landesliga Nord
2014/15
12.
Bayernliga
2013/14
7.
Bayernliga
2012/13
5.
Bayernliga
2011/12
2.
Landesliga Nord
2010/11
1.
Bezirksoberliga Oberfranken
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Steckbrief J. Messingschlager
Josef Messingschlager
Spitzname
Joe
Alter
59
Wohnort
Reuth
Familie
verheiratet, 2 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
170 cm
Gewicht
75 kg
Beruf
kaufmännischer Angestellter
Hobbies
Fußball, Garten, Familie
Starker Fuß
Linksfuß
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