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Artikel veröffentlicht am 02.05.2016 um 12:00 Uhr
Gochsheim fordert die FTS heraus: Das "schönstmögliche Pokalendspiel für die Region"
Ein bisschen ärgerten sich die Freien Turner Schweinfurt über den TSV Gochsheim. Was zumindest für noch ein klein wenig mehr Brisanz sorgt vor dem Pokalendspiel im Fußballkreis Schweinfurt am Feiertags-Donnerstag, 5. Mai, ab 17.30 Uhr. Spielleiter Gottfried Bindrim hatte die Beteiligten und die Presse zum Vorab-Gespräch gebeten.
Von Michael Horling
Warum der Ärger? Weil die Gochsheimer letzten Sonntag beim TV Haßfurt ihre erste Niederlage kassierten. Ausgerechnet bei einem Kellerkind der Schweinfurter Kreisliga 2, in der die zweite Mannschaft der FTS ja noch um den Klassenerhalt spielt, seitdem etwas schlechtere Karten hat. "Ich bin stinksauer. Wir wollten gewinnen. Denn wann hat man denn schon mal die Chancne, eine ganze Saison ohne Niederlage zu überstehen?", ärgert sich Gochsheims Trainer Dominik Ruh noch heute und nennt "die Spielwiese oben auf dem Trainingsplatz" als Hauptgrund. Die Haßfurter verlegten das Match auf ihren dritten Rasenplatz, der nicht im allerbesten Zustand gewesen sein soll für die spielerisch starken Gäste.

Das Treffen vor dem Pokalfinale im Kreis Schweinfurt, das am Donnerstag, den 5. Mai stattfindet: Vorne geben sich "Mr. FTS" Ernst Gehling (links) von den Freien Turnern Schweinfurt und Gochsheims einer Trainer Dominik Ruh die Hand. Dahinter freuen sich TSV-Vorstand Bernd Friedel (rechts) und der Schweinfurter Kreisspielleiter Gottfried Bindrim auf das Endspiel.
anpfiff.info

Gegen Euerbach kamen über 500 Zuschauer

Das aber nur am Rande. Beim Pressegespräch ging es in erster Linie natürlich um das große Pokalfinale, das zweite schon in Serie für die Gochsheimer, die letztes Jahr gegen den jetzigen Landesligisten SV Euerbach/Kützberg verloren. Vor über 500 Zuschauern. Das ist eine Kulisse, wie man sie auch an Christi Himmelfahrt in Gochsheim erwartet, wenn der (Noch-)Kreisligist auf den höherklassigen Bezirksligisten trifft.
Favorit? Sind die Freien Turner Schweinfurt deshalb aber nicht! Weil der TSV zuletzt mit Wiesentheid, Oberschwarzach und Geesdorf gleich drei Bezirksligisten aus dem Rennen kegelte, die FTS aber "nur" beispielsweise Hesselbach, Wülfershausen oder den FC Haßfurt, maximal Kreisligisten. "Letzte Saison haben wir gegen Euerbach absolut verdient verloren. Jetzt sind wir richtig heiß, sind schon Meister - und der Pokal wäre das i-Tüpfelchen", weiß Dominik Ruh. "Ich hoffe, wir werden kein Kanonenfutter", sagt hingegen mit Ernst Gehling der sportliche Leiter der FTS.

Ob der Haßfurter Florian Hofmann (am Ball) und Schweinfurts Dominik May tatsächliche neue Energie getankt haben beim Pokalspiel?
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Die Freien Turner haben (noch) andere Sorgen

Warum so bescheiden? "Wir haben andere Sorgen", spricht Gehling zum einen über den noch nicht sicheren Klassenerhalt der Turner, versichert, dass die Priorität dort liegt und sieht sein Team dann auch deshalb in der Außenseiterrolle, "weil Gochsheim in der Kreisliga falsch angesiedelt ist und nicht nur bei den Torschützen weit über Liga-Durchschnitt darstellt". Das "schönstmögliche Endspiel für die Region" sei die Partie zwar, "wir aber gehen da sicher nicht so mit der Euphorie rein wie der Gegner".
Witzig das: Die Freien Turner waren 1952 und 1984 jeweils sogar unterfränkischer Pokalsieger. "Wer richtig rechnen kann, der weiß, dass wir nun wieder dran sind", sagt Gehling und will es als "klare Ansage an euch" in Richtung Gochsheim verstanden wissen, dass die FTS zu besseren Leistungen fährig ist als in den letzten Wochen. Abgesehen mal vom 10:1 gegen Röthlein, was aber eher am schwachen Gegner gelegen haben soll.

Das Pokalfinale letztes Jahr: Gochsheims Mario Ketterl (links) beim Kopfball gegen Euerbachs Frank Stoll.
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1000 Euro für den Sieger und den Besiegten

700 Euro bekommt der Sieger des Finals, immerhin noch 300 der Verlierer. Zudem werden die Aufeinandertreffen der späteren Relegation ausgelost. Während bei der letzten Auswärts-Partie der FTS im Pokal die Einahmen noch nicht mal reichten, um die Schiedsrichter zu bezahlen, hatte Gochsheim zuletzt immer ordentlich Fans. Was sicher auch daran liegt, dass die Mannschaft des TSV aktuell aus fast nur jungen Gochsheimern besteht. "Das ist, auch wenn aus der A-Jugend in zwei Jahren noch einmal ein Riesenschwung herauskommt, trotzdem eine Momentaufnahme. Das müssen wir genießen", sagt Dominik Ruh. "Pflegt die Jungs", bestätigt Kreisspielleiter Gottfried Bindrim - im Wissen, dass die meisten Ex-Akteure der FT Schweinfurt inzwischen längst in Euerbach oder in Forst spielen, wo es ein paar Euro zu verdienen gibt.
Ziel der Turner ist, auf die Punkterunde bezogen, auf Dauer gar nicht mal unbedingt die Rückkehr in die Landesliga. "Die Bezirksliga ist ja sogar attraktiver", denkt Ernst Gehling und frozzelt dann ein bisschen in Richtung Gochsheim, weil er fordert: "Der TSV steigt in die Gruppe West auf, fährt dann immer Richtung Aschaffenburg. Das liegt an der Autobahnauffahrt bei Gochsheim!"  Dominik Ruh würde dann sofort aufhören, versichert er. Doch natürlich wird Gochsheim im Osten eingeteilt. Das ist sicher. Weniger der Ausgang des Pokalfinals, dessen Gewinner sich dann auf Bayernebene für Runde eins einen Regional-, Bayern- oder Landesligisten aussuchen kann. Beiderseits hätte man dann sicher nichts gegen den FC Schweinfurt 05, der im Pokal schon mal in Gochsheim und gegen die FTS rausflog....

Das Pokalfinale der letzten Saison: Euerbachs Danny Djalek (am Ball) als Flügelflitzer gegen Gochsheims Nico Kummer.
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Schafft Gochsheim das Double, vielleicht sogar das Triple?

Übrigens: Am letzten Spieltag der Kreisliga, am Sonntag, 22. Mai, also, empfangen die Gochsheimer die Reserve der Freien Turner Schweinfurt. Anschließend wird der neue und längst feststehende Meister den Aufstieg in die Bezirksliga feiern, vielleicht sogar das Double oder das Triple, denn schon am 4. Mai kann der TSV 2 in die Kreisklasse aufsteigen - und am 5. Mai will die erste Mannschaft Pokalsieger werden. Wer weiß, ob die Truppe gegen die FTS 2 dann noch voll konzentriert ist. Das könnte den Ärger der Turner über das 1:0 des TV Haßfurt letzten Sonntag schmälern...
Und ganz am Rande noch das: Mit Ralf Habl, derzeit noch Spielertrainer der SG Löffelsterz/Reichmannshausen, hat der TSV Gochsheim einen neuen Trainer für seine zweite Mannschaft für die kommende Saison. Die FT Schweinfurt 2 coacht dann Ralf Hemmerich, zuletzt Trainer in Ottendorf. "Engagiert und gierig" nennt Ernst Gehling den Nachfolger von  Rainer Prescher. Bei Gochsheim 2 kümmert sich der bisherige Coach Horst Rosenberger dann um die dritte Mannschaft.

Letztes Jahr holten sich die Euerbacher um Oliver Kröner den Kreispokal - und deshalb auch die Medaillen.
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Und hier noch die offizielle, bayernweite Pressemeldung des bayerischen Fußball-Verbandes:

Im Toto-Pokal des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) finden am kommenden Donnerstag, den 5. Mai bayernweit die Endspiele auf Kreisebene statt. Die Kreispokalsieger erhalten vom BFV und Sponsor Lotto Bayern eine Prämie in Höhe von 700 Euro und ziehen in die 1. BFV-Hauptrunde 2016/2017 ein. Dort winken weitere Einnahmen und echte Pokalkracher gegen bayerische Dritt- oder Regionalligisten.
„Underdogs, die über sich hinauswachsen. Favoriten, die über vermeintliche Außenseiter stolpern. Kleine Sportplätze, die zu wahren Hexenkesseln werden. Die Chance, in die 1. BFV-Hauptrunde einzuziehen und sich dort einen attraktiven Gegner aussuchen zu können. Genau davon leben die Kreispokal-Endspiele. Das ist Amateurfußball!“, betont Verbands-Spielleiter Josef Janker. Vielerorts begleiten Einlaufkinder die Mannschaften zum Finale auf den Platz. Es gibt Gewinnspiele, Promi-Elfmeterschießen oder Einlagespiele von Jugendmannschaften und Musik-Acts. Zudem übergibt die BFV-Sozialstiftung Schecks an in Not geratene Mitglieder der bayerischen Fußballfamilie.

Alle Spielpaarungen, Spielorte und Anstoßzeiten finden Interessierte auf der BFV-Homepage unter www.bfv.de/toto-pokal.

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32:45
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17
* Dem TSV Knetzgau wurde wegen unzulässigen Spielereinsatzes drei Punkte abgezogen.
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