Würzburger Kickers: Zwischenfazit: Zwei Gewinner, zwei Verlierer - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 18.11.2015 um 12:00 Uhr
Würzburger Kickers: Zwischenfazit: Zwei Gewinner, zwei Verlierer
Fast ist Halbzeit in der 3. Liga, in der sich unterdessen auch die Würzburger Kickers etabliert zu haben scheinen. In einer ausgeglichenen Konkurrenz überraschte die Mannschaft von Trainer Bernd Hollerbach manchen Gegner, auch wenn die eigenen Zuschauer bislang kaum ein Tor zu sehen bekamen. anpfiff.info zieht vor dem Heimspiel gegen Cottbus ein Zwischenfazit und nennt Gewinner sowie Verlierer der bisherigen Saison.
Von Thilo Wilke
Hinten hui. Vorne pfui. Eine kurze und oberflächliche und daher nicht vollständige, doch ebenso zutreffende Beschreibung zur Lage der Würzburger Kickers seit ihrem Aufstieg in die 3. Liga. Denn die Mannschaft von Trainer Bernd Hollerbach konnte zum einen nur zwölf eigene Tore erzielen, während zum anderen die Gegner nur neunmal zum erfolgreichen Abschluss kamen und Torhüter Robert Wulnikowski überwinden konnten. „Wulle“ hält hinten also weiterhin den Laden mitsamt seiner Vorderleute dicht, nachdem er schon in der letzten Spielzeit nur 15 Mal den Ball aus dem eigenen Netz holen musste. Dabei darf man nicht vergessen, dass der rüstige Routinier und Rückhalt bereits 38 Lenze zählt.

Licht und Schatten

R. Wulnikowski
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Zusammen mit seiner Mannschaft überraschte Wulnikowski so manchen Gegner. Man denke dabei nur an das 1:0 zu Hause über Erzgebirge Aue oder das Unentschieden am Dallenberg gegen Dynamo Dresden, als beim 1:1 gegen den Titelfavoriten sogar noch in Unterzahl den Würzburgern die Führung gelungen war. Kein Wunder also, dass viele gegnerische Trainer den Aufsteiger ebenfalls als einen ambitionierten Drittligisten sehen. Jedoch bereitet die Chancenauswertung und das vor allem in den Heimspielen Sorgen, denn neben der erfolgreichen Bilanz in den Auswärtspartien mit drei Siegen plus vier Unentschieden standen die Rothosen am heimischen Dallenberg nach den Spielen zu oft schon mit leeren Händen da.

Nur der frühere Zweitligist Erzgebirge Aue konnte zu Hause besiegt werden, weshalb einmal mehr die Hoffnungen auf der Begegnung mit Energie Cottbus ruhen, wenn ein weiterer auf Deutschlands Fußball-Landkarte durch sein Gastspiel in den Bundesligen bekannter Verein in die Domstadt reisen wird. Sollten sich die Würzburger zu Hause in der weiteren Saison noch steigern und ihre Punkteausbeute verbessern können, scheint in einer ausgeglichenen 3. Liga auch eine ordentliche Platzierung fernab der Gefahrenzone im unteren Bereich möglich. Aufsichtsratvorsitzender Thorsten Fischer träumt indes schon von mehr, als er sagte, dass er in Zukunft auch um den Aufstieg in die 2. Bundesliga mitspielen möchte.

Zwei Gewinner

J. Karsanidis
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Dafür benötigen die Würzburger Kickers wahrscheinlich weiter die Qualitäten von Joannis Karsanidis. Denn die Arbeitsbiene im Würzburger Mittelfeld wusste nicht nur die Zuschauer bereits von sich zu überzeugen. Auch Trainer Bernd Hollerbach weiß, was er an dem 22-jährigen Deutschgriechen hat, weshalb Karsanidis in dieser Saison schon in zehn von sechszehn Spielen von Beginn an auflaufen durfte. Sein persönlicher Höhepunkt war der 3:0-Sieg im Kölner Südstadion, als der Mittelfeldspieler mit seinen Aktionen zwei Elfmeter für sich bekam. „Ich möchte die Leistung der ganzen Mannschaft in den Vordergrund stellen, denn zum Sieg hat jeder beigetragen“, sagte Joannis Karsanidis nach der gewonnenen Partie gegen Fortuna Köln.

In der Aussage zeigte sich weitere positive Eigenschaft des 22-Jährigen, denn der fleißige Akteur darf im Kollektiv der Kickers zu den teamorientierten Spielern dieser Mannschaft gezählt werden. Vom Würzburger FV gekommen, erarbeitete sich Karsanidis auch am Dallenberg bereits in der Rückrunde der vergangenen Saison seinen Stammplatz und behauptete diesen.

N. Daghfous
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In Köln spielte sich auch Nejmeddin Daghfous in den Vordergrund, der im Juli vom VfR Aalen verpflichtet worden. Der Offensivspieler hatte sich in der Wintervorbereitung beim damaligen Zweitligisten einen Kreuzbandriss zugezogen, so dass Hollerbach anfangs die Erwartungen bremste: „Nejmeddin hatten wir schon sehr lange im Auge. Er war bis zu seiner Verletzung eine große Stütze im Team des VfR Aalen. Wir geben ihm die Zeit, die er braucht, um wieder richtig fit zu werden.“ Doch der 29-Jährige enttäuschte diesen Vorschuss nicht. Schon in den ersten Partien war sichtbar, dass der kreative Mittelfeldspieler ein entscheidender Baustein im Offensivspiel sein könnte. Ein Tor und zwei Vorlagen bei sieben Einsätzen belegen das aktuell.

Seinen eigenen Höhepunkt erlebte Daghfous beim Sieg in Köln, als er neben einem Tor auch eine Vorlage verbuchte. „Dass er uns sportlich weiterhilft, ist klar. Aber auch menschlich passt er perfekt zu uns. Er ist ein guter Typ, den ich in den intensiven Gesprächen, die wir geführt haben, sehr schätzen gelernt habe“, so lobende Worte von Bernd Hollerbach kurz nach Daghfous' Verpflichtung.

Zwei Verlierer

C. Bieber
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Sicherlich könnten noch weitere Gewinner genannt werden, wie beispielsweise Robert Wulnikowski, Royal-Dominique Fennell oder auch der wiedererstarkte Kapitän Amir Shapourzadeh, doch gab es ebenso Spieler, deren bisheriger Anteil geringer ausfiel. An den Qualitäten von Christopher Bieber dürfte spätestens nach den 19 Toren der vergangenen Spielzeit keiner mehr zweifeln, doch steht er zusammen mit Adam Jabiri für die fehlenden Torerfolge. Erzielten beide Angreifer zusammen letzten Saison 31 Tore, sind es bislang nur deren zwei. Zwischenzeitlich stellte Hollerbach aufgrund der Flaute sogar Shapourzadeh in den Sturm. Bieber und Jabiri werden auch im weiteren Saisonverlauf weitere Chancen bekommen, doch müssen sie nutzen.

Denn Potenzial besitzen beide Angreifer genug, was auch Hollerbach weiß, doch werden Stürmer bekanntlich auch an ihren Toren gemessen, weshalb sowohl Christopher Bieber als auch Adam Jabiri aufgrund ihrer in diesem Punkt ausbleibenden Erfolge bislang zu den Verlierer gezählt werden müssen.

F. Weiß
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Neben den mehr oder weniger erfolglosen Stürmern dürfen auch die Akteure mit wenig Einsatzzeit beim Aufsteiger als Verlierer gezählt werden. Wie schnell sich Fußball verändert, sollten aber gerade Spieler im Profibereich wissen, so dass es sich dabei nur um eine Momentaufnahme handeln kann. Dabei fallen gerade die wenige Einsätze von Fabian Weiß auf, der ebenso vom früheren Zweitligisten Aalen an den Main gewechselt war. Während er in der zweithöchsten deutschen Spielklasse noch einige Einsätze zu verbuchen hatte, konnte er sich bei den Würzburger Kickers noch nicht durchsetzen. Auch die Qualitäten des agilen Offensivspieler sind bekannt, doch hat Hollerbach auf seinen Positionen mehrere und zurzeit bessere Alternativen.

Auch die defensive Grundordnung des Aufsteigers kann dazu geführt haben, dass der 23-Jährige bisher nur selten zum Einsatz kam. Doch auch Weiß dürfte – wie Christopher Bieber und Adam Jabiri – noch einmal nach der Winterpause seine Chance suchen, um seinen bisherigen 29 Minuten in der Liga im Heimspiel gegen Halleschen FC noch weitere hinzuzufügen.

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Ergebnisse 3. Liga



Tabelle 3. Liga

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
16
38
:
17
39
4
16
22
:
16
25
5
16
23
:
16
24
6
16
21
:
17
24
7
16
11
:
12
24
8
16
17
:
15
23
9
16
12
:
9
20
10
16
22
:
23
20
11
16
19
:
20
20
12
16
23
:
32
19
15
16
19
:
24
17
17
16
20
:
28
16
19
16
14
:
19
15
20
16
20
:
33
15

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