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Artikel veröffentlicht am 07.08.2015 um 13:00 Uhr
Würzburger Kickers: DFB-Pokal: Der Roten Hoffnung trägt Grün
Zwei Mannschaften aus der 2. Bundesliga waren im letzten Jahr die Gegner der Würzburger Kickers im DFB-Pokal. Die Steigerung dazu konnte nur noch ein Team aus der deutschen Premium-Klasse sein. Mit Werder Bremen zogen die Rothosen dabei einen prominenten Konkurrenten, der vier Meisterschalen, sechs Pokale und einen Europapokal in seiner Vitrine stehen hat. Werders Trainer Viktor Skripnik warnt dennoch vor dem Gegner.
Von Thilo Wilke
Otto Rehhagel, Dieter Eilts, Uli Borowka, Rune Bratseth, Wynton Rufer, Ailton oder der Grombühler Frank Baumann – es gibt viele klangvolle Namen und Geschichten, die man zu Werder Bremen erzählen kann. Wem sind nicht die Europapokalabende der Grünweißen gegen Spartak Moskau, den Berliner FC Dynamo, RSC Anderlecht oder Olympique Lyon in Erinnerung geblieben, die als „Wunder an der Weser“ deutsche Fußballgeschichte schrieben? Ebenso glanzvoll lesen sich die sportlichen Erfolge des vierfachen Deutschen Meisters, sechsfachen DFB-Pokal-Siegers und Europapokalsiegers der Pokalsieger von 1992. Werder Bremen, das war in den 1980er und frühen 1990er Jahren mit Willi Lemke und Otto Rehhagel als Duo der größte Rivale von Bayern München um die Meisterschaft.

Begeisternde Bremer

Ja, Bremen begeisterte und das nicht nur im kühlen Norden, sondern zählt seitdem auch Anhänger im wilden Süden. Der bevorstehende Gegner der Würzburger Kickers gehört zu den erfolgreichsten Mannschaften im deutschen Fußball und ist nach dem Wechsel zu Viktor Skripnik als Trainer wieder auf einem guten Weg, nachdem der grüne Glanz in den letzten Jahren etwas abgeblättert war und die Leidensfähigkeit der Anhänger im Abstiegskampf auf harten Proben gestellt wurde. Doch sie sind geblieben und werden am Samstag ebenso ins Stadion am Dallenberg ziehen. Dass sich Würzburgs Sportvorstand Rüdiger Schmitt bei der Auslosung bereits sicheren Sieges war und ein „Weghau'n“ verkündete. Ja mei, die Euphorie.

Denn ganz so einfach dürfte es auch nicht werden, obgleich bei den Gastgebern die Erinnerungen an die vergangene DFB-Pokal-Saison geweckt werden. Es lief die 114. Minute, als Steven Lewerenz – er wechselte inzwischen wieder in den hohen Norden zu Holstein Kiel – mit einem abgefälschten Freistoß den damaligen Regionalligisten gegen Fortuna Düsseldorf überraschend in die zweite Pokalrunde brachte. Auch gegen Eintracht Braunschweig fehlte letztlich nicht viel, als die Rothosen am Ende mit einer 0:1-Niederlage ausschieden. Ein Jahr später gehen die Würzburger Kickers gegen den Bundesligisten zwar erneut als Außenseiter ins Rennen, doch sind die Chancen mit dem Aufstieg in die 3. Liga gestiegen.

Mit Willen nach Würzburg

Während Werder Bremen in der 1. Bundesliga noch kein Spiel absolvierte, da die deutsche Premium-Klasse erst nach der ersten Hauptrunde im DFB-Pokal startet, trennten sich die Würzburger Kickers in ihren ersten beiden Saisonspielen gegen den SV Wehen-Wiesbaden und die SG Dynamo Dresden mit einem 1:1-Unentschieden. Es waren zwei Achtungserfolge gegen Mannschaften, denen Ambitionen nach oben nachgesagt werden. Für Bremens Trainer Viktor Skripnik Grund genug, um vor den aufstrebenden Unterfranken zu warnen: „Es wird ein schwieriges Spiel. Für den Gegner ist es das Spiel des Jahres, für manche Spieler vielleicht sogar das Spiel ihres Lebens. Wir treten mit 100-prozentigen Willen in Würzburg an.“

Skripnik, der 1996 von Dnipro Dnipropetrovsk nach Bremen kam und dort im Training im Winter von Dieter Eilts in kurzen Hosen umgegrätscht wurde, sagt Sachen wie: „Ich bin traurig, wenn ich sehe, dass unsere Tischtennis-Mannschaft verloren hat.“ Nach 18 Jahren Vereinszugehörigkeit wurde er schließlich kurzerhand zum Cheftrainer. „Wenn Werder mich fragt, ob ich helfen kann, dann lehne ich nicht ab“, sagt der 46-jährige Arbeitersohn aus Nowomoskowsk und meint das so. Sein Co-Trainer ist Torsten Frings. Ja, der „Lutscher“. Und Bremen fährt nicht zum Schaulaufen nach Würzburg. „Wir wollen nach vorne spielen, noch engagierter und noch extremer“, erklärt Skripnik das Bremer Spiel.

Ob es den Würzburger Kickers auch diesmal wieder gelingt, im DFB-Pokal so zu jubeln?  
anpfiff.info

Vorfreude allerorts

Würzburgs Trainer Bernd Hollerbach teilte auf der vereinseigenen Webseite seine Vorfreude auf das bevorstehende Wiedersehen mit Werder mit: „Die Vorfreude ist allerorts zu spüren. Wir sind der klare Außenseiter, Werder ist am Zug. Aber eines kann ich versprechen: Wir werden mutig auftreten und Bremen alles abverlangen.“ Dabei darf seine Mannschaft wieder auf die Unterstützung eines ausverkauften Stadions setzen. Auch Abwehrspieler Clemens Schoppenhauer ist nach seiner Roten Karte gegen Dynamo Dresden für den DFB-Pokal nicht gesperrt und kann eingesetzt werden. Gerade für den 23-Jährigen ist das Pokalduell eine besondere Begegnung, denn vor seinem Wechsel an den Main trug er neun Jahre lang das Bremer Trikot. Einer seiner Trainer von damals: Ja, Viktor Skripnik.

Cl. Schoppenhauer
anpfiff.info
„Abgesehen davon, dass Werder seit Kindheitstagen mein Lieblingsverein ist, habe ich dort eine sehr schöne Zeit gehabt. Gerade auch unter Viktor Skripnik, dem ich viel zu verdanken habe, weil ich in der U23 eine sehr gute letzte Saison mit ihm hatte. Da habe ich noch einmal eine ordentliche Entwicklung genommen, die mich vorangebracht hat“, so Schoppenhauer, der Skripnik zwar herzlich begrüßen wird, aber das Wiedersehen am liebsten gewinnen möchte. Während er die Abwehr stabilisieren kann, werden sowohl Robert Wulnikowski (Muskelfaserriss) als auch Liridon Vocaj (Jochbeinbruch) ausfallen. Doch die Kickers haben schließlich für eine entsprechende Kaderbreite gesorgt, um gegen solche Ausfälle gewappnet zu sein.

Kontroverse um Stadion

Kein Wunder also, dass sich die Rothosen insgeheim schon wieder etwas ausrechnen, wie Dauerkartenbesitzer Michael für anpfiff.info erklärt: „Ich erwarte mir in erster Linie ein großes Fußballfest für die Region. Die Kickers haben eine starke Abwehr, die es erst einmal zu durchbrechen gilt. Ich hoffe auf ein 0:0 in der regulären Spielzeit und auf einen Lucky Punch in der Nachspielzeit.“ Den Verantwortlichen ist es in weniger als zwei Jahren gelungen, bei zahlreichen Fußball-Interessierten der Region die Würzburger Kickers wieder in den Fokus zu rücken. Dass aber bereits über ein neues Stadion außerhalb der Stadtgrenzen spekuliert wird – manchen gefällt das nicht. „Das Kickersherz schlägt in Würzburg, das sollte auch so bleiben“, äußerte sich Vorstand Michael Schlagbauer zu den angeblichen Plänen Thorsten Fischers, ein neues Stadion im Mainfrankenpark bei Dettelbach zu errichten.

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