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Artikel veröffentlicht am 14.05.2015 um 18:00 Uhr

TSV Prappach ist Meister: Größter Erfolg der Vereinsgeschichte

Meisterehren am Vatertag – die kann der TSV Prappach für sich reklamieren. Ohne selbst auf dem Platz zu stehen, sicherte sich die Mannschaft aus dem Haßfurter Stadtteil am Donnerstag den Titel in der Kreisklasse 3. Etliche Spieler waren dabei als der SC Geusfeld mit dem 2:1 beim letzten verbliebenen Rivalen mithalf den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte bereits zwei Spieltage vor Saisonende perfekt zu machen.

Von Marco Heumann

Die Sofameisterschaft – so wurde vor einigen Wochen der 25. Titel des FC Bayern München in der Bundesliga tituliert, da Bastian Schweinsteiger und Co zu Titelehren kamen, ohne dass sie auf dem Platz gestanden hätten. Nun ist der TSV Prappach sicher nicht mit dem Deutschen Rekordmeister zu vergleichen, aber eine Gemeinsamkeit gibt es seit diesem Donnerstag. Auch die Kicker vom Sterzelbach sicherten sich die Meisterschaft auf dem Sofa. Oder besser gesagt am Spielfeldrand.

Steigerwald statt Bollerwagen - die Titeltour

Etliche Spieler und Fans des TSV hatten sich am Vatertag nicht mit dem Bollerwagen auf eine Wanderung, sondern mit dem Auto zum Sportplatz des TSV Kirchaich begeben. „Eigentlich hatten wir nicht damit gerechnet, dass es schon jetzt klappt“, gibt Andi Knorz ehrlich zu. Der Prappacher Defensivspieler war – wie die meisten seiner Kollegen – davon ausgegangen, dass der letzte verbliebene Rivale im Doppel-Steigerwald-Derby am Donnerstag und kommenden Sonntag gegen den SC Geusfeld keine Federn lassen würde und die Meisterschaft nebst dem erstmaligen Aufstieg in die Kreisliga erst am Pfingstmontag nach dem Stadtderby beim FC Augsfeld perfekt sein würde.

So jubeln Meister: Das Team des TSV Prappach!

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Große Feier nach dem Spiel in Augsfeld am Pfingstmontag

Doch dann kam alles ganz anders! Nach 38 Minuten führte der SC Geusfeld plötzlich mit 2:0. Marco Stretz wurde mit seinem Doppelpack zum letzten Wegbereiter für den Prappacher Titel. "Mit einer Kirchaicher Niederlage hatte wirklich keiner von uns gerechnet", erklärt Mittelfeldspieler Alexander Derra. Nach der Pause konnte Johannes Schwinn zwar noch den Anschlusstreffer erzielen, mehr war aber für den TSV Kirchaich nicht mehr drin. Der TSV Prappach durfte nach dem Schlusspfiff jubeln, obwohl er überhaupt nicht auf dem Platz gestanden hatte. "Wir haben uns nach dem Abpfiff natürlich riesig gefreut", erzählt Lukas Winzig. Der Außenspieler in der Vierer-Abwehrkette grinst. "Es ist auch mal was anderes Sofameister zu werden. Die Stimmung ist riesig!" Gemeinsam ging es von Kirchaich nach Hause, nach Prappach, zum Frühlingsfest des Musikvereins im Pfarrhof, wo kräftig gefeiert wurde. „So richtig krachen lassen wir es dann nach dem Spiel in Augsfeld“, warf Andi Knorz einen Blick in die nähere Zukunft. Dort steht am Pfingstmontag die vorerst letzte Kreisklassen-Partie des Meisters an. Eine Begegnung, die für eine Wachablösung im Fußball der Kreisstadt steht. Der aufstrebende Klub vom Sterzelbach trifft auf den Ex-Landesligisten, der wohl künftig in der A-Klasse spielen wird. Der TSV dagegen darf sich ab dem Sommer als klassenhöchster Stadtteilverein erstmals in einer Liga mit den Kernstädtlern vom FC und vom TV Haßfurt messen – der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte.

Hatten in dieser Saison jede Menge Grund zum Jubeln: Simon Rambacher (li.) und Jan-Michael Derra!

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18 Siege in 27 Partien, nur eine Niederlage

„Wir sind sicherlich ein verdienter Meister“, stellt Andi Knorz fest und nennt zwei Fakten, die diese Sicht der Dinge unterstützen. „Wir haben in der ganzen Saison nur ein Spiel verloren und waren eigentlich in jeder Partie besser als der Gegner.“ Eine ebenso selbstbewusste wie kaum von der Hand zu weisende Darstellung.
18 Siege in 27 Partien! Mit 79 Toren mehr als jedes andere Team in der Liga erzielt. Keine Niederlage in 13 Spielen auf des Gegners Platz. Nummer eins in der Heim- sowie auch in der Auswärtstabelle. Außerdem das beste Team der Rückrunde und natürlich auch im Jahr 2015, wo es bisher zehn Siege und zwei Unentschieden mit beeindruckenden 40:9 Toren gab. Das sind die Meisterfakten!

Jubel beim Musikverein: Der TSV Prappach ist Meister.

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Dominierendes Team der Kreisklasse 3

Spielerisch war der Meister sicherlich zusammen mit dem TSV Kirchaich das dominierende Team der Kreisklasse 3. Was auch an der klugen Personalpolitik liegt, die seit etwas mehr als einem Jahr am Sterzelbach betrieben wird. Kaum eine Mannschaft im Landkreis profitierte mehr von den Problemen des FC Augsfeld. Mit Michael Volkmuth und Harry Zenn (beide im Sommer 2013), Alexander Derra (im Winter 2013/2014) sowie Keeper Sebastian Stober (im Sommer 2014) stehen fünf Akteure in der Stammelf, die einst in der Landesliga für den Nachbarn am Ball waren. Dazu kam zu Saisonbeginn mit Dieter Schlereth der langjährige Coach und Vater des Erfolgs vom FC Augsfeld. Zudem holte man gezielt Prappacher Spieler zurück zum TSV. Zuletzt mit Oldie Volker Hoffmann (lange Jahre Spielertrainer beim TSV Zell) und Youngster Jan-Michael Derra (in der Landesliga für den FC Sand am Ball) zwei Schlüssselspieler auf dem Weg zur Meisterschaft. Der erst 19 Jahre alte Angreifer wurde mit 19 Toren zum Top-Goalgetter, sein fast doppelt so alter Sturmkollege mit immerhin zehn Treffern zum Matchwinner, wenn es bei aller spielerischen Überlegenheit doch einmal eng wurde. Bereits am ersten Spieltag sorgte er als Joker für das späte 2:1 bei den Spfr. Steinsfeld. Später erzielte er auch beim 1:1 in Traustadt, beim 3:1 über Wülflingen oder beim 4:3 gegen die SG Eltmann 2 wichtige Treffer.

Gemeinsam stark: Keeper Sebastian Stober (li.) und Dominik Schirber (re.) verteidigen gegen Kirchaichs Florian Stäblein!

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Im Herbst ein Durchhänger - fünf Spiele ohne Sieg

Der knappe Heimsieg gegen den Absteiger im letzten Spiel vor der Winterpause zeigte noch einmal alles, was den TSV Prappach im Sommer und Herbst 2014 auszeichnete. Im Positiven wie im Negativen. Spielerisch überlegen und stark in der Offensive, ohne die sich bietenden Chancen effektiv auszunutzen. Dafür immer wieder ein wenig leichtsinnig in der Defensive, sodass man den Gegner oft eigentlich unnötige Torgelegenheiten und Treffer erlaubte. Die Mannschaft schaffte es (zu) oft nicht, ihr Übergewicht auch in Siege umzuwandeln. Nach fünf teilweise klaren Erfolgen zum Auftakt, die allen Experten, die den TSV als Titelfavorit auserkoren hatten, Recht zu geben schien, folgte eine Serie mit nur drei Dreiern in zehn Begegnungen. Zwar gab es nur beim 0:1 gegen den FC Zeil eine Niederlage, aber die sechs Unentschieden sorgten dafür, dass der VfR Hermannsberg-Breitbrunn zur Winterpause vor dem Meister lag.

Der Meister im Bild!

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Sterzelbach-Express nicht mehr zu stoppen

Im Frühjahr 2015 jedoch war der Sterzelbach-Express dann nicht mehr zu stoppen. Mit acht Siegen in Folge legte man nicht nur einen Traumstart hin, sondern auch den Grundstock zum Titel. Erst die SG Fürnbach/Dankenfeld stoppte Ende April mit einem 1:1 den Lauf und blieb damit als einziges Team der Kreisklasse 3 gegen den TSV ungeschlagen. Wenige Tage später gab es dann ein 0:0 im Regen von Kirchaich, das aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs die Türe zur Kreisliga ganz weit öffnete. Durchschritten wurde sie zwei weitere Siege später erneut im Steigerwald. Diesmal bei Sonnenschein und ohne eigenes Schweißtreiben. In der Zuschauerrolle! Dem SC Geusfeld und vor allem Marco Stretz sei Dank!

Auch anpfiff.info gratuliert dem TSV Prappach zur Meisterschaft in der Kreisklasse 3 und zum größten Erfolg in der Vereinsgeschichte! Viel Spaß beim Feiern und in der kommenden Saison in der Kreisliga!