Ein Oberbayer rockt die Ligen: Student Luca Piga - futsalkickender Torjäger - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 18.02.2015 um 18:00 Uhr
Ein Oberbayer rockt die Ligen: Student Luca Piga - futsalkickender Torjäger
MAGAZIN Er rockt die Liga - und auch in der Futsal-Bayernliga setzt er Maßstäbe. Luca Piga. Der Sturmtank des SV Weidenberg ist in hiesigen Gefilden ein relativ unbekanntes Gesicht. Zumindest ausserhalb des Platzes und jenseits der Universität. anpfiff.info hat sich den SV-Torjäger geschnappt und hinter die Kulissen geblickt. Mit interessanten Einblicken.
Von Andi Bär
Es könnte aktuell kaum besser laufen für den 21jährigen, Sohn eines italienischen Vaters und einer oberbayerischen Mutter. Mit der bayerischen Futsal-Auswahl kickte er zuletzt bei den deutschen Meisterschaften, im Trikot des Universitätsclubs Post-SV/SpVgg Bayreuth 3 wurde er Torschützenkönig der Futsal-Bayernliga, mit seinem Erstclub DJK Kolbermoor klopft er ans Tor zur Landesliga und mit seinem hiesigen Club, dem SV Weidenberg steht der Klassenerhalt in der Kreisklasse 5 auf der Agenda.

                                           
Von wegen "Schwiegermuttergrinsen": Vor dem Tor ist Luca Piga eiskalt - zumindest in Weidenberg. "Als Torschützenkönig würde ich nicht auf mich wetten" lacht er.
anpfiff.info

In seiner Heimat wuchs er mit Futsal quasi auf - während der neue Hallensport in Oberfranken ein absolutes Schattendasein fristet, ist Futsal in Oberbayern - und dort vor allem in Kolbermoor - absolut stylisch. "Kolbermoor war quasi Vorreiter" blickt Piga zurück. Aus der Taufe gehoben und gefördert von Franz-Xaver Pelz entwickelte sich der kleine Ort in der Rosenheimer Nähe zum Platzhirschen. "Ähnlich wie in Bayreuth fehlten aber die festen Hallenzeiten" erzählt der Offensivmann, weshalb die Bayern Kickers aus Nürnberg inzwischen die Position des führenden Clubs im Freistaat übernommen haben. "Sie spielen auch den attraktivsten Futsal" sagt er "obwohl Schwandorf gerade bayerischer Meister geworden ist." Für Piga entwickelte es sich zum Glücksfall, dass die Unitruppe der Altstädter Dritten ebenfalls recht futsalaffin ist. "Ohne den Spielbetrieb in der Bayernliga wäre ich sicherlich nicht mehr in der Bayernauswahl" ist der passionierte Go-Kart-Fahrer realistisch.

Monin ruft Piga

So beriefen der Kolbermoorer Markus Berngehrer und das Nürnberger Trainerdenkmal Gerard Monin den Doppellizenzkicker erneut in die Auswahl. Als Krönung stand er wieder in der Truppe, die in der Duisburger Sportschule Wedau um den deutschen Meistertitel kickte. Ein Desaster für die Jungs. Nicht nur aus sportlichen Aspekten, man wurde 17. von 22 Mannschaften. Vor allem ein Einbruch in der Kabine, bei dem alle Handys und Geldbeutel geklaut wurden, lag der Truppe schwer im Magen. Das kuriose bei dem Turnier: Am finalen Sonntag hätte die Bayernauswahl gegen Hamburg sogar um den Titel spielen können, verpatzte nach der Auftaktniederlage gegen Sachsen, als man fünf Minuten verschlief und drei Treffer kassierte, die beiden nächsten Spiele. In der letzten Spielminute verspielte man zweimal eine Führung und stand statt mit sechs Zählern mit nur zweien da. Der Sieg über Südbaden war damit Makulatur - Desaster statt Titelchance. Und das auch noch ohne Geld und Telefone. "Nach einem Abend im Polizeipräsidium war die Stimmung dann unten" blickt Piga zurück - und der finale Kick ging verloren.

                                           
So sieht er sich am liebsten: Jubelnd nach einem Torerfolg - wie hier mit seinem SV Weidenberg in Bad Berneck.
anpfiff.info

Trotzdem kein schlechter Werdegang für einen, der im Jugendbereich dem Karriereende schon ins Auge blicken durfte. Im Jugendbereich, er begann beim SV Burgmühl dem runden Leder nachzujagen und wechselte schließlich zum TSV 1860 Rosenheim. Dort brach er sich nach überstandenem Pfeifferschem Drüsenfieber das linke und das rechte Sprunggelenk, litt an einer Wachstumsfugenstörung im Knie. Am Ende stand die Rückkehr zum Heimatverein - übrigens just als der einstige Bayreuther Jugendtrainer Marco Schmidt in Rosenheim landete. Im Seniorenbereich wechselte Piga schließlich zur DJK Kolbermoor in die Bezirksliga. Zweimal klopften die Futsal-Spezialisten zuletzt ans Tor zur Landesliga Süd - ein zweiter und ein dritter Rang standen am Ende zu Buche. Am Rande notiert: In Kolbermoor präsentiert sich die Weidenberger Überlebensgarantie keinesfalls als Torjäger. "Auf mich als Torschützenkönig würde ich nicht wetten" lacht er - gerade einmal eine Handvoll Treffer hat er erzielt. "Dort treffe ich immer nur Latte und Pfosten" schmunzelt er. Ganz anders in Weidenberg. Dort ist der Erfolg zurückgekehrt, seit Piga und sein Mitbewohner Stefan Hertlein aktiv mitwirken. "Ich habe ja nicht mitgekriegt, dass es ohne uns nicht so gut lief" gibt er sich bescheiden. Apropos Hertlein: Zusammen mit ihm kam er in seiner anfänglichen Studienzeit nach Weidenberg und trainierte beim SV mit.

Weidenberg bekommt den Zuschlag

Just als er zusagte, lernte er an der Uni auch Jannik Lockl kennen - der Piga nicht für sich und sein Team gewinnen konnte, da die Zusage in Weidenberg stand. "Wir hatten mit Futsal ein beiderseitiges Interesse" blickt er zurück "und irgendwann kam die Anfrage, ob ich mitkicken würde." Gesagt, getan. Zwar schlossen die Bayreuther die Bayernliga auf dem letzten Platz ab. Aber Luca Piga spielte sich in den Fokus. Als Torschützenkönig glänzte er auf dem Hallenparkett. Dabei macht er sich auch Gedanken um das drumherum. "Warum der bayerische Verband den Sieger des Bayernturniers und nicht den Bayernligameister zur süddeutschen Meisterschaft schickt, erschließt sich mir nicht" sagt er ehrlich "ich bin mir sicher, dass Schwandorf die Deisendorfer vom Feld fegen würde." Wie es mit ihm persönlich weitergeht, darüber macht er sich derweil noch keine Gedanken. Die Gespräche mit seinem Heimatverein aus Kolbermoor stehen im Frühjahr an. Erst dann kann er sagen, wie es fußballerisch mit ihm in Oberfranken weitergeht. "Die oberbayerische Bezirksliga ist in jedem Fall deutlich stärker als die in Oberfranken" schätzt er die Ligenstärke ein.


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Leser-Kommentare


Steckbrief L. Piga

Luca Piga
Alter
30
Geburtsort
München
Wohnort
Bayreuth
Familie
in Beziehung
Nation
Deutschland
Beruf
Lehramtsstudent auf Realschule
Hobbies
Fußball, Go-Kart-Fahren, Sachen mit Freunden übernehmen
Starker Fuß
Linksfuß
Lieb.-Position
offensives Mittelfeld
Erfolge
süddeutscher Futsal-Vizemeister mit TSV 1860 Rosenheim, 2. und 3. Platz Bezirksliga, einige Aufstiege im Jugendbereich, Torschützenkönig Futsal-Bayernliga.


Entweder...oder

Bayern oder 1860
Bayern
Futsal oder Hallenfußball
Futsal
Fasching oder Weihnachten
Weihnachten. Weg mit dem Faschingszeug!
Oberbayern oder Oberfranken
Oberbayern
Tor oder Aufstieg
Aufstieg
dreckiger Abstauber oder Traumtor
dreckiger Abstauber
Vorlage oder selber treffen
Vorlage

Saisonbilanz L. Piga

 
21/22
3
0
0
0
0
0
0
19/21
1
0
0
0
R
0
0
19/21
3
2
2
0
R
0
0
17/18
2
0
1
0
1
0
0
16/17
15
0
1
7
2
1
0
16/17
6
3
0
0
0
0
0
15/16
3
0
0
0
1
0
0
15/16
8
4
4
2
R
0
0
14/15
15
16
5
0
R
0
0
13/14
9
8
1
0
R
1
0
Gesamt
65
33
14
9
4
2
0

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