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Artikel veröffentlicht am 02.12.2014 um 06:00 Uhr
Turbulente Vorrunde: Mainauen-Jungs haben sich gefunden
Spielerwechsel und Nachrücker sorgten dafür, dass vor dem Saisonstart 28 A-Junioren auf dem Zettel von Mainauen-Coach Martin Degelmann standen. Doch nach drei Trainingseinheiten lichteten sich die Reihen und ohne ein Lebenszeichen von den verschollenen Akteuren zu erhalten, schmolz der Kader auf 13 Mann zusammen - doch die scheinen sich in der Kreisliga behaupten zu können.
Von Hans-Jürgen Wunder
Aufatmen bei der Jugendfördergemeinschaft mit den Stammvereinen BSC Saas Bayreuth, SV Heinersreuth und Sportring Bayreuth. Mit dem klaren 4:0 in der letzten Vorrundenbegegnung gegen die JFG Oberland schafften die Degelmann-Schützlinge noch einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt. Doch für Entwarnung ist es noch viel zu früh. "Dieser Sieg war definitiv absolut wichtig. Nachdem der FSV Bayreuth und die JFG Neubürg in der Bezirksoberliga in Abstiegsgefahr sind, müssen wir unbedingt Platz 9 schaffen", so der Jugendtrainer. Noch im Sommer schien man zumindest quantitativ für die Liga bestens gerüstet zu sein. Mit acht Zugängen von Kreuz oder Eintracht Bayreuth standen insgesamt 28 Jungkicker auf der Liste. Nach kurzer Zeit aber nur noch auf dem Papier, denn schnell bildete sich ein harter Kern von 13 verbliebenen Nachwuchskräften heraus. Und der Rest? "Keine Ahnung. Abgemeldet hat sich jedenfalls niemand," so der ernüchterte Nachwuchscoach.

Nicht abgetaucht ist Tim Gollwitzer - allerdings muss er nach einer Handverletzung pausieren.
anpfiff.info

Zum Bruder gezogen  

Natürlich kommt es auch bei einem kleinen Kader zu Ausfällen. Abbdeg Ali Miyir etwa, einer von mehreren somalischen Spielern im Team, der wie seine Kollegen ohne Eltern nach Deutschland gekommen ist, hat jetzt Familienanschluss gefunden und ist zu seinem Bruder nach München gezogen. "Jetzt kann er nur noch sporadisch mitspielen. Es ist schade, weil er eigentlich einer unserer stärksten Akteure ist," bedauert Martin Degelmann, der durchaus einräumt, dass es die afrikanischen Jungs auf dem Platz nicht immer leicht haben und auch mit dem einen oder anderen überflüssigen Kommentar konfrontiert werden. Tim Gollwitzer muss sich dagegen einer Handoperation unterziehen und ebenso pausieren wie der verletzte Nicolas Hones, der erst Mitte der Serie wieder zurückgekommen ist.  Allerdings konnten die Mainauer diese Ausfälle auch deshalb gut wegstecken, weil man gemeinsam mit der B-Jugend trainiert und die nachrückenden Kräfte schon integriert sind. Zudem hat Martin Degelmann, der auch noch Jugendkoordinator bei Mainauen ist, einen guten Überblick über das kickende Personal und auch sonst Grund zur Freude, wenn er vermeldet: "Die Stammvereine arbeiten mittlerweile gut zusammen, die Jungs sind eine verschworene Gemeinschaft. Da macht es mittlerweile nichts mehr aus, wenn Väter ihre Söhne zum Training von Heinersreuth in die Saas fahren oder umgekehrt." Auch der sportliche Erfolg stellt sich langsam ein, nachdem die C-Jugend in der abgelaufenen Serie den Aufstieg in die Bezirksoberliga nur um ein Haar verpasst hat.

Amin Osman Hirs (vorne) ist einer von mehreren somalischen Spielern im Team.
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Prall gefüllte Mannschaftskasse

Die positive Wende nach vier teilweise deutlichen Niederlagen kam ausgerechnet im Derby bei der JFG Hummeltal. Nachdem deren Trainer Mike Schumann lange in der Saas tätig war, lag viel Zündstoff in der Begegnung. "Die haben uns schon vor der Partie angekündigt, dass wir fünf oder sechs Dinger erwischen. Aber meine Jungs waren hochmotiviert und wir sind nach ein paar Minuten gleich in Führung gegangen", so der Mainauen-Coach. Allerdings blieb es bis zum Schluss spannend und teilweise wurden die Grenzen des Erlaubten klar überschritten. Doch mit dem 3:2-Erfolg beim Nachbarn schöpfte die Degelmann-Elf nun neue Hoffnung im Abstiegskampf, auch wenn beim anschließenden Remis gegen Giechburg oder der knappen Niederlage in Main-Aurachtal durchaus mehr drin gewesen wäre. Freilich hat es sich bewährt, Maximilian Behmer die Organisation der Abwehrkette zu übertragen. Ebenfalls positiv war, dass man zuletzt mit einer nahezu unveränderten Mannschaft antreten konnte. Mit dem Erfolg gegen Oberland geht es jetzt etwas beruhigter in die Winterpause und im neuen Jahr möchte man noch einen oder zwei Ränge nach oben klettern. Freilich kämpft Martin Degelmann an mehreren Fronten, wenn er erklärt, dass sich vor der 13:1-Packung beim Tabellenführer drei Akteure erst kurzfristig abgemeldet hatten. Anderen Kandidaten waren zudem die Nachwehen der vorabendlichen Party durchaus deutlich anzumerken. Doch für alle Probleme gibt es entsprechende Werkzeuge, wenn der JFG-Trainer berichtet: "Wir haben natürlich einen sehr detaillierten Strafenkatalog. Doch der greift nicht, weil es dem einen oder anderen Spieler wurscht zu sein scheint, wenn er einen Fünfziger in die Mannschaftskasse rein werfen muss. Na gut, das gibt zumindest ein schönes Fest und zum Eishockey können wir auch öfters."    

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Steckbrief M. Degelmann

Martin Degelmann
Alter
47
Geburtsort
Krapitz
Wohnort
Bayreuth
Familie
geschieden, 1 Kind
Nation
Deutschland
Größe
183 cm
Beruf
Einsatzleiter Sanierungstechnik
Hobbies
Eishockey, Hund, Kino
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
Sturm
Erfolge
B-Jugend Kreuz Bayernliga


Tabelle Kreisliga Ba-Bay

Liga-Tabelle


Bilder-Galerie


Bilanz JFG Bayreuth M. 2014/15

Spieler
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