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Artikel veröffentlicht am 25.11.2014 um 22:00 Uhr

Ehrgeizge West-Junioren: Klassenerhalt ist Pflicht, Titel die Kür

Mit einem 2:2-Remis im Hofer Juniorenderby gegen Wiesla haben sich die Schützlinge von Peter Weiß in die Winterpause verabschiedet. Auch wenn der Übungsleiter eine Schwächung im kommenden Jahr erwartet, ist ihm nicht bange. Im Gegenteil: Nachdem es am Ligaerhalt keine Zweifel mehr geben dürfte, kann man ohne höfliche Zurückhaltung auf den Titel spielen.

Von Hans-Jürgen Wunder

Jugendtrainer sind mitunter rar und oft übernimmt der Zufall Regie, wenn ein ehemaliger Fußballer Verantwortung für ein Nachwuchsteam übernimmt. Peter Weiß etwa ist fußballerisch bei der ZF Thierstein zu Hause, kickte dann noch etwas in Moschendorf und ließ dort nach acht Jahren seine Karriere ausklingen. Als die beiden Söhne des ehemaligen Torwarts auch gegen den Ball treten wollten, war Moschendorf erste Adresse. Doch die erste Begeisterung in der F-Jugend währte nur kurz und anschließend zerschossen sie im heimischen Garten alles, was nicht niet- und nagelfest war. Zumindest für Felix Weiß führte der Weg zurück zum Vereinsfußball - dieses Mal durch einen Schulkameraden zum ATS Hof/West. Dabei wurde er von seinem Vater begleitet und der sah als ehemaliger Keeper, dass die Arbeit mit dem Torwart wie so oft zu kurz kam. Also kümmerte sich Peter Weiß zunächst um den Burschen zwischen den Posten, übernahm dann die B-Jugend, wanderte mit dem Team immer weiter und ist jetzt auch dabei, wenn die nahezu erwachsenen Fußballer ans Tor der Bezirksoberliga klopfen.

Michael Jacob gehört mit seinem Bruder Sven zu den herausragenden Stürmern in der Liga.

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Erfolgreiche Jugendarbeit

Die Bilanz von Peter Weiß kann sich sehen lassen. Zweimal Meister in der E- und D-Jugend, dazu mit den B-Junioren in die Bezirksoberliga aufgestiegen. Trotzdem wollte er nach der Saison in der B-Jugend aufhören. Doch es fand sich kein geeigneter Nachfolger und die Truppe, die er über so viele Jahre begleitet hatte, drohte zu zerfallen. "Das konnte ich natürlich nicht zulassen, deshalb habe ich noch ein Jahr rangehängt," so der ehemalige Thiersteiner. Dabei hatte er viel Wert darauf gelegt, in der Vorrunde so viele Punkte wie möglich zu sammeln. "Im Winter wird bei uns im Spielkreis viel gewechselt. Deshalb muss ich damit rechnen, neben den Nachwuchsspielern, die ohnehin schon bei den Herren kicken, weitere Leute an die 1. und 2. Mannschaft in Kreisliga und Kreisklasse abgeben zu müssen", so der Ex-Keeper, der aber kein Problem damit hat. Seine Hauptaufgabe sieht er ohnehin darin, schnell wettbewerbsfähige Spieler für die Herrenmannschaften bereit zustellen. Bei seinem 18 Mann starken Kader hat er bisher nur einmal auf einen B-Jugendlichen zurückgreifen müssen. Das könnte ihm aber im neuen Jahr durchaus öfters passieren, wenn dieses Szenario eintreten sollte..

Auch Sebastian Döbel ist am Wochenende mitunter im Doppeleinsatz.

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Gerne mit dabei

Eigentlich sind die für den Nachwuchs noch spielberechtigten Kai und Tim Winkler, Sebastian Plötner oder Sebastian Döbel schon fest bei der Herren mit dabei, doch sie schnüren auch immer wieder die Fußballschuhe für die Junioren. "Das freut mich natürlich, weil sie bei uns wirklich Akzente setzen können. Natürlich ist die Belastung für die Jungs dadurch recht hoch," gesteht der West-Trainer. Allerdings muss er in der Rückrunde wohl auch die eine oder andere schon ältere Stammkraft verzichten, die bisher oben noch nicht reingeschnuppert hat. Dennoch will man alles probieren, den Titel einzuheimsen, auch wenn man in diesem Fall den Aufstieg wohl nicht wahrnehmen würde. "Wir bräuchten für diese Spielklasse noch zwei oder drei Verstärkungen, um eine Chance auf den Klassenhalt zu haben," analysiert der ehemalige Schlussmann. Dennoch will man ab Frühjahr 2015 alles probieren und liegt trotz des 2:2-Unentschieden gegen Wiesla noch voll im Meisterschaftsrennen. Beim Derby war man eigentlich überlegen, hatte eine Vielzahl guter Möglichkeiten. "Wenn wir 4:1 oder 5:1 geführt hätten, hätte sich der Gegner auch nicht beschweren können," trauert Weiß der nachlässigen Chancenverwertung nach. Obwohl man mit den beiden Jacob-Brüdern zwei pfeilschnelle Spieler zur Verfügung hat, fehlt den Saalestädtern im Sturmzentrum einfach ein echter Knipser. Doch richtig knüppeldick im Heimspiel kam es gegen Münchberg. Während der Nachwuchs von ATS Hof/West auch hier seine Chancen nicht verwerten konnte, netzte der Gegner eiskalt ein. "Der Eintracht-Kapitän Julian Ott, den ich kenne, meinte hinterher zutreffend, dass wir eben einfach gegen sie nicht gewinnen können," erinnert sich der Jugendtrainer an die einzige Pleite in der Vorrunde.