Auf einem hervorragenden dritten Tabellenplatz rangiert derzeit die DJK Stappenbach. Nach dem 2:0 über Schnaid/Rothensand knüpft die DJK an die Erfolge der letzten zwei Jahre an. Mit dem Aufstieg in die Kreisklasse konnte in der Saison 2003/04 der größte Erfolg der Vereinsgeschichte gefeiert werden. Im zweiten Jahr setzte der kleine Ort dem ganzen gar die Krone auf, als man in der Relegation zur Kreisliga knapp scheiterte. Diese Erfolge sind unzertrennbar mit einem Namen verbunden: Michael Zall. Er verhalf dem jungen Verein zu Hochgefühlen. Nach zweieinhalb Jahren ist nun Schluss in Stappenbach.
"Ich hatte so viel Erfolg"
„Ich hatte seit Saisonbeginn keinen Vertrag“, ärgert sich Zall. Er stellte dem Verein ein Ultimatum bis zum vierten Spieltag. Was geschah bis dahin? Der vermeintliche Favorit Stappenbach wartete auf den ersten Sieg: Gegen Aufsteiger Altendorf verloren und gegen die wohl schwersten Gegner der Liga, Frensdorf und Röbersdorf ein Unentschieden geholt. Alles noch unter der Führung von Coach Zall. Am Donnerstag, 17. August gab es ein letztes Gespräch. Vorstand und Trainer konnten sich nicht einigen und seitdem ist Zall nicht mehr Trainer in Stappenbach. Worüber konnte man sich nicht einigen? „Ich hatte so viel Erfolg mit dem Verein“, bedauert Zall, „aber ich wurde bezahlt wie ein A-Klassen-Trainer.“
"Ich hatte gar keinen Vertrag"
„Michael Zall stellte finanzielle Forderungen, die wir nicht erfüllen konnten“. Gerhard Martin, Spielleiter in Stappenbach bestätigt die schwierige Situation um die Finanz-Gespräche. Wäre man aufgestiegen, hätte man natürlich neu verhandeln müssen, aber da dies nicht der Fall war, gingen die DJK-Verantwortlichen davon aus, dass finanziell alles beim Alten bleibt. Zall dazu: „Ich habe schon in der letzten Saison sehr wenig bekommen!“ Martin spricht nach den gescheiterten Gesprächen von einer Trainer-Entlassung. Michael Zall dementiert: „Man konnte mich gar nicht entlassen, da es überhaupt keinen Vertrag gegeben hat.“ Fakt ist, dass der Routinier Thomas Lang bis auf weiteres das Training leitet. Fakt ist auch, dass die Mannschaft nach den Querelen drei Siege und Unentschieden einfahren konnte. „Es ist schon schade“, trauert Zall seiner Stappenbach-Zeit nach. Der Spielleiter denkt indes an die Zukunft: „Wir lassen uns mit der Trainersuche Zeit.“ Sollten sie auch, denn der Zall-Nachfolger hat eine Mission zu erfüllen: Aufstieg!
Anbei die Stellungsnahme des Ex-Trainers zu der Diskussion:
„An alle Stappenbacher! Da ich gehört habe, dass man die Leute in Stappenbach über die wahren Gründe meiner angeblichen Entlassung nicht informiert hat, möchte ich dieses hiermit tun.1. Meinen Vertrag für die neue Saison habe ich zur Einsicht Thomas Lang noch im Juni überreicht. Bis zum 1.Spieltag am 6.08.2006 habe ich noch immer keine Antwort erhalten. Daher kann der Verein mich gar nicht Entlassen, weil ich gar keinen Vertrag habe.2. Seit 6.04.2005 bis 31.05.2006 habe ich vom Verein eine kleinere Vergütung erhalten wie ein Trainer in der A-Klasse. Somit hat der Verein durch mich in dieser Zeit viel Geld gespart. Der wahre Grund für meine angebliche Entlassung ist nicht das Sportliche, sondern der, dass der Verein nicht bereit ist, mir wenigstens das zu zahlen, was ein A-Klasse-Trainer erhält. Alles andere ist eine Lüge. Beschämend ist die Art und Weise wie der Verein einen Trainer absägt der den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte gehabt hat. Und das nach drei Spieltagen. Aber in Stappenbach ist es halt so üblich, denn meinem Vorgänger ist es nicht anders ergangen und beim Nachfolger wird es auch nicht anders sein. Möchte mich trotzdem bei allen bedanken, die an mich geglaubt haben und die immer zu mir gehalten haben. Der Mannschaft wünsche ich alles, alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft.
Euer Ex-Trainer Zall Michael“
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