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Artikel veröffentlicht am 20.09.2007 um 21:02 Uhr
FC Eintracht Bamberg: Sepp Herberger im Hinterkopf
Das halbe Dutzend ist voll. Mit sechs Siegen im Rücken und stolz geschwellter Brust tritt der FC Eintracht Bamberg am Samstag die Reise zur TSG Thannhausen an. Der Aufsteiger wusste in den bisherigen Spielend durchaus zu gefallen und liegt im Mittelfeld der Tabelle. Ans bisher einzige Spiel gegen die Domstädter hat man allerdings keine guten Erinnerungen. Im Sommer 2006 gab es in der Relegation ein 0:4.
Von Marco Heumann
Das Phrasenschwein würde jubilieren. „Der nächste Gegner ist immer der schwerste“, bemüht Christoph Starke vor dem Spiel bei der TSG Thannhausen eine Fußballweisheit, die einst Sepp Herberger prägte. Beim Zahlen lächeln würde es für solcherlei Aussagen beim Fußball-Stammtisch des DSF heißen.
Dabei liegt den Worten von Starke weit mehr als ein Körnchen Wahrheit inne. Sechsmal in Folge verließen die Kicker des FC Eintracht Bamberg nun schon als Sieger den Platz. Lohn, der Sprung an die Tabellenspitze.
„Das ist nur eine Momentaufnahme“, macht der Trainer klar. Jetzt – nach gerade einmal einem guten Viertel der Saison – schon von der Regionalliga zu träumen, das wäre vermessen. „Wir denken weiter von Spiel zu Spiel.“ Und je länger die Serie dauert, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass sie reißt. Das nächste Spiel ist also tatsächlich immer das schwerste.

Zwei Siege gegen Bamberg-Bezwinger

Noch dazu wenn es gegen einen Kontrahenten wie die TSG Thannhausen geht. „Die werden gegen uns sicher vor allem am Anfang sehr druckvoll spielen“, hat Christoph Starke viel Respekt vor dem Aufsteiger aus Schwaben. Der liegt mit zwölf Punkten im Mittelfeld der Tabelle und ließ unter anderem mit Siegen gegen die SpVgg Weiden und beim 1. FC Nürnberg II aufhorchen. Die beiden Teams gegen die die Bamberger ihre einzigen beiden Niederlagen bezogen.
Vor allem in der Offensive sind die Schützlinge von Oliver Schmid gut besetzt. Zwar ist Top-Stürmer Bayram Sadrijaj nach einem Kreuzbandriss noch nicht wieder fit. Aber auch der Nigerianer Joseph Olumide, der Kroate Mijo Stijepic – einst beim FC Schalke 04 II –  oder Marc Hämmerle sorgen für jede Menge Wirbel.
Klingt nach viel Arbeit für die zuletzt sehr stabile Bamberger Hintermannschaft.  Nur einen Gegentreffer gab es in den letzten drei Spielen. Ein wichtiges Mosaiksteinchen für die Siegesserie.

Viel Engagement auch im Training

„Die Mannschaft zeigt sehr viel Ehrgeiz“, lobt der Trainer sein Team. Nicht nur das Spiel gegen Unterhaching und hier vor allem die Schlussphase – „Wir haben in den letzten zehn Minuten unheimlich viel Druck gemacht“ – haben Christoph Starke gefallen. Auch der Einsatz im Training stimmt. „Keiner lässt sich hängen.“ Das wäre angesichts des komplett zur Verfügung stehenden Kaders – einzig René Finnemann musste wegen einer Grippe ein wenig kürzer treten – auch nicht zu raten. Zwar genießt die Stammelf der letzten Wochen angesichts der Siege sicher einen kleinen Bonus, aber dahinter stehen fünf oder sechs Spieler, die vehement ins Team drängen.
Auch der eine oder andere, der bei der bisher einzigen Begegnung mit dem Aufsteiger dabei war. Ein Spiel, an das die Bamberger nur allzu gerne zurückdenken. Gleich mit 4:0 bezwang man im Sommer 2006 die Thannhäuser. Der Startschuss zum Domstadt-Sommermärchen. Mit dem Erfolg wurde damals der Aufstieg in die Bayernliga perfekt gemacht. Mit drei schnellen Toren sorgte die Mannschaft von Christoph Starke für eine schnelle Entscheidung.

Wieder ein Blitzstart?

An eine Wiederholung dieses Blitzstarts mag der Trainer nicht so recht glauben. „Die werden gegen uns besonders motiviert und auf der Hut sein.“ Schließlich haben die Schwaben – bei denen Kapitän Marian Dischl mit einem Bänderanriss auszufallen droht – am Samstag erstmals die Gelegenheit zur Revanche für die Schlappe im damaligen Aufstiegskampf.
Aber selbst wenn die gelingen sollte, wäre das für Christoph Starke kein Beinbruch. „Das wäre kein Grund zur Unruhe.“ Zwar wäre die Siegesserie beendet, aber das heißt noch lange nicht, dass der FC Eintracht Bamberg sich von seinen Saisonzielen verabschieden muss. Im Gegenteil mit den Erfolgen der letzten Wochen wurde ein wichtiger Grundstein gelegt, auf dem man aufbauen kann.
Je mehr, je besser man den guten alten Sepp Herberger im Hinterkopf hat. „Das nächste Spiel ist nun einmal das schwerste.“ Phrasenschwein hin oder her.

Ein verschworener Haufen. Seit Wochen eilt der FC Eintracht Bamberg in der Bayernliga von Sieg zu Sieg. Ein Grund für die tolle Serie ist die mannschaftliche Geschlossenheit der Domstädter.
Foto: SL

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