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Artikel veröffentlicht am 09.11.2012 um 06:00 Uhr
Trennung in Unterleiterbach: Rechtzeitig ein Zeichen setzen
Wie berichtet, kam es Mitte der Woche zur Trennung zwischen dem Kreisligisten FSV Unterleiterbach und seinem bisherigen Spielertrainer Marco Hornung. Bis zum Winter übernehmen Walter Kraus und Rainer Walter gemeinsam die Mannschaft. anpfiff.info sprach mit Vorstand Hans Brückner und Marco Hornung.
Von Markus Schütz
FSV-Vorstand Hans Brückner hofft nach dem Trainerwechsel auf eine positive Entwicklung bis zur Winterpause.
anpfiff.info
Platz 15, Abstiegsplatz, 18 Punkte nach 17 Spielen. Nach einem passablen Start lief es zuletzt nicht rund für den FSV Unterleiterbach in der Kreisliga. Dementsprechend gibt Vorstand Hans Brückner freilich auch die prekäre sportliche Lage als Grund für die Trennung von Marco Hornung an. "Wir haben uns zusammengesetzt und schließlich einvernehmlich auf das Ende der Zusammenarbeit geeinigt. Wir haben die notwendigen Punkte bislang einfach nicht geholt!", erklärt er. Wohl wissend, dass der Kader recht dünn besetzt ist, halten sich die Vorwürfe an den ehemaligen Trainer jedoch in Grenzen: "Vielleicht war das eine oder andere ein wenig zu eingefahren. Aber insgesamt sind wir mit Marco sehr gut ausgekommen, menschlich hat es gepasst, auch fachlich.", so der Vorstand. "Ich möchte ihm ausdrücklich für sein Engagement und die Art und Weise, wie er sich eingebracht hat, danken. Auch dafür, wie er die Zweite Mannschaft mit einbezogen und nach vorne gebracht hat." Und dennoch greifen in einer Situation, wie der momentanen des FSV Unterleiterbach, die ligenübergreifend nicht ungewöhnlichen Mechanismen. Den Bezirksliga-Abstieg hinter sich, hängt über dem Verein nach der Hälfte der Serie das Damoklesschwert eines erneuten Abstiegs. Erneut geht die Abstiegsangst um. In dieser Lage war das Bestreben der Vereinsführung, ein Zeichen zu setzen - "und zwar rechtzeitig. Wir hoffen, dass mit einer neuen sportlichen Führung, einer neuen Ansprache, in den verbleibenden Spielen bis zur Winterpause der Funke überspringt!", glaubt Vorsitzender Hans Brückner an einen positiven Effekt des Trainerwechsels: "Jetzt ist das Team gefragt, wir hoffen auf eine Reaktion!" Am kommenden Wochenende wartet der SV Hallstadt - nicht nur für den FSV Unterleiterbach ein richtungsweisendes Spiel. Auch dieser Fakt mag den Zeitpunkt der Trennung ein wenig mit beeinflusst haben. Will man kurzfristig aus Vereinssicht mit dem Trainerwechsel einen unmittelbaren, leistungssteigernden Effekt erreichen, so geht der Blick aber auch bereits in Richtung Winterpause. Dann nämlich soll - entweder ein Spielertrainer oder ein reiner Trainer, beides Optionen für Vorstand Brückner - ein neuer Übungsleiter für das Erreichen des Saisonziels, den Klassenerhalt, sorgen. "Einer, der uns sofort weiterhilft, der die Burschen im Griff hat und vielleicht einen Tick härter ist, als der Marco!", so Brückners Anforderungsprofil eines möglichen, neuen Mannes.

Marco Hornung (sitzend, vorne) auf der Unterleiterbacher Bank. Ein Bild, dass es ab sofort nicht mehr geben wird.
anpfiff.info

"Hätte die Aufgabe gerne bis zum Schluss erledigt"

Marco Hornung bestätigt eine Trennung im Guten, weist aber auch darauf hin, dass er eigentlich nicht der Typ ist, der von sich aus einfach so hinwirft, wenn es mal nicht läuft. Ich hätte grundsätzlich gerne weitergemacht und bin mir auch sicher, dass wir den Klassenerhalt geschafft hätten!" Die Trennung aufgrund des bisherigen sportlichen Abschneidens akzeptiert er, "der Zeitpunkt, in dem der Verein auf mich zukam, kam für mich aber dennoch ein wenig überraschend!". Schließlich habe das Team gegen den bislang mehr als souveränen Tabellenführer TSV Burgebrach mit einer kämpferisch einwandfreien Leistung gezeigt, dass Leben in ihr steckt. Knapp mit 1:2 musste der FSV sich beugen. "Fakt ist", so Marco Hornung nach den Gründen für die zuletzt magere Ausbeute gefragt, "dass der Kader viel zu klein ist. Dass wusste ich, das wusste auch der Verein. Wir haben nach den Verlusten von Hetzel, A. Mayer, Lurtz oder Doppernas versucht, neue Spieler zu holen, aber das gelang nicht. Und wenn dann eben aus einem 14-Mann-Kader immer wieder drei bis fünf Spieler, teilweise Leistungsträger wie Waldemar Mayer, verletzt sind, wird es einfach schwer." Aber Marco Hornung ist sich sicher, dass in der Mannschaft das Potenzial steckt, die Klasse zu halten. Vor allem dann, wenn man von Verletzungen verschont bleibt. Und genau das wünscht er seinem ehemaligen Team: "Die Mannschaft un der Verein sind mir richtig ans Herz gewachsen! Ich habe mich in Unterleiterbach sehr wohl gefühlt!", zieht er ein abschließendes Fazit. Und weitet dies auch auf die sportliche Seite aus: "Der Erfolg hat sich in den eineinhalb Jahren eben leider nicht eingestellt. Dann muss ein Trainer - auch, wenn es schweren Herzens ist - eine Entwicklung wie diese akzeptieren. Deshalb mache ich dem Verein auch keinen Vorwurf und drücke der Mannschaft die Daumen, dass sie aus dem Tabellenkeller kommt! Wenn alle an Bord sind und gesund bleiben, gelingt das auch.", zeigt er sich souverän. Wie es mit ihm persönlich weitergeht, kann er zum jetzigen Zeitpunkt natürlich noch nicht sagen. "Vielleicht parke ich nach dem Winter irgendwo meinen Pass und steige als Spieler ein. Ab der kommenden Serie, würde ich gerne wieder eine Mannschaft übernehmen, wenn ein interessantes Angebot kommt."

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