SpVgg Bayreuth - TSV Großbardorf: Ziehen die Wespen den Kopf aus der Schlinge? - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 26.05.2011 um 00:00 Uhr
SpVgg Bayreuth - TSV Großbardorf: Ziehen die Wespen den Kopf aus der Schlinge?
Endspielstimmung im Bayreuther Hans Walter Wild-Stadion: Zum Abschluss einer größtenteils verkorksten Saison empfängt die SpVgg Bayreuth am Samstag um 15 Uhr den bereits geretteten TSV Großbardorf.
Von Andi Bär
"Totgesagte leben länger" - ein Satz, den Bayreuths Anhänger nach dem 3:0-Sieg in Unterhaching lautstark durch den lauschigen Münchner Abendhimmel schmetterten. Aber auch ein Satz, den Hofs Präsident Rainer Denzler nach der überraschend erlassenen einstweiligen Verfügung des Landgerichtes Hof über die vereinseigene Homepage propagierte. Eines ist klar: Die Durchhalteparole im Abstiegskampf der Fußball-Bayernliga sind allerorten deutlichst zu vernehmen. Sowohl der TSV Aindling (gegen Würzburg) als auch der SV Heimstetten (gegen Bamberg) als auch die SpVgg Bayreuth haben jeweils 40 Punkte auf der Habenseite, Hof nach dem Sieg vor Gericht und der Niederlage in Großbardorf deren 38. Der TSV Großbardorf ist durch diesen Sieg dem Abstiegsendspiel gegen Bayreuth entgangen und hat die Klasse vorzeitig gehalten. "Man kann nicht von einem Großbardorfer Sieg gegen Bayreuth ausgehen" sendet Hofs Präsident via - wie es sein soll propagandistisch angehauchter - Homepage in Richtung der Kicker aus dem Rhön-Grabfeld-Kreis. Angst essen Seele auf jetzt auch in Hof. Oder eigentlich nur in Hof. Die drei anderen Probanten stellen sich nach den Siegen in der Vorwoche dem sportlichen Wettbewerb und hoffen auf einen Sieg. So auch die Bayreuther. Und die Hoffnung scheint nicht umsonst.

Psychologe auf der Trainerbank?

Wie sich die Bilder ändern: Hier war Hofs Norbert Schlegel noch obenauf und Wolfgang Mahr nahezu am Boden....
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Mit Wolfgang Mahr hat sich auch der Erfolg wieder in der Wagnerstadt eingestellt. Wenn man sich mit Spielern unterhält, fallen immer wieder Wörter wie "Psychologie, Kopfsache, Einstellung" und ähnliche Ausdrücke. Doch wie sieht Interimstrainer Wolfgang Mahr seine Aufgabe? "Da ist jetzt nicht unbedingt der Trainer in mir gefragt" stellt der A-Lizenz-Inhaber sein Licht unter den Scheffel "du musst den Jungs einfach Selbstvertrauen geben. Die können es ja. Das haben sie oft genug bewiesen." Eine Maxime, die offensichtlich auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Seine Mannen dankten es dem sportlichen Leiter mit einem eindrucksvoll herausgespielten 3:0-Erfolg, der dank der vielleicht besten Saisonleistung hochverdient war.

eine Woche später jubilierte Mahr während Schlegel 350 Kilometer nordwestlich in Großbardorf Trauerflor trug.
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Sonderlob für Nicolaus

Ein Sonderlob verdiente sich dabei der junge Timothy Nicolaus, der eigentlich seinen Dienst in der zweiten Mannschaft absolviert und sein Startdebüt in der Bayernliga gab. Eines der eindrucksvollen Sorte. 90 Minuten lang war der 21jährige unterwegs, riss immer wieder Löcher in die Hachinger Defensive und bereitete nach nur sechs Minuten den ersten Treffer sehenswert vor. "Der Erfolg war aber eine Mannschaftsleistung" sagt Wolfgang Mahr, der nicht müde wird, zu warnen. "Die Hofer dachten nach dem Spiel gegen uns auch schon, dass sie die Klasse gehalten haben." Die Ernüchterung für Hof folgte auf dem Fuß. Das soll in Bayreuth nicht passieren. "Wir müssen konzentriert bleiben und die Spannung hochhalten" so Mahr, der damit rechnet, noch bis zu vier Spiele absolvieren zu müssen. "Ich gehe nicht davon aus, dass Heimstetten oder Aindling verlieren" gibt er ehrlich zu "aber das darf uns nicht interessieren. Wir müssen unser Spiel gewinnen."

Personell große Probleme

Victor Gradl (links), hier gegen Ismanings Bernd Häfele - für ihn ist die Saison gelaufen.
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Personell sieht es dabei in Bayreuth mittlerweile zappenduster aus. Michael Eckert, Herbert Biste (beide Schulter-OP) und Florian Wurster (Syndesmosebandanriss) fallen eh schon lange aus. Dazu gesellt sich jetzt auch noch Viktor Gradl, Schütze des vorentscheidenden zweiten Tores in Unterhaching: Der ehemalige Clubberer, der sich (studienbedingt) nach der Saison dem Vernehmen nach in Richtung FC Eintracht Bamberg verändert, wurde am Dienstag am Blinddarm operiert. "Wenn ich für ihn bringe, entscheide ich aus dem Bauch heraus" so Mahr. Die Optionen sind vielfältig - aber Linksfuß ist nach dem Ausfall von Wurster und Gradl keiner mehr dabei, da der ebenfalls angeschlagene Marcel Mayr als Innenverteidiger gesetzt ist. Apropos Linksfuß: Mit einiger Verwunderung hat Wolfgang Mahr den Wechsel von Christian Böhnlein zum VfL Frohnlach zur Kenntnis genommen. Der hatte schon vor einigen Wochen mündlich in der Wagnerstadt zugesagt, ehe er zuletzt immer wieder herumdruckste. Dass Mahr sich darüber nicht groß ärgert, hat einen einfachen Grund: Seine Konzentration gilt dem Spiel am Samstag gegen Großbardorf. Mit einem Sieg würden die Altstädter die Basis legen, um über die Qualifikationsspiele die Bayernliga zu erhalten. Oder vielleicht sogar schon den Klassenerhalt feiern.

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