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Artikel veröffentlicht am 07.04.2011 um 00:00 Uhr
Redwitz - Oberhaid: Verkehrte Vorzeichen
Acht Punkte Differenz lagen zwischen beiden Teams zur Winterpause. Nun sind es nur noch drei! Allerdings machten die Siemensstädter aus einem reichhaltigen Rückstand sogar einen kleinen Vorsprung. Während das Jahr 2011 für den FCR absolut planmäßig verläuft hängt der einstige Ligaprimus noch immer in den Startlöchern fest. anpfiff berichtet ausführlich vom Spitzenkampf unter verkehrten Vorzeichen in der Bezirksliga.
Von Bernd Riemke
Ein Gegentor in fünf Spielen! Eine Bilanz, die für sich spricht. Der FC Redwitz verfügt wohl über die stärkste Defensivreihe der Liga. „Wenn man hinten wenig zulässt, reicht vorne auch nur ein einziges Tor“, bringt es Trainer Uwe Kalb auf den Punkt. Kannoniere sind seine Jungs wirklich nicht – aber eben die Meister der knappen Siege. Kein Wunder also, dass sich der 38-Jährige mit der Punktausbeute im neuen Kalenderjahr mehr als zufrieden zeigen kann. Durch den Sieg im direkten Vergleich mit dem VfL Frohnlach 2 und die kleine Schwächephase des kommenden Gegners haben die Blau-Weißen zwischenzeitlich sogar selbst die Tabellenspitze erklommen. Eine Tatsache freilich, mit der sich Kalb nicht zufrieden geben will. „Zu Hause wollen wir gewinnen um vorne dran zu bleiben“, macht er unmissverständlich klar, dass die Serie des FCR auch über das kommende Wochenende hinaus Bestand haben soll. „Oberhaid ist nicht an den jüngsten Ergebnissen zu messen. Sie stehen zurecht ganz vorne und ich erwarte ein enges Spiel“, lässt sich der Redwitzer Spielertrainer nicht von den letzten sieglosen Spielen des FCO blenden. „Die Mannschaft hat kaum einen Schwachpunkt und ist gerade in der Offensive richtig gut aufgestellt“, weiß Kalb, dass seine Hintermannschaft am Sonntag einem echten Belastungstest ausgesetzt sein wird. Der Gast sei schließlich trotz der momentanen Flaute immer für ein Tor gut und in dieser Hinsicht gilt es für den Spitzenreiter entsprechend wenig Möglichkeiten zuzulassen. Um die Stärken eines Marcel Kutzelmann weiß man auch in Redwitz Bescheid, doch gesondertes Augenmerk wird man auf ihn nicht werfen. „Er wird durch unsere Viererkette abgedeckt“, vertraut Kalb auf die Stärken seines Teams, das voraussichtlich in Bestbesetzung auflaufen wird. Torhüter Sven Walther, der am vergangenen Wochenende beruflich verhindert war, steht ebenso wieder zur Verfügung wie Thomas Oppel, der sich im letzten Vorbereitungsspiel die Bänder im Daumen gerissen hatte und seither zum Zuschauen verurteilt war. „Er ist ein wichtiger Spieler, der uns gefehlt hat“, ist Kalb froh seinen erfahrenen Akteur im Mittelfeld wieder in seinen Reihen zu wissen. Dass beim Gegner ein ebensolcher fehlen wird, sieht Kalb nicht zwingend als Vorteil. „Die Mannschaft hat auch ohne ihn gute Spiele gemacht. Dadurch wird es für uns jedenfalls nicht wesentlich einfacher“, spielt Uwe Kalb auf das Fehlen des Oberhaider Spielertrainers an, der zum letzten Mal seine Rotsperre absitzen muss.


Können Philipp Stark (li.) und Marcel Kutzelmann am Wochenende wieder jubeln? Mario Herrmannsdörfer (im Vordergrund) wird auch in Redwitz von der Seitenlinie coachen müssen. 
anpfiff.info

„Der Einsatz ist momentan zu wenig“

Diese rührt aus der Begegnung gegen TSV Hirschaid als Oberhaids Spielertrainer wegen einer Unsportlichkeit vom Platz gestellt wurde. „Da bin ich nicht mit gutem Beispiel vorangegangen, aber meine Jungs wissen auch, dass ich als Führungsspieler sonst die Attribute Einsatz und Kampfkraft vorlebe“, zeigt sich Mario Herrmannsdörfer selbstkritisch. Dass sein Fehlen, genau wie der Ausfall von Christian Reuß (Kreuzbandriss) oder die lange Pause von Marcus Rohmer, der sich nach auskurierter Schulterverletzung nun mit Problemen im Knöchel herumplagt, für die letzten sieglosen Spiele verantwortlich sind, lässt der Trainer als Alibi nicht gelten. „Dahinter braucht sich niemand verstecken. Im Gegenteil: Gerade jetzt sind die Spieler aus der zweiten Reihe gefragt, die sich nun präsentieren können“, verweist Herrmannsdörfer zudem darauf, dass der gut aufgestellte breite Kader in der Vorrunde das große Plus des FCO war. „Da konnten wir von der Bank immer neue Spieler bringen ohne dass wir an Niveau verloren haben.“ Die Ursachen für vier Spiele ohne Sieg mit nur zwei Punkteteilungen sieht Herrmannsdörfer an ganz anderer Stelle. „Der ein oder andere ruht sich auf den Lorbeeren der guten Vorrunde aus“, bemängelt er den fehlenden Einsatz und die mangelnde Laufbereitschaft, die sich schließlich in den Ergebnissen bemerkbar machen. „Wir müssen unseren Aufwand wieder erhöhen. Jeder Spieler muss sich mit allem was er hat für den Erfolg der Mannschaft einbringen“, fordert der Trainer einen Leistungsschub und nimmt seinen Torjäger vom Dienst dabei nicht aus. Marcel Kutzelmann ist seit 342 Minuten ohne eigenen Treffer und möchte seine Flaute sicher so schnell wie möglich beenden. In Redwitz könne man jedenfalls befreit aufspielen, da die zuletzt gezeigten Leistungen nicht dazu angetan gewesen sind, zwingend etwas Zählbares zu erwarten. „Redwitz ist ganz klar der Favorit. Das wären sie für mich auch gewesen, wenn wir noch Erster gewesen wären, weil die Qualität in deren Kader ungemein hoch ist“, zollt Herrmannsdörfer dem kommenden Gegner den nötigen Respekt. Grundsätzlich wolle man jedoch mit breiter Brust auflaufen, denn auch aus dem Hinspiel – das mit 0:3 endete – hat der FCO noch einiges gutzumachen. Defensiv gut stehen und trotz der jüngsten Torflaute vorne die eigene Qualität durchsetzen lautet daher die Devise, mit der man dem FCR beikommen möchte. „Letztlich kochen die auch nur mit Wasser und das Spiel beginnt beim Stande von 0:0“, wird Oberhaid auf seine Chancen lauern, um nicht als Verlierer vom Platz zu gehen.  Dies ist wohl auch das Minimalziel der Spieler, denn damit könnten sie einer zusätzlichen Trainingseinheit aus dem Weg gehen. „Bei einer Niederlage müssen sie in der nächsten Woche dreimal ran“, gewährt Herrmannsdörfer einen kleinen Blick in seinen Trainingsplan. Sechsmal musste sein Team das in der laufenden Saison bereits durchziehen – ein siebtes Mal soll es möglichst so schnell nicht geben…

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