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Artikel veröffentlicht am 26.05.2007 um 10:00 Uhr
DFB legt Kriterien für die neue Regionalliga fest: Aus zwei mach eins und drei
Bereits zum zweiten Mal seit ihrer Wiedereinführung 1994 steht im kommenden Jahr eine Reform der Regionalliga an. Betroffen ist davon auch der FC Eintracht Bamberg, der sich, so viel steht jetzt schon fest, wird anstrengen müssen, um sich für die dann viertklassige Regionalliga zu qualifizieren.
Von Robert Schäfer
Tiefgreifende Veränderungen stehen für die Mannschaften der Regional- und Oberligen zur Saison 2008/2009 ins Haus. Als dritthöchste Spielklasse führt der DFB anstelle der seit 2000 zweigleisigen Regionalliga eine eingleisige 3. Liga ein. Die Regionalliga wiederum wird neu strukturiert und als vierthöchste Spielkasse auch weiterhin Bestand haben. Bestehen bleibt voraussichtlich auch die Bayernliga, dann allerdings nur noch als fünfthöchste Spielklasse.  

3. Liga mit 20 Mannschaften

Die Professionalisierung der dritt- und vierthöchsten Spielklassen schreitet demnach weiter fort. Die neue 3. Liga, die diese Bezeichnung auch offiziell tragen wird, wird sich in ihrem ersten Spieljahr aus den vier Absteigern aus der 2. Bundesliga sowie je acht Mannschaften aus den beiden Regionalliga-Gruppen zusammensetzen. Die beiden Erstplatzierten der Regionalligen steigen auch 2008 wie gehabt in die 2. Bundesliga auf, für die neue 3. Liga qualifizieren sich demnach die Mannschaften von Platz drei bis zehn. Allerdings: Von den Zweiten Mannschaften der Profiteams qualifizieren sich maximal vier Teams für die 3. Liga, nämlich jeweils die beiden besten aus der Regionalliga Süd und Nord. Sollten unter den ersten zehn Mannschaften einer der beiden Regionalligen mehr als zwei Zweite Mannschaften von Profiteams sein, verschieben sich die Qualifikationsmöglichkeiten für die weiteren Vereine entsprechend nach unten. Insgesamt wird also die neue 3. Liga zwanzig Mannschaften umfassen. 17 Mannschaften aus der bisherigen Regionalliga bleiben jedoch auf der Strecke und werden ab der Saison 2008/2009 nur noch viertklassig sein. Sie bilden das Grundgerüst für die neue, nunmehr dreigleisige Regionalliga – und genau an diesem Punkt wird es auch für den FC Eintracht Bamberg interessant.  

Dreigleisige Regionalliga als vierthöchste Spielklasse

Aus den beiden bisherigen Regionalligen Nord und Süd wird ab 2008 eine dreigeteilte Regionalliga gebildet, die in die Gruppen Nord, West und Süd gegliedert werden wird. Das Teilnehmerfeld in diesen drei Ligen setzt sich aus den 17 Regionalligisten zusammen, die die Qualifikation für die neue 3. Liga nicht geschafft haben, sowie aus 37 Oberligisten. Insgesamt also werden in den drei neuen Regionalligen 54 Mannschaften an den Start gehen, 18 in jeder Gruppe. Doch wie viele Teams aus welcher der neun Oberligen qualifizieren sich für die dreigleisige Regionalliga? – Die meisten Mannschaften, nämlich deren sechs, stellt die großflächige Oberliga Nord. Aus den Oberligen Hessen, Nordrhein, Westfalen, Baden-Württemberg, Südwest und Bayern qualifizieren sich jeweils die vier bestplatzierten Vereine, aus den Oberligen Nordost-Nord und Nordost-Süd die besten drei. Der letzte noch freie Platz in der Regionalliga wird an einen weiteren Vertreter aus dem Nordosten vergeben. Für die Bamberger Eintracht bedeutet dies: Um auch in der Saison 2008/2009 noch viertklassig zu sein, müssen die Domstädter die kommende Spielzeit mindestens auf dem vierten Platz abschließen. Doch selbst das wäre erst die halbe Miete, nämlich die sportliche Qualifikation für die Regionalliga.  

Nicht nur die sportliche Qualifikation ist entscheidend

Darüber hinaus nämlich gilt es noch weitere Bedingungen zu erfüllen, die der DFB an die Vereine stellt. Denn neben der sportlichen Qualifikation müssen die künftigen Regionalligisten auch wirtschaftlich und organisatorisch zahlreiche Auflagen beachten, um den Ansprüchen des DFB gerecht zu werden – ist dies nicht der Fall, rückt eben der jeweils nächstplatzierte Verein aus der Oberliga nach. Unter anderem müssen die Vereine ein Stadion mit einer Mindest-Kapazität von 5.000 Plätzen aufweisen (in der neuen 3. Liga übrigens sogar mit mindestens 10.000 Plätzen), ferner müssen die Trainer der sportlich qualifizierten Teams einen A-Trainerschein besitzen. Neu geregelt werden übrigens auch die Fernsehgelder. Vereine in der 3. Liga werden künftig – nach dem derzeitigen Stand der Dinge – Fernsehgelder in Höhe von 600.000 bis 650.000 € erhalten, die Vereine in den drei Regionalligen dürfen sich auf Ausschüttungen in Höhe von voraussichtlich 100.000 bis 130.000 € freuen – ausgenommen sind hiervon allerdings die Zweiten Mannschaften der Profivereine, die künftig nicht mehr von den Fernsehgeldern profitieren sollen. Wohl auch keine Fernsehgelder mehr wird es ab 2008 für die Vereine in den Oberligen geben. Apropos Oberliga – was wird ab 2008 eigentlich aus der guten alten Bayernliga?  

Bayernliga bleibt wohl bestehen

Die Bayernliga, die in ihrer heutigen Form immerhin bereits seit 1963 existiert, wird aller Voraussicht nach auch über das Jahr 2008 hinaus Bestand haben, und zwar nach wie vor mit einer Stärke von 18 Mannschaften. Der einzige gravierende Unterschied zur jetzigen Bayernliga wird lediglich darin bestehen, dass das künftige Fußballoberhaus des Freistaates nicht mehr die viert-, sondern nur noch die fünfthöchste Spielklasse sein wird. Unverändert bleibt darüber hinaus auch die Auf- und Abstiegsregelung. Ab der Saison 2008/2009 steigt der Meister der Oberliga Bayern, zusammen mit den Meistern der Oberligen Baden-Württemberg und Hessen, in die Regionalliga Süd auf, aus der im Gegenzug drei Mannschaften in die Oberligen absteigen müssen. Jeweils drei Auf- und Absteiger wird es künftig auch in der Regionalliga West geben, deren vier in der Regionalliga Nord. All dies mag auf den ersten Blick ziemlich verwirrend wirken, doch wie bereits die Einführung der vier- und später zweigleisigen Regionalliga gezeigt hat, ist alles, was in der Theorie mitunter reichlich kompliziert klingt, in der Realität dann oft nur halb so schlimm. Für Bamberger Fußballfans ist vor allem die Erkenntnis wichtig, dass der FC Eintracht in der kommenden Saison nach Möglichkeit unter die ersten Vier kommen sollte, wenn er auch künftig seinen Anhängern hochklassigen Fußball bieten möchte.      

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